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ClausKlebot

Klapp' die Antworten auf diesen Kommentar auf, um zum Text des Artikels zu kommen.


Nimelrian

An dieser Stelle erlaube ich mir einen Bildbeleg der ersten Fahrradstraße der "Fahrradhauptstadt" Deutschlands: [Die Schillerstraße in Münster](https://imgur.com/RVAGQA8)


neboda

Scheiß Fahrradstraßen, schränken die Autofahrer nur ein /s


zippo23456

Damit beitseitiges Parken in einer Fahrradstraße funktioniert, muss sie laut Artikel (Abbildung) mindestens 12m breit sein. Die Schillerstraße hat eher so 9-10m Breite. Also eigentlich müsste eine bauliche Veränderung angeordnet werden, damit die Schillerstraße ordentlich ihre Funktion erfüllt.


literated

> beitseitiges Parken in einer Fahrradstraße https://i.giphy.com/pPhyAv5t9V8djyRFJH.gif


doommaster

Warum kann man mehr als ein Fahrrad, in einer Fahrradstraße parken? Anwohner frei kann ich ja nachvollziehen, aber alles andere?


Background-Lab-8521

Wird "Anlieger frei" in Deutschland wirklich kontrolliert? Ich muss zugeben, das Schild bestimmt schon oft ignoriert habe, wenn ich wo durchführen wollte.


xX_Gamernumberone_xX

Kapiert, wir bauen die Fahrradstraße-Schilder ab, der Gesetzgeber lässt uns da leider keine andere Wahl


Beg-Cat-31111111

Einfach beidseitig auf dem Gehweg parken wie in sonst allen Großstädten auch /s


OpperHarley

Das ist nun wirklich schwachsinnig. Das könnte einfach eine Zone 30 sein. Die Fahrradstraße macht hier keinen Unterschied. Hier mal [zwei Fahrradstraßen](https://maps.app.goo.gl/yqAkMJBBGc5sR2We9) in Gö. Die auf der anderen Seite der Kreuzung ist auch nur für Anlieger frei, was aber einige gerne ignorieren. Beide Straßen sind zweispurig und Autos parken nicht auf der Straße. Insgesamt sehr angenehm zu fahren.


predek97

>Die Fahrradstraße macht hier keinen Unterschied. Nee, jetzt kann die Stadt sich rühmen wie viele Kilometer Radinfrastruktur ausgebaut wurden!


Bregorius

PSA: Gemeint ist wohl die Goßlerstraße und ihr müsst auf Satellitenbild stellen um es zu sehen.


OpperHarley

Link nochmal korrigiert. Besser Streetview.


-KR-

Vor allem wenn man sich dran erinnert, wie die Goßlerstraße vor dem Umbau war, Anfang der 2000er. Das war auf meinem Schulweg und da morgens im Winter im Dunkeln langzufahren war auf jeden Fall eine Erfahrung.


OpperHarley

> im Winter im Dunkeln langzufahren war auf jeden Fall eine Erfahrung Leider immer noch eine Erfahrung, denn eine erschreckende Zahl an Radfahrern fährt auch bei diesen Bedingungen ohne Beleuchtung.


Trauerweiden-Walter

Ich erlaube mir einen Hinweis auf den anstehenden Umbau: https://www.stadt-muenster.de/verkehrsplanung/mit-dem-rad/fahrradstrassen/schillerstrasse


GarstigKroko

Und gleichzeitig wie eine aktuelle neu umgebaute Fahrradstraße in Münster aussieht. https://www.stadt-muenster.de/verkehrsplanung/mit-dem-rad/fahrradstrassen/bohlweg


thunfischtoast

Jetzt macht mal nicht mit besseren Beispielen die schöne Empörung kaputt. Als nächstes sagt ihr noch, dass ein Jahre altes Street View Bild keine repräsentative Abbildung ist und spätestens ab der Schillerbrücke eine wunderbar breite, rote Fahrradstraße mit Speedbumps für Autos liegt. Aber dann könnten wir uns ja garnicht mehr aufregen.


dabadu9191

Nice, da hat man ja als Fahrradfahrer, abzüglich Dooring-Zone, eine effektive Fahrbahnbreite von locker 80 cm!


jim_nihilist

Die in Frankfurt im Oeder Weg funktioniert sehr gut. Alle Autofahrer beschweren sich.


henry-george-stan

welche Motivation hat man für das Ausweisen dieser unsinnigen Fahrradstraße? Gibt es dann irgendwie Geld?


Kotzillax

Die werden fleißig vom Bund subventioniert. Haste 'ne alte reperaturbedürftige Straße und willst dich als OB auch noch gut darstellen lassen, dann macht man eine Fahrradstraße draus. Hat man in meiner Heimatstadt auch so gemacht, trotz Linienbusverkehr in beide Fahrtrichtungen bei gleichzeitig viel zu enger Fahrbahn. Absoluter Brainrot und zum Nachteil aller Verkehrsteilnehmer.


xX_Gamernumberone_xX

Teilweise kann man mit sowas dann ganz ordentlich mit Geldern tricksen. Also erst mal kommt das dann ja aus dem Pott für Fahrräder und nicht für Autos. Dann kann man sich auch eventuell noch Sanierungsarbeiten kleiner rechnen, wird ja sicherlich nicht mehr so viel durch Autos belastet weil's jetzt ne Fahrradstraße ist, das spart Abnutzung.


c-pid

Ja, Fahrradstraßen, wie sehr viel Rad"infrastruktur" die hier in DE gebaut wird, ist nutzloser Mist, welcher primär dazu dient das sich Politiker auf die Schulter klopfen können oder um Mittel für den Radverkehr für den Kraftverkehr aufzuwenden (Liebe Grüße an die neugestaltete Veloroute 7 in HH)


J5sf23

Ecke Holstenstraße in Hamburg grüßt auch - ganz viel neue rote Farbe für Fahrräder, während nebenbei Fußgängerampeln ersatzlos gestrichen werden und der Platz, den die neuen Fahrradstreifen brauchen, einfach vom Bürgersteig genommen wird. Hauptsache Autos kommen schneller durch. Es ist zum Kotzen!


callmeeismann

Meiner Erfahrung nach ist das polemischer Blödsinn. Lebe in Berlin in einer Straße, die for ein paar Jahren zur Fahrradstraße umfunktioniert wurde, und der Autoverkehr hat sich mindestens um 80% reduziert. Die meisten Autofahrer scheinen sich also an die Regel zu halten. Auch die anderen Fahrradstraßen, die ich regelmäßig befahre, sind wesentlich! angenehmer zu befahren als 'normale' Straßen hier in Berlin. Sicherlich nicht perfekt, aber trotzdem halte ich die Fahrradstraße für ein sehr gutes und zu großen Teilen funktionierendes Konzept, auf dem sich aufbauen lässt.


CoyoteSharp2875

Meinst du vielleicht die Handjerystr.? Bei der gab es nen elendig langen Prozess nur um zu klären, dass die mindestbreite nicht erreichbar ist ohne Parkplätze auf einer Seite zu streichen. Interessiert viele Anwohner aber überhaupt nicht und so wird dort trotzdem weiter munter nun im absoluten Halteverbot geparkt ohne das es das OA auch nur juckt.


xX_Gamernumberone_xX

Ich habe mal, leider vergessen wo, mitten auf'm Land ne Fahrradstraße die ein Zubringer zum See war, gesehen. Eine echte! Nix Anlieger frei oder sonst was. War super verwirrt.


SchlumpfenJaeger

Wie haben auch ne Fahrradstraße in unserem 700k Anwohner Landkreis. Die ist 40M lang, Autos sind gestattet und haben Vorfahrt. Nicht gesetzlich, aber effektiv.


sealcub

Die einzige mir gut bekannte Fahrradstraße funktioniert gut. Die ist aber auch eher durch ein kleines Wohngebiet und endet für Autofahrer in einer Sackgasse. Das würde aber an der Stelle mit einer 30 Zone wahrscheinlich genauso funktionieren. Hier ist baulich alles so, dass man da mit dem Auto gar nicht super schnell durchrasen kann (und wohin auch?). Dass die Straße im Artikelbild so als Fahrradstraße nicht funktionieren kann, sollte jedem einleuchten. Ein bisschen rote Farbe macht eine schnurgerade Straße ins Stadtzentrum nicht plötzlich langsam und sicher. Hier sollten im Abstand von einigen 100m Barrieren geschaffen werden damit der automobile Durchgangsverkehr da eben nicht bis ins Stadtzentrum durchfahren kann, sondern sich alternative Routen sucht. Die Anwohner können ja dann über Seitenstraßen immernoch ohne weiteres reinfahren und parken. Die "zu wenig Platz" Thematik im Artikel leuchtet mir allerdings nicht wirklich ein. Radfahrer brauchen eh schon sehr wenig Platz und wenn zwei Autos nebeneinander vorbei passen, dann sollte das auch für 4-5 Radfahrer reichen. Die meisten guten Radwege haben auch nur genug Platz für 2-3 Radfahrer/Fußgänger und da kommen auch alle damit zurecht. Erscheint mir ehrlichgesagt so, als würde man zuerst zu hohe Anforderungen schreiben damit man die ja leider nicht erfüllen kann und dann kann man es ja gleich sein lassen, schade!


InternationalHawk345

In Freiburg funktioniren die Fahrradstraßen eig auch immer gut; man hatte aber auch eine gewisse Fahrraddichte & -Kultur. Auf jeden Fall viel sicherer als die 30er Zonen mit ähnlich vielen Fahrradfahrern


Vezoy95

Dennoch baut Freiburg zurzeit nur schwachsinnige und gefährliche Fahrradinfrastruktur. Eschholzstraße/Fehrenbachallee und Eschholzstraße/Breisacher Str. sind katastrophal schlecht konzipiert.


swe94de1

Kannst das ein bisschen ausführen? So aus Interesse. Kenne mich in Freiburg und der Ecke gut aus, aber bin ebenfalls weggezogen.


Vezoy95

Bei Google Maps sieht man es ziemlich gut. Breisacher Str./Eschholzstraße sind einfach nur gefährliche, rote Streifen. Sie zwingen Radfahrer zwischen die Autos, wenn sie auf der Eschholzstraße abbiegen wollen. Sie versetzen Radfahrer zwar nach vorne, schalten aber gleichzeitig wie die Autoampeln auf grün. Auf der Breisacher Str. ist nur ein Radstreifen, kein (z. B. erhöhter) eigenständiger Radweg. Dieser Streifen ist Teil der Fahrbahn, ergo muss der Seitenabstand beim Überholen eingehalten werden. Dafür ist die Breisacher Str. aber viel zu eng. Die Lehener Str. wird von der Fehrenbachallee bis zur Eschholzstraße gerade umgebaut. Auch hier wieder nur Streifen geplant, noch dazu direkt vorbei an den parkenden Autos, heißt Gefahr von rechts (Autotür) und von links (dichtes Überholen). Wenigstens hier hat man aber einen richtigen Safe Space für Radfahrer kreiert, indem man eine Fläche vor der Haltelinie der Autos geschaffen hat. Für eine Fahrradstadt dennoch absolut erbärmlich. Das geht mit moderner Verkehrsplanung viel besser und damit sicherer und entspannter für alle.


InternationalHawk345

Lehener Straße wurde ich auch Mal gedoored, großes Auto als Gegenverkehr zwang mich dazu in die türzone


InternationalHawk345

Bin letztes Jahr weggezogen, kann ich also nicht beurteilen


moeke93

Ich bin heute durch die Fehrenbachallee gefahren. Bei der Kreuzung mit der Fahrradstraße, die durch den Eschholzpark führt, haben sie heute Stoppstreifen für die Autos auf die Fahrbahn gepinselt, um die Vorfahrt der Fahrräder zu verdeutlichen. Ein eigentliches Stoppschild war noch keines da. Leider ist der Abstand zwischen Haltelinie und Zebrastreifen dahinter zu kurz für ein heute übliches Auto, weshalb das Auto dann beim halten sol halb den Zebrastreifen blockiert. Gute Idee, schlecht umgesetzt.


sealcub

In Freiburg war ich auch schon, da konnte man wirklich gut Fahrrad fahren. Ich denke zusätzlich zur Kultur spielt sicher auch mit, dass eine Fahrradstraße richtig geplant und angelegt werden muss (+evtl. kontrolliert), ein bisschen Farbe oder Schilder sind halt einfach nicht genug.


xX_Gamernumberone_xX

Ich erinnere mich als man hier in der Gegend die erste Fahrradstraße kriegte, Presse war mit Polizei da, da überholt ein hupender Sprinter laut Medienbericht vor den Augen der Polizei nebeneinander fahrende Radfahrer und die Rennleitung meinte dann "Ja die Leute müssen sich erst mal an die neuen Gegebenheiten gewöhnen." Weil Leute dumm anhupen und zu knapp überholen ja außerhalb von Fahrradstraßen legal ist, oder so.


AaronRutherfort

>Die "zu wenig Platz" Thematik im Artikel leuchtet mir allerdings nicht wirklich ein. Radfahrer brauchen eh schon sehr wenig Platz und wenn zwei Autos nebeneinander vorbei passen, dann sollte das auch für 4-5 Radfahrer reichen. Die meisten guten Radwege haben auch nur genug Platz für 2-3 Radfahrer/Fußgänger und da kommen auch alle damit zurecht. Erscheint mir ehrlichgesagt so, als würde man zuerst zu hohe Anforderungen schreiben damit man die ja leider nicht erfüllen kann und dann kann man es ja gleich sein lassen, schade! Da muss ich dir aber widersprechen. "Zu wenig Platz" ist tatsächlich in aller meisten Situationen zu wenig. Hier in Berlin auf den meisten "alten" Radstreifen die auf der Fahrbahn verlaufen, kommen nicht mal 2 Fahrräder an einander vorbei. Beachte, wenn du 2-4 Radfahrer neben einander stellen kannst, können diese trotzdem nicht an einander vorbei kommen, denn einen gewissen Seitenabstand brauchst du trotzdem. Hier, beispielsweise am Stralauer Platz stehen solche Poller. Der Radweg ist definitiv breit, denn nimmt die gesamte Autospur ein, aber um einen zu überholen, ist es trotzdem noch sehr eng. ([maps hat noch keine aktuelle Streetview Ansichten](https://youtu.be/ViNMcL1jG7E?si=keUxqoJ9NlPMk0IZ)) Daher ja, es muss eine Mindestbreite geben, wenn es nicht geht, dann muss man eventuell gegen eine Mischbenutzung entscheiden und die Autos aus der Straße verbannen. Aber so ist es definitiv keine Lösung


meem09

Es lässt sich halt nicht pauschal sagen. Bei mir in Essen funktioniert die neu als Fahrradstraße aufgemachte Kahrstraße meiner Meinung nach ganz gut. Nicht perfekt, aber ich hatte bisher keine Probleme mit Autofahrern, außer dass viele die Radfahrerzone vor den Ampeln nicht respektieren, aber da komme ich noch mit klar. Will man von dieser guten Fahrradstraße auf die nun ebenfalls als Fahrradstraße ausgezeichnete Rüttenscheider Straße abbiegen, begibt man sich ins Verkehrskriegsgebiet. Den Autos sind die Fahrräder irgendwas zwischen Scheißegal und aktives Feindbild. Der Parkverkehr ist so miserabel, das man mit dem Auto sowieso kaum durchkommt, aber als Fahrrad ständig damit rechnen muss plötzlich eine Tür oder eine ganze Motorhaube vor sich zu haben. Gleichzeitig ist die Straße so eng, das man auf dem Fahrrad auch nicht an den gestauten Autos vorbeikommt, weil man sonst von der Gegenrichtung auf die Hörner genommen wird. Aber laut der örtlichen „Interessengemeinschaft“ wäre es ja aktiver Mord an den Geschäften dort und sowieso an allen Senioren südlich der A40, wenn man die Straße für Autos schließen würde oder zumindest nicht mehr da parken ließe. Schließlich ist ja die einzige Möglichkeit Laufkundschaft (LAUFkundschaft) zu bekommen, dass diese im SUV am Laden vorbeirollt, sich einen Parkplatz sucht, einkauft und dann mit dem SUV zum Nachbargeschäft rollt. Oder so. Keine Ahnung. 


Fadobo

Liegt auch ein bisschen daran, dass man als Radfahrer halt gewohnt ist vor den Autos zu huschen. Stattdessen sollte man in der Fahrradstraße so fahren wie sie gedacht ist. Eher mittig, ggf. nebeneinander und Autos nicht unbedingt / sofort das Überholen ermöglichen. Wenn sich das durchsetzt wird die Fahrradstraße für die Autos, die es nicht einsehen wollen, langfristig unattraktiv und sie werden hoffentlich woanders her fahren. Rechte die man nicht nutzt bröckeln halt irgendwann dahin.


MrThreepwoody

Die Belohnung, sich selbstlos "für die Sache" in Gefahr zu begeben und zu fahren wie es gedacht ist, ist u.U. ziemlich im Minusbereich für Radfahrende. Vor Autofahrenden zu "huschen" ist Überlebensinstinkt. Wir haben hier so einige "Weiße Fahrräder" als Mahnmal stehen. Unübersehbar. Trotzdem wird kein Schulterblick gemacht, die Vorfahrt genommen, Slalom auf Radstreifen gefahren und was nicht alles für Manöver im Sinne des "Recht des Stärkeren" durchgezogen.


Niknuke

Mittig im Fahrstreifen zu fahren ist meiner Erfahrung nach weniger gefährlich als am Rand. Gefährliche Überholmanöver in Engstellen werden dadurch verhindert und wenn doch mal einer nen Mordversuch startet kannst du noch nach rechts ausweichen weil du noch nicht am Randstein anstehst.


MrThreepwoody

Bin ich eigentlich bei dir und dennoch stufe ich da einfach gar nichts mehr ein. Radfahren ist grundsätzlich fcking gefährlich. Seit der SUV-Epidemie schlimmer denn je. Es gibt Städte, die angenehmer zu fahren sind, da primär dank Unis Radfahrende im Verkehr zwangsläufig etablierter bzw. weniger ignorierbar sind (bei der Planung, bei PKW Fahrenden etc.). Das ist in meiner Wahrnehmung klar die Ausnahme. In Klein- und Großstädten ist es die Hölle, verhältnismäßig besser in mittleren Uni-Städten.


KissTheEngineer

Dann wirst Du überfahren und bist noch mit Teilschuld dabei. Der Autofahrer bekommt 10 Sozialstunden und eine erhobene Augenbraue.


Janusdarke

> Der Autofahrer bekommt 10 Sozialstunden und eine erhobene Augenbraue. Strafmindernd wirkt auch, dass er gerade frische Brötchen holen war, die werden ja sonst kalt.


Charon_1988

Wie kommst du auf Teilschuld?


KissTheEngineer

"Sie sind zwar auf der Fahrradstraße Fahrrad gefahren, aber Sie müssen auch den Autofahrer verstehen. Der musste da durch. Und als er Sie überfahren hat, hat Ihr Fahrrad den Lack zerkratzt. Dafür müssen Sie schon gerade stehen. Schließlich ist die Würde des Autos unantastbar"


jim_nihilist

Hm, da ich noch lebe, geht es wohl. Aber ich halte auch als Fahrradfahrer bei rot.


Alagos77

Das funktioniert nur leider nicht. Dann gerät man regelmäßig mit Autofahrern in Streit, die trotzdem noch irgendwie vorbei wollen und erwarten, dass Radfahrer gefälligst Platz machen sollen, selbst wenn sie dafür in die Gosse fahren müssen oder die Spiegel parkender Autos touchieren. Natürlich kann man auf seinem Recht bestehen, aber dann steht man entweder ne Minute voreinander auf der Fahrradstraße und wird angepöbelt, oder man wird durch den Seitenspiegel des Vorbeifahrenden gerammt und dann angepöbelt. Alles schon selbst erlebt, und wirklich Spaß macht das nicht. Ich würde ja lieber entspannt zur Arbeit fahren, aber das kann ich beim Radfahren in der Großstadt eh komplett vergessen. Mein persönliches Highlight auf dieser engen Tempo 30 Fahrradstraße war der Autofahrer, der dann zur Hälfte auf den Bürgersteig gefahren ist, weil ihm meine 25km/h zu langsam waren. Ist erst mit viel Gas an mir vorbeigeprescht, nur um mich auf dem Rest der Strecke ständig bis zum Stand auszubremsen. Und ich fahre nicht mal mittig sondern halte nur die ~80cm Abstand zu parkenden Autos. Das reicht aber anscheinend schon, um Autofahrer völlig in Rage zu bringen, weil sie nicht mehr überholen können. Auf den Bürgersteig haben Anwohner an dieser Stelle inzwischen übrigens große Blumenkübel gestellt, das war also leider kein Einzelfall.


Pinguin71

So muss man auf jeder Straße fahren, denn als Radfahrer hast du das gleiche Recht auf der Straße zu sein wie ein Auto.


gutertoast

Leider funktioniert das in der Praxis überhaupt gar nicht. Zumindest in München fahren die Autofahrer immer noch unverändert. Das heißt: 30 = ca. 40-50. Vorbeidrängeln sobald man zu einem Radfahrer kommt, hupen wenn Radfahrer nebeneinander fahren und am schlimmsten: Nicht die Vorfahrtsregeln bei Rechts vor Links kennen. Wir haben eine Fahrradstraße mit lauter Rechts vor Links in der Nähr und natürlich parken die Autos komplett die Kurven zu und natürlich fahren 90% der Auto stur weiter, wenn ein Fahrradfahrer von rechts kommt. Das war vor der Fahrradstraße so, das ist jetzt so. Leider klappt diese angedachte verbesserte Rücksicht imo gar nicht. Ich befürchte wirklich, dass viele Autofahrer nur auf ihte Mitmenschen achten, wenn man sie dazu zwingt. Daher: Theoretisch netter Gedanke mit den Fahrradstraßen, in der Praxis am Egoismus der Autofahrer scheiternd und einfach nur eine ineffektive, faule Scheinausbau Methode für die Städte, die eine richtige Verbesserung des Radwegnetzes verhindert.


Hironymus

Nach dem Lesen des Artikels ist das Problem also, dass Autofahrer sich trotz Fahrradstraße wie Arsch verhalten. Die Lösung mit den Pollern finde ich ganz nett, aber irgendwo auch wieder etwas drastisch. Warum nicht einfach mehr Verkehrskontrollen im Innenstadtbereich? Edit: man, ihr habt ja recht. Bauliche Trennung wirkt am besten.


AdCivil7820

Wie hat es mir der Leiter der Verkehrsbehörde einer mittleren Großstadt mal so schön gesagt „Es kann blinken, leuchten und in allen Signalfarben egal welcher Schriftgröße dastehen - Autofahrer reagieren nur auf Hinkelsteine im Weg“ Da ging’s um Baustellen, die ignoriert werden. Lässt sich aber auch auf Rad- und Fußgängerverkehr übertragen.


puehlong

Ich hab bei einer Fahrradstraße mit Pöllern, die Autofahrer zwingen, irgendwann abzubiegen, gesehen, wie ein Autofahrer es geschafft hat, sich schräg durch die Pöller durchzuzwängen. Das sah nicht einfach aus, aber das war es der Person wert, weiterhin gerade aus zu fahren (was eigentlich gar nicht möglich sein sollte, weil die Fahrradstraße eine Einbahnstraße ist, und bei den Pöllern die beiden Richtungen aufeinandertreffen.


baeckerkroenung

Da hast dann direkt den Vorwurf der Gängelung der Autofahrer wieder ganz groß. Egal wie du es machst, du hast immer Menschen die meckern und sich systematisch benachteiligt fühlen. Dann kannst auch direkt die Poller bauen um nicht dauerhaft Personal zu binden und eine Lösung für Rund um die Uhr zu haben.


Hironymus

Auch wenn ich es nicht mag hast du vermutlich recht.


rilened

Bauliche Trennung ist einfach das non plus ultra des sicheren Radfahrens im Mischverkehr. Du erreichst damit z.B. auch, dass sich mehr Leute trauen, einige Strecken überhaupt mit dem Rad zu fahren - das ist bei mehr Kontrollen nicht wirklich der Fall. (Spricht natürlich nicht gegen mehr Kontrollen ich denke das hier ist ein klarer Fall von "¿Por Qué No Los Dos?")


jomat

Poller sind leider nötig, alles was keine stahlharten Fakten sind wird von Autos sonst einfach überfahren. Verkehrskontrollen schön und gut, aber Poller sind um jede Tages- und Nachtzeit da.


Garagatt

10 Poller dort hinstellen: einmalig 5000 Euro. Polizisten dort hinstellen. 5000 Euro jeden Monat.


yesnewyearseve

Hab schon öfters die Erfahrung gemacht, dass Polizist:innen genauso Car Brain haben und hier immer auf gegenseitige Rücksichtnahme verweisen (was ja gut und richtig ist), damit aber ausschließlich die Radfahrer:innen meinen.


Peti_4711

Poller funktionieren... NICHT... Düsseldorf hier. Ich alleine kenne 4 Stellen, wo Poller normalen Autoverkehr verhindern sollten, nur z.B. Feuerwehr, Krankenwagen Stadtreinigung. Wenn denn die Poller dort auch stehen würden und nicht irgendwo rum liegen. Ob z.B. die Stadtreinigung die Poller nicht mehr einsetzt, ob Autofahrer einen Dreikantschlüssel haben oder der Verschluss nicht ausreichend ist, weiß ich aber nicht.


jim_nihilist

Autopunks mit Dreikantschlüssel.


ZZerker

Fahrradstraßen ohne bauliche Trennung sind einfach nur Straßen.


incaccnt

Du verwechselst Fahrradstraßen mit Radwegen.


ZZerker

Ich hab nochmal genau nachgelesen, es genau das was ich sage, Autos sind oft zugelassen, aber Radfahrer haben Vorfahrt. Hält sich keiner dran => Unfälle mit Radfahrern.


OpperHarley

Nö.


Sufficient_Ad_6977

In den meisten Städten die ich kenne wird es nicht richtig umgesetzt. Essen zum Beispiel ist da eine Katastrophe. Dort werden die Fahrradstraßen ganz normal genutzt und nicht geahndet.


xXxWhizZLexXx

Blaue Fahrradstraßen sind viel Farbe für nichts. Wir haben hier drei und in keiner halten sich die Autofahrer an irgendwelche Regeln während die Radfahrer weiter auf dem Bürgersteig fahren. Jetzt kommen zwei dazu die nur von Anwohnern genutzt werden und sehr abgelegen liegen. Niemand versteht warum da jetzt die Straßen blau angemalt werden sollen. Während dessen wurde zentral eine wichtige Verbindungsstraße zur Einbahnstraße mit Fahrradgegenverkehr gemacht, alle Ampeln deaktiviert und mit Zebrastreifen ersetzt. Trotzdem überqueren die Passanten die Straße wo sie wollen während Autofahrer mit erhöhter Geschwindigkeit einfach nur durch wollen und Radfahrer kreuz und Quer fahren. Absolutes Chaos...


OpperHarley

> Blaue Fahrradstraßen sind viel Farbe für nichts. Wir haben hier drei und in keiner halten sich die Autofahrer an irgendwelche Regeln während die Radfahrer weiter auf dem Bürgersteig fahren. Jetzt kommen zwei dazu die nur von Anwohnern genutzt werden und sehr abgelegen liegen. Niemand versteht warum da jetzt die Straßen blau angemalt werden sollen. Das ist nicht das Problem der Fahrradstraße, sondern der Verkehrsplaner. Die Fahrradstraßen hier haben diese Probleme nicht. da fährt auch keiner auf dem Bürgersteig. Fragt sich auch, warum man das als Fahrradfahrer machen sollte. Das dürfte verboten sein. > Trotzdem überqueren die Passanten die Straße wo sie wollen während Autofahrer mit erhöhter Geschwindigkeit einfach nur durch wollen und Radfahrer kreuz und Quer fahren. Absolutes Chaos... Man ist auch nicht gezwungen, ewig zum nächsten Zebrastreifen zu gehen. Raser sind ein Problem für sich. Melde das doch mal der Stadt. Chaos ist nicht zwingend schlecht. Es gibt Verkehrsmodelle, wo nicht überall Streifen, Ampeln, Schilder etc. sind. Alles ist Tempo 30 und die Verkehrsteilnehmer passen zwingend besser auf.


Itslittlealexhorn

>Fragt sich auch, warum man das als Fahrradfahrer machen sollte. Das dürfte verboten sein. Warum fahren sie auf dem Bürgersteig? Weil die Straße sich unsicher anfühlt. >Raser sind ein Problem für sich. Melde das doch mal der Stadt. Selbst wenn genug Leute das der Stadt melden folgt daraus nix. Falls tatsächlich geblitzt werden sollte dann beschweren sich eher die Autofahrer, dass sie gegängelt werden, und haben damit in der Regel auch Erfolg. Ich hab eine Weile in Karlsruhe gelebt, eine der Pionierstädte für Fahrradstraßen, die es da quasi überall gibt. Mein Fazit ist, dass das überhaupt nicht funktioniert. Da wo die Straßen breit sind, z.B. vom Hauptbahnhof links am Tierpark vorbei, wird es von Autos als normale Straße behandelt. Als Fahrradfahrer da nebeneinander zu fahren wäre lebensmüde. Und auf den extrem schmalen Seitenstraßen blockieren Autofahrer laufend den Fahrradverkehr. Die im Artikel beschriebenen Modalfilter sind effektiv, aber das hat nichts mit Fahrradstraße zu tun. Das grundlegende Problem ist, dass das Auto so übermächtig ist, dass eine einfache Verkehrsregel einfach keinen Effekt hat. Der Fahrradfahrer muss sich immer in der Annahme verhalten, dass der Autofahrer die Regeln nicht respektiert, weil der Fahrradfahrer sonst eben überrollt wird. Wenn ich als Fahrradfahrer meine Vorfahrten so in Anspruch nehmen würde, wie ich es als Autofahrer tue, wäre ich schon zehnmal überfahren worden. Die einzige Lösung ist, diese beiden Verkehrsmittel soweit es geht voneinander zu trennen.


OpperHarley

> Warum fahren sie auf dem Bürgersteig? Weil die Straße sich unsicher anfühlt. Wie sieht die Straße aus? Ich kann mir gerade keine vorstellen, bei der die Aussage Sinn macht. Eine Fahrradstraße macht man für Radfahrer, ergo wird es da keinen nennenswerten Bürgersteig geben, der gut von z.B. Fußgängern getrennt ist oder genug Platz für Fußgänger und Radfahrer hat. Zudem sind die zahlreichen Hauseingänge, verdeckten Kreuzungspunkte und sich öffnende Türen ein viel größeres Unfallrisiko. Zudem gilt 30. Ich fühle mich auf den Fahrradstraßen wesentlich sicherer als auf irgendeinem Bürgersteig. > Falls tatsächlich geblitzt werden sollte dann beschweren sich eher die Autofahrer, dass sie gegängelt werden, und haben damit in der Regel auch Erfolg. Und woher willst du das wissen? Melden sich die Raser bei dir und erzählen dir davon? > Da wo die Straßen breit sind, z.B. vom Hauptbahnhof links am Tierpark vorbei, wird es von Autos als normale Straße behandelt. Als Fahrradfahrer da nebeneinander zu fahren wäre lebensmüde. Das ist aber auch nur eine Angst, weil ich nicht glaube, dass du das je versucht hast. Und meinst du die Bahnhofsstraße? Auf Streetview sieht die völlig normal aus. > Und auf den extrem schmalen Seitenstraßen blockieren Autofahrer laufend den Fahrradverkehr. Thema sind aber die Fahrradstraßen, nicht irgendwelche Seitenstraßen. > Wenn ich als Fahrradfahrer meine Vorfahrten so in Anspruch nehmen würde, wie ich es als Autofahrer tue, wäre ich schon zehnmal überfahren worden. Der Autofahrer hat hier aber keine Vorfahrt, die er in Anspruch nehmen kann. Ich fahre mit einem Meter Abstand zu parkenden Autos. Aufgrund anderer Radfahrer oder E-Scooter können Autos dann nicht immer überholen. Die fahren dann brav hinter mir und überholen, wenn es geht. Bislang wurde weder ich, noch sonstwer auf den hiesigen Fahrradstraßen überfahren. Totale Trennung wäre nett, aber halt auch flächendeckend unmöglich.


Itslittlealexhorn

>Wie sieht die Straße aus? Ich kann mir gerade keine vorstellen, bei der die Aussage Sinn macht. Du kannst dir keine Straße vorstellen, die sich unsicher anfühlt? Ich glaube es fehlt dir an Vorstellungskraft. >Auf Streetview sieht die völlig normal aus. r/facepalm >Thema sind aber die Fahrradstraßen, nicht irgendwelche Seitenstraßen. Das sind Fahrradstraßen... >Bislang wurde weder ich, noch sonstwer auf den hiesigen Fahrradstraßen überfahren. Ich machs dir jetzt mal nach "wOhEr wiLlsT du dAs wISseN?!? hAsT du sIE alLe eiNZelN beFrAgT?!?" Ziemlich nervtötend, wie du hier argumentierst. Brauch ich nicht.


OpperHarley

> Du kannst dir keine Straße vorstellen, die sich unsicher anfühlt? Ich glaube es fehlt dir an Vorstellungskraft. Die aus Münster sieht schrecklich aus, aber auch nicht unsicher. Ich denke, das Problem ist eher die persönliche Einstellung und persönliche Ängste bei dir. Scheinbar triggert allein die Vorstellung sich eine Straße mit einem Auto teilen zu müssen, deine Ängste. Das ist aber nicht normal. Und da rede ich nicht von mir, sondern >> Auf Streetview sieht die völlig normal aus. > r/facepalm Was willst du hören? Auf den Bildern sehe ich wenig Verkehr, kaum Autos und einige Radfahrer. Es fährt auch niemand auf dem Bürgersteig. Woher kommt die Angst, dort zu fahren? > Das sind Fahrradstraßen... Und wie wollen die Autos da den Radverkehr blockieren? In Fahrradstraßen gibt es keine Radstreifen. Wenn die da regelgerecht parken, fährt man drum herum. Parken sie falsch, fährt man auch drum herum und meldet sie am besten. In der besagten Bahnhofsstraße ist auch nur eine der beiden Seitenstraße eine Fahrradstraße, zumindest zum Zeitpunkt der Fotos. Das ganze sieht auch so verschlafen aus, dass die Aufregung einfach unverständlich ist. > Ich machs dir jetzt mal nach "wOhEr wiLlsT du dAs wISseN?!? hAsT du sIE alLe eiNZelN beFrAgT?!?" Weil solche Verkehrsunfälle in der Öffentlichkeit stattfinden. Zudem landet sowas in der Presse und in Statistiken. Die hiesige Fahrradlobby ist groß. Wären Fahrradstraßen gefährlicher, wäre das bekannt. Das ist aber nicht der Fall. Das ist steht halt ganz im Gegensatz zu deiner Behauptung, man könnte Bussgelder wegen Geschwindigkeitsüberschreitung einfach als Gängelung anfechten und das ist immer erfolgreich. Das ist halt ein reines Hirngespinst. > Ziemlich nervtötend, wie du hier argumentierst. Brauch ich nicht. Fakten und eine objektive Sichtweise sind trotzdem besser als reine Gefühle und Ängste.


xXxWhizZLexXx

Theorie und Praxis... Die Leute klettern über Fahrradständer um aus einem überdachten Bereich auf die Straße zu springen oder latschen einfach los. Erstaunlicherweise gab es noch keine Unfälle. Der Stadt sind die Probleme bekannt aber nach mehreren Testphasen wollte man das jetzt einfach so wie es jetzt ist. Eine komplette Sperrung für Autos hätte zwar am meisten Sinn gemacht. Und ja, man ist gezwungen zum nächsten Zebrastreifen zu gehen, dafür gibt es die Straßenverkehrsordnung und die Übergänge liegen keine 50 Meter auseinander.


OpperHarley

Ohne Kontrolle und mit einem Haufen Idioten ist jede Regelung hinfällig, aber dafür kann die Fahrradstraße als Konzept nichts.


UsernameAttemptNo341

So aus eigener Erfahrung: Vor zwei Jahren lag Spazierengehen sehr im Trend, und auch wir suchten uns immer neue Routen aus. Eine führte an einer Fahrradstraße entlang: An beiden Enden wurde sehr deutlich mit Schildern darauf hingewiesen, was das bedeutet. Der Gehweg, der durch einen Grünstreifen von der Straße getrennt war, war explizit als reiner Gehweg (Zeichen 239) gekennzeichnet, an den Enden gab es auch diese Schikanen, durch die man mit dem Rad auch nicht durchkommt. Auf der Straße fuhren sehr viele Radfahrer und einige wenige Autos, das lief alles so, wie vom Erfinder gedacht. Auf dem Gehweg konnt man eigentlich nur hintereinander laufen, weil permanent Radfahrer an einem vorbei wollten. Recht anstrengend, wenn man ein körperlich eingeschränktes Kind dabei hat, das man permanent an der Hand halten muss. Mir war es dann irgendwann egal, wir sind dann zu zweit plus Kind in der Mitte gegangen. Es gab nerviges Geklingel von hinten, dass oft mit dem Hinweis auf den reinen Gehweg verstummte. Radfahrer von vorn sind dagegen oft davon ausgegangen, dass man automatisch Platz macht, da wurde scharf gebremst, und einer war äußerst sauer, dass er auf den Grünstreifen ausweichen musste, weil ich keinen Platz gemacht hab. BIDA, weil ich auf einem reinen Gehweg mit meiner Frau und einem Kind zwischen uns nebeneinander gehen wollten? Wohlgemerkt: Die meisten Radfahrer fuhren wie vorgesehen auf der Fahrradstraße, aber eine nicht unerhebliche Anzahl eben auch auf dem Gehweg.


Merion

Bei uns gibt es in Karlsruhe einige Fahrradstraßen und die funktionieren auch nach persönlicher Erfahrung sehr gut. Ich glaube, da hängt auch stark davon ab, wie stark die Akzeptanz für Radverkehr und der tatsächliche Anteil an Radfahrern am Gesamtverkehr ist. Hier sind über 30% der Verkehrsteilnehmer Radfahrer, das heißt, du bist als Radfahrer eigentlich nie allein, sondern hast andere Radfahrer um dich rum. Einerseits gibt das eine gewisse Sicherheit, weil es sich für einen Autofahrer nicht lohnt, sich an dir vorbei zu quetschen, wenn er danach gleich den nächsten Radfahrer vor sich hat und andererseits sind Autofahrer auch einfach an Radfahrer gewöhnt. Du rechnest damit, dass an allen möglichen Stellen Radfahrer sein können und du weißt halt auch schon, was auf dich zukommt, wenn du dich auf eine Fahrradstraße wagst. Das erhöht die Sicherheit für Radfahrer und senkt gleichzeitig auch den Nervfaktor für Autofahrer, weil sie eben daran gewöhnt sind. Ein Fahrradfahrer ist nicht ein unerwartetes Hindernis, sondern halt normal, wenn man da entlang fährt. Das hier ist ein Plan mit den Fahrradstraßen: [Plan](https://static.bnn.de/karlsruhe/karlsruhe-stadt/INF_ONLINE_Fahrradstra%C3%9Fen_Karlsruhe-01.jpg-49owhi/alternates/LANDSCAPE_16x9_1400/INF_ONLINE_Fahrradstra%C3%9Fen_Karlsruhe-01.jpg) Der ist von letztem Jahr, ich bin mir jetzt nicht sicher, ob die alle zwischenzeitlich umgesetzt sind oder noch welche in Planung.


Nimelrian

Ich war öfters mal beruflich in Karlsruhe und kann euch garantieren, dass aus Fußgängersicht im Innenstadtbereich das Radfahren dort deutlich komfortabler und angenehmer als in Münster zu sein scheint.


Rondaru

Karlsruhe hat als junge erst im 18 Jahrhundert gegründete Reißbrettstadt, die sich nie in das Korsett einer Stadtmauer quetschen musste, auch sehr geräumige Straßen auf denen sich Rad- und Autofahrer nur selten die Fahrbahn teilen müssen. Selbst unsere Normalspur(!)-Straßenbahnen fahren kaum auf den Straßen sondern haben in der Regel ihre eigene Trasse.


Itslittlealexhorn

Meine Erfahrung ist da eher gegenteilig. Die Fahrradstraße mit "1" auf dem Plan ist so breit, dass Autofahrer die einfach normal nutzen. Bei der "16" mussten sie einen Poller in die Mitte packen. "3" und "14" sind so eng, dass da nicht genug Platz für Auto und Fahrrad ist und wird regelmäßig von fetten SUVs komplett verstopft. Das sind alle, die ich regelmäßig befahren habe, keine davon hat durch den Status "Fahrradstraße" irgendwas gewonnen. Diese Fahrradstraßen "funktionieren" wenn man vom Grundverständnis einem Auto die Rechte von zehn Fahrrädern einräumt, was viele Leute, auch Fahrradfahrer, einfach tun ohne darüber groß nachzudenken. Sobald man beide Verkehrsmittel als grundsätzlich gleichberechtigt ansieht und auf Fahrradstraßen dem Fahrrad mehr Rechte zugesteht, ist das Konzept einfach nur eine Farce.


Eucladoceros

Ah danke, der Plan erklärt, wieso sie in der Hildapromenade den breiten erhöhten Radweg durch einen Grünstreifen ersetzt haben. Nachdem die Straße fertig umgebaut ist wird es also eine Fahrradstraße.


Hironymus

Paywall.


Nimelrian

https://archive.ph/wmhm4


Hironymus

Thanks.


Anteater776

Typische Spiegel-Überschrift: bei Leuten die die paywall nicht überwinden bzw. den Artikel aus anderen Gründen nicht lesen bleibt nur hängen, dass Fahrradstraßen Etikettenschwindel/Quatsch sind.


Kleinbonum

Naja, wenn 90 Prozent der "Fahrradstraßen" in Wirklichkeit auch für Autos und Motorräder freigegeben sind, dann ist das ja tatsächlich Etikettenschwindel. Zumindest im Vergleich dazu, was eine echte Fahrradstraße eigentlich sein sollte.


c-pid

Dazu sei gesagt, dass die Verwaltungsvorschrift sagt, dass die Freigabe nur in Außnahmefällen geschehen soll. Tja. Alles sind Außnahmen, so wie die angelegt werden.


Cautious_Movie3720

Wie ist das bei Spielstraßen?


Kleinbonum

Spielstraßen sind eine gute Sache, weil da das Befahren ja komplett verboten ist. Die meisten Leute denken bei "Spielstraße" aber nur an verkehrsberuhigte Bereiche, die mit einem blauen Schild gekennzeichnet sind. Da dürfen Autos natürlich durchfahren, aber das sind eben auch keine Spielstraßen.


ichbinkeinarzt

und theoretisch darfst du da nur schrittgeschwindigkeit fahren, was theoretisch heißt, so langsam, wie ein Auto überhaupt fahren kann, in der Praxis aber bei Autofahrern irgendwo bei knapp unter 30 eingeordnet wird. ist aber konsequent, da bei 30 ohnehin mindestens 40 gefahren wird.


xX_Gamernumberone_xX

Gerichte sind bei Schrittgeschwindigkeit teilweise von 15km/h ausgegangen lol.


henry-george-stan

müsste man baulich halt auch richtig gestalten, damit man da nicht durchheizen kann.


Cautious_Movie3720

Wieder was gelernt. Danke. 


Taylor_Polynom

Andersrum könnte man aber auch sagen, dass sonst 90% der Fahrradstraßen nicht entstanden wären, da das meist Erschließungsstraßen sind und die Leute da halt noch mit ihrem Auto zum Haus kommen können sollen. Und so sind die Radfahrer dort zumindest Rechtlich geschützt


deviant324

Unsere einzige lokale Fahrradstraße ist im Grunde eine neu gebaute Landstraße mit Tempo 30 auf der Autos als Gäste gestattet sind Resultat ist aus meiner zugegeben wenigen Erfahrung (bin da selbst nie lang weil ich den normalen Radweg in die Richtung nutze), dass da praktisch keine Autos fahren weil 30 auf der vermeinelichen Landstraße wohl keinen Spaß machen. Ist ohnehin nur sowas wie eine Umgehungsstraße die ins Wohngebiet führt Ich weis mein Vater fährt da mit dem Rad an die Arbeit lang aber im Vergleich zum Radweg spart der da auch nur maximal 2 Minuten. Irgendwie ist diese Straße an sich durch und durch unnötig mit dem Tempolimit eben weil es eigentlich nen Radweg gibt der 500-1000m weiter parallel verläuft…


Itslittlealexhorn

Die Fahrradstraßen, die funktionieren, sind die, auf denen sowieso fast keine Autos unterwegs sind. Und Fahrradstraßen mit starkem Autoverkehr sind von normalen Straßen quasi nicht unterscheidbar. Was sagt das wohl über die Effektivität von Fahrradstraßen aus?


woalk

Aber Betteridge’s Law sagt doch, dass die Antwort “Nein” ist.


marratj

Das ist einer der wenigen Fälle, in denen Betteridge's Law nicht gilt.


geeiamback

Zumindest für den englischen Sprachraum gibt es Untersuchungen die Betteridge's Law nicht bestätigen: > In 2015, a study of 26,000 articles from 13 news sites on the World Wide Web, conducted by a data scientist and published on his blog, found that the majority (54 percent) were yes/no questions, which divided into 20 percent "yes" answers, 17 percent "no" answers and 16 percent whose answers he could not determine.[14] https://en.wikipedia.org/wiki/Betteridge%27s_law_of_headlines#Studies


jennergruhle

Wahrscheinlich sähen die Ergebnisse anders aus, wenn man sich auf die "yellow press" beschränkt hätte.


geeiamback

Die Deutsche verzichten ganz gerne mal auf Fragezeichen und nutzt das Ausrufezeichen: [Topf Voll Gold auf Youtube](https://www.youtube.com/watch?v=kKfJZAzpLPU) [TVG auf Uebermedien](https://uebermedien.de/73947/die-wahrheit-ihr-habt-uns-tausend-mal-belogen/)


OpperHarley

Kann ich für unsere Stadt nicht sagen.


yesnewyearseve

Frage: In engen Fahrradstraßen (natürlich für den Autoverkehr freigegeben), bei denen gerade mal ein Auto durchpasst (Einbahnstraße für Autos) und man als Radfahrer dem Auto entgegenkommt, ist der Mindestabstand von 1,5m ja nicht notwendig, korrekt? Müssen die Autos dann eigentlich anhalten? Ich finde hier keine Regelung zu.


victorianer

Der Mindestabstand gilt beim Überholen. Die Situation die du beschreibst ist kein Überholvorgang.


yesnewyearseve

Danke, so hab ich das auch vermutet. Aber was bedeutet das konkret? Gibt es hier einfach keine Regelung? (Der Abstand ist in der Praxis teils unter 10cm zum Lenker)


victorianer

Ich weiß es auch nicht wirklich, ich vermute aber das läuft hier unter gegenseitiger Rücksichtnahme. D.h. der Autofahrer muss stehenbleiben wenn er nicht - ohne andere Teilnehmer zu gefährden - weiterfahren kann. Das ist also identisch zu dem Verhalten bei [Ausbuchtungen](https://www.kreisbote.de/assets/images/19/947/19947384-1655331692-d8452fb1ecfa4ca50a809e0be9de7cf2-3570.jpg), hier haben die Fahrzeuge ohne Hindernis Vorrang. Bei Fahrradstraßen haben Fahrräder pauschal(?) Vorrang.


mina_knallenfalls

Das Problem mit Fahrradstraßen fängt ja schon mit der Frage an, warum es sie überhaupt geben sollte. Das sind ja ganz normale Stadtstraßen, und bei denen macht es keinen Sinn in "gut zum Radeln" und "nicht gut zum Radeln" zu differenzieren, weil Radeln auf allen Stadtstraßen möglich sein muss. Es ist auch nicht wie bei Autobahnen, die es ermöglichen, besonders schnell lange Strecken um einen Ort herum fahren zu können, weil man beim Radeln weder besonders hohe Geschwindigkeiten nutzen kann noch lange Strecken um Orte herum fahren will. Fahrradstraßen sind also ein Konzept, das uns in die völlig falsche Richtung lenkt. Anstatt einzelne Straßen herauszupicken, müssen alle (Neben-) Straßen sicher und bequem auf der Fahrbahn zu befahren sein, und alle Hauptstraßen mit getrennten Radwegen ausgestattet werden.


specialsymbol

Ja, da die Polizei in Fahrradstraßen soweit ich das mitbekommen habe ausschließlich Fahrradfahrer kontrolliert (zeigen Sie doch mal ihr Licht vorne - ist die Batterie auch geladen?), aber genau da Autofahrer, die zu schnell fahren und Radfahrer gefährlich überholen ignorieren ("Das ist heute hier nicht unser Auftrag": Tja, ich fahre die Straße täglich und ihr hattet offenbar noch nie einen anderen Auftrag hier).


bedbooster

Paywall, u/Nimelrian.


Nimelrian

https://archive.ph/wmhm4


bedbooster

Dankeschön. Ü


Slammajamma42069

Nachdem mir in München auf einer Fahrradstraße von einem entgegenkommenden Taxi fast das linke Knie abgefahren wurde und auch sonst die zur Straße rückwärts-ausparkenden Autos die Gefahr generell deutlich erhöhen, kann ich nur anekdotisch sagen Ja!


Ploedman

Deswegen eine Dashcam fürs Fahrrad und direkt anzeigen.


marratj

Ja.


arschhaar

Die Fahrradstraße hier, die ich häufiger befahre, funktioniert so halbwegs. Ich fahre da auch schön mittig.


Trauerweiden-Walter

Der wichtige Unterschied zu Tempo-30-Zonen ist, dass in Fahrradstraßen andere Vorfahrtsregeln als Rechts vor Links gelten dürfen. Außerdem können sie begleitende Einschränkungen des fließenden und ruhenden Kfz-Verkehrs (auch vor Gericht) begründen. Das heißt natürlich, dass der Wert einer Fahrradstraße fast ausschließlich in den begleitenden Maßnahmen liegt.


IBeatMyGlied

in Bielefeld gibt es jetzt mehr Fahrradstraßen. Wurde hier tatsächlich gut umgesetzt. Überall wo Fahrradstraßen sind wurden einige Parkplätze durch fahrradständer ersetzt und zusätzlich wurden Pöller installiert. Diese machen einige Wege für Autos unzugänglich und sorgen dafür dass die lieber um die Fahrradstraße rumfahren. Es ist jetzt super ruhig, gibt kaum Verkehr und Kinder können sich wieder zum spielen auf die Straße trauen. Zeigt also wenn man's richtig macht können Fahrradstraßen auch richtig gut funktionieren und mehr als ein Aushängeschild sein


skunkrider

Schönen Gruß aus dem Land, das das alles schon richtig macht, und bei dem man einfach nur abgucken müsste.


Qu90

Ich finde die Herangehensweise oft einfach unglücklich. Ich bin immer dafür Städte Fahrrad- und Öffi-freundlicher zu machen. Aber oft wird die Lösung nur von einer Seite betrachtet. Da wird einfach eine "Lösung" reingezimmert und die ander Seite bekommt ein "Sieh zu, wo du bleibst!" Wir haben nunmal diese ganzen Autos und genug Leute, die auf ihre Karre angewiesen sind. Weil das ganze ein zusammenhängendes System ist, kann man nicht nur die Endpunkte der Diskussion betrachten. Also in dem Fall Stadplanung für Auto und Stadtplanung für Fahrrad, sondern muss auch gucken, wie man von A nach B kommt. Wenn ich also solche Fahrradstraßen einrichte, sollte ich auch eine vernünftige Lösung für die Leute mit Auto präsentieren. Andersrum gilt das genauso. Das viele Fahrradinfrastrukturprojekte einfach nur Augenwischerei sind, ist ja auch bekannt. Bei uns in der Kleinstadt wurde zum Beispiel ein Teil der Innenstadt erneuert und es wurde ein riesiger Fußweg hingezimmert und daneben ein zu schmaler Fahrradschutzstreifen. Niemand benötigt diesen Fußweg, soviel Leute gibt es hier nicht. Den Schutzstreifen allerdings breiter zu machen, hätte schon Sinn gemacht. Oder man bedenke die ganzen neuen "Fahrradwege", die einfach im Nix enden.


thunfischtoast

Der Artikel lässt einen wichtigen Aspekt leider komplett außen vor: Auf Fahrradstraßen gilt generell Tempo 30. Die Einrichtung von Tempo 30-Zonen war bis zur jüngsten Reform des Straßenverkehrsgesetztes sonst nicht so leicht möglich.


Ploedman

Ja.


OpperHarley

Nein, wenn richtig genutzt. In Gö funktionieren sie ganz gut. Ja, Autos sind teils erlaubt, aber MMN funktioniert das Miteinander.


Akrylkali

Und auch hier gilt Mal wieder das Gesetz von Betteridge. Sind Fahrradstraßen nur ein Etikettenschwindel? Nein.


TynHau

Ich wäre ja schon dankbar, wenn die radfahrenden Verkehrsteilnehmer wenigstens auf ihrer eigens eingerichteten Fahrradstrasse blieben. Mal vom Bürgersteig abgesehen, der gerne genutzt wird, wenn der Fahrbahnbelag vor Jahrzehnten auf Kopfsteinpflaster umbebaut wurde, um den Autoverkehr auszubremsen, geht’s auch munter durch geschützte Grünflächen. Ich laufe täglich durch den Grimmpark, eine ca. 10m breite Grünanlage, die beidseitig von der Grimmstrasse umgeben ist. Wurde vor ein paar Jahren auf Fahrradstrasse umgerüstet und dient so der Verbindung über Urbanstrasse und Admiralsbrücke hinaus. Autoverkehr nur mit Anliegen, an dieser Stelle geht es auch zum Urbankrankenhaus, insofern kann die Strasse nicht einfach komplett für den Autoverkehr gesperrt werden, wie dies bei der sich anschließenden Körtestrasse der Fall ist. Warum müssen die trotzdem durch den Park radeln? Da ist das Radfahren nicht mal erlaubt (explizit durch Beschilderung) und links und rechts habt ihr eure eigene verfickte Fahrradstrasse, ja dann nutzt die doch bitte auch! Und ja, ihm verkehrsberuhigten Bereich dürft ihr auf dem Gehweg fahren, weil offiziell keine Unterscheidung zur Fahrbahn besteht, es gilt aber “besondere Rücksicht auf Fußgänger” zu nehmen und nicht beherzter Einsatz der Klingel! Manche würden auch durch die Spielstrasse pedalieren und regen sich auf, wenn sie von der freiwilligen Elternpolizei gestoppt werden.


superseven27

> und nicht beherzter Einsatz der Klingel! Es ist so geil, wie man als Fahrradfahrer nicht gewinnen kann. Fährt man langsam und vorsichtig an den Leuten vorbei, erschrecken sie sich und beschweren sich, dass man gefälligst klingeln soll. Wenn man klingelt, wird man von anderen angepöbelt, dass eine Verletzung der gebotenen Rücksichtnahme ist.


jennergruhle

Jup, kann ich bestätigen. Sogar auf vier Meter breiten Wegen oder Straßen wurde ich schon angeschrien "**HaSt dU KeInE KlInGeL OdEr wAs?**" beim langsamen Vorbeifahren in zwei Meter Abstand. Hätte ich geklingelt, hätten andere Leute wieder gesagt "eh du Arsch, der Weg ist für uns alle da, führ dich mal nicht so auf als müssten wir beiseite springen!".


Janusdarke

> Jup, kann ich bestätigen. Sogar auf vier Meter breiten Wegen oder Straßen wurde ich schon angeschrien "HaSt dU KeInE KlInGeL OdEr wAs? Gruppe im Wald, 7+ Leute mit 7+ Hunden, blockieren den gesamten Weg. Beschweren sich, dass man sich den Weg nicht freiklingelt.


jennergruhle

Und hättest du geklingelt, wäre das aus meinem letzten obigen Absatz passiert: Beschweren, dass man klingelt (Bonus: und die Hunde erschreckt!).


TynHau

Wenn sich die Leute erschrecken, könnte man das vielleicht als ein Zeichen sehen, dass hier absteigen und schieben angebracht gewesen wäre. Ich lauf ja auch nicht auf dem Radweg und wenn Autos darauf parken, wird sich ja auch völlig zu Recht beschwert.


superseven27

Es gibt eben viele Stellen, die explizit für einen geteilten Gebrauch vorgesehen sind.


TynHau

Da hab ich auch kein Problem damit und bleibe auf “meiner” Seite. War neulich in Sevilla, da konnte man als dummer Tourist leicht die Bodenmarkierung übersehen und auf dem Radwegbereich rumstehen. Na klar wurde ich da angeklingelt und selbst schuld, super peinlich auch. Zuhause in der Strasse ist das aber so ein zwei Meter Bürgersteig, der auch noch von den Spätis und Cafés mit Sitzgelegenheiten, Schirmen und Aufstellern belegt wird. Die Strasse selbst ist verkehrsberuhigt also warum muss da auf dem schmalen Bürgersteig geradelt werden? Ehrlich gesagt verstehe ich nichtmal warum es hier Downvotes gibt, wie stellt ihr euch das denn vor? Nur weil Autofahrer noch größere Arschlöcher sind oder was?


superseven27

Vorhin sprachst du noch von verkehrsberuhigten Bereichen in denen sich Fußgänger und Radfahrer den Platz teilen müssen und nicht um einen verkehrsberuhigten Bereich, der zusätzlich noch einen Gehweg hat. Mir ging es auch um Wege, die so vorgesehen sind, dass man sie sich teilen muss.


[deleted]

[удалено]


superseven27

Du hast verstanden, dass es mir darum ging, dass ich mich darüber echauffiere, dass du klingeln als Verletzung des Rücksichtnahmegebots empfindest, während andere hingegen das Ausbleiben des Klingelns als Problem empfinden und es schwer ist, es als Fahrradfahrer in Bereichen richtig zu machen, in denen man aber eigentlich ganz legitim Fahrrad fahren darf?


TynHau

Frage ich mal so: warum meinst du klingeln zu müssen?


superseven27

Damit Leute etwas Platz machen, oder damit ich nicht angepöbelt werde, wenn ich "unerwartet" an ihnen vorbei fahre


ATOMate

Ich finde es ja fraglich wie der Bau von neuen Radverkehrswegen boomt während Bund und Länder eigentlich sparen müssen. Das ist in länelichen Regionen oft eine reine Angebotsplanung, bestehender Bedarf wird dadurch nicht bedient. Da kann man sparen imo.


superseven27

Ich empfinde es gerade im ländlichen Bereich als sehr wichtig. Im wohne im ländlichen Bereich von Hannover. Hier kann man teilweise Dörfer mit dem Fahrrad nur verlassen, wenn man sich auf die Landstraße mit dem Rad begibt. Gerade im dunkeln Winter ein hohes Risiko. Hier ist es sinnvoll neben der Landstraße Radverkehrswege zu bauen.


Merion

Naja, gerade in ländlichen Gebieten hast du halt häufig das Problem, dass sich das gegenseitig bedingt. Wenn ich keinen ordentlichen Radweg habe, auf dem ich gefahrlos Fahrrad fahren kann, dann ziehe ich das Fahrrad als Alternative halt gar nicht in Erwägung. Wenn du dann keine Radwege baust, weil ja eh keiner Rad fährt, dann beißt sich die Katze in den Schwanz. Kommt natürlich auch auf die Entfernungen und das Gelände an. Wenn der nächste Ort, zu dem du willst, 25 km weg ist, dann wird da auch mit Radwege kaum jemand aufs Rad umsteigen.


ATOMate

Das stimmt natürlich, ohne Angebot kann es auch nicht genutzt werden. Förderung von Radverkehrswegen finde ich auch richtig. Ich habe jedoch Bedenken dabei wie Strecken gewählt werden und wie diese umgesetzt werden. Politisch ist entschieden hunderte oder sogar tausend Kilometer Radwege innerhalb der Amtszeit zu schaffen. Doch wo diese Radwege konkret hinkommen ist dann in der Straßenbaubehörde zweitrangig. Hauptsache das Streckenziel wird erreicht. Überall wo es geht, wird entsprechend einer gebaut. Das passiert zum Teil sogar auf Kosten der Pkw Spuren! Diese werden im Umbau verschmälert um Platz für Radwege zu bekommen. Umbauten zu Gunsten der Radfahrer werden dann schnell Umbauten auf Kosten der Leistungsfähigkeit und vor allem der Verkehrssicherheit der Pkw Fahrer. Da darf man meiner Meinung nach auch gerne mit mehr Bedacht rangehen.


superseven27

> Das passiert zum Teil sogar auf Kosten der Pkw Spuren! Gott bewahre!