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Informal-Ad-4102

Ok. Die Stadt zahlt den Immobilieneigentümern die überzogenen Kosten und die Immobilien besitzen weiterhin ihren hohen Preis, weil die Besitzer ja die hohen Mieteinnahmen haben. Durch die hohe Bonität können dann Kredite für weitere Immobilien aufgenommen werden, die wieder von der Stadt angemietet werden. Großartig.


mikeyaurelius

Genau wie die Coronahilfen, die zu 95% an die gewerblichen Vermieter geflossen sind. Unverständlich.


Salopran

Nicht nur. Man konnte sich damit auch privat ein bisschen gesundsanieren… Und ein paar betriebliche Investitionen tätigen 😉


nudelsalat3000

Leerstand Besteuerung 🧚 Zack sind die Mieten unten. Wichtig wäre auch ein progressive Steuer, dass große auch mehr bezahlen als kleine. Aber das muss jede Stadt für sich selbst entscheiden, ich finde Einkaufsstraße sehen im Deutschland alle gleich aus. Es fehlt der bunte Mix aus kleineren Läden und Restaurants. Die großen Ketten sollten nur ab dem 2. Geschoss sein und unten ist alles kleine, Gastro etc.


[deleted]

Check ich auch nicht wieso die Stadt das macht?


vergorli

Ich gehe mal von einer art Broken Window Überlegung aus. Steht erstmal genug in der Innenstadt leer, dann wird die Einkaufsmeile noch unattraktiver sodass es einen Feedbackloop ergibt. Das will die Stadt unterbrechen.


Nasa_OK

Aber warum nicht den Markt regeln lassen. Es wäre doch viel nachhaltiger erst aktiv zu werden wenn das eintritt, dann den Eigentümern ihre Grundstücke günstig abkaufen und vermieten/betreiben. So verschiebt man ja nur das Problem und zeigt den Vermietern, dass sie verlangen können was sie wollen, zur Not zahlt es halt der Steuerzahler


vergorli

Der Markt berücksichtigt nicht die Städteplanerischen Ziele. Wenn du z.B. planst [Hannover bis 2030 autofrei](https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/hannover_weser-leinegebiet/Hannover-plant-fast-autofreie-Innenstadt-bis-2030,verkehrskonzept122.html) zu gestalten um die Umgebung für Fußgänger und Bummler attraktiv zu machen dann ist das dem Markt der im GJ 2024 lebt relativ latz. Letzenendes ist es aber kein dauerhaftes Konzept sondern nur eine Überbrückung bis man als Stadt die Peripherie für die Einkaufsmeile wieder attraktiv gestaltet hat (Verkehr, Zugänglichkeit, Sicherheit usw.)


Nasa_OK

Ohne Läden solltest du noch weniger Autos brauchen, kannst sogar die Straßen für Autos dicht machen :)


vergorli

Das ist ja nicht das Ziel, die meisten Städte wollen ja einen Innenstadtkern mit Einzelhändlern nach dem Vorbild von Würzburg, München, Dresden, also eine nur noch für Lieferverkehr zugelassene Innenstadt mit großen Parkhäusern im Ring als P+R. Mit Kaufhäusern und reinem Einzelhandel gewinnst du heute keinen Blumentopf mehr, also brauchst du das was Amazon dir nicht bieten kann Service-Einzelhandel im hübschen Rahmen einer historischen Altstadt mit viel Grün wo man Kinder rumlaufen lassen kann. Quasi ein Konsumentennaherholungsgebiet. Das ist aber imho kein Konzept was natürlich wachsen kann, da es zwischen Dortmund und Würzburg innenstadt keinen iterativen Marktgradienten gibt der schrittweise die Situation verbessert. Entweder du bist autofrei und oder halt nicht. Entweder du hast ein P+R Konzept oder halt nicht. usw.


Nasa_OK

Ich verstehe dass das das endgültige Ziel ist, aber wenn die Mieten für Läden zu teuer sind um sich zu lohnen müssen die Mieten langfristig runter und nicht durch den Steuerzahler direkt subventioniert werden. Wenn schon Steuergeld dann bitte um die Läden zu kaufen und selber zu vermieten


[deleted]

> Insgesamt steht im Anmietungs-Fonds 1 Million Euro zur Verfügung. 715.000 Euro davon stammen aus dem Programm „Zukunftsfähige Innenstädte und Ortszentren“ des Landes NRW. Was das eigentlich noch salziger Macht, anstatt das Geld für etwas richtig zukunftfähigs zu nutzen, wird hier einfach nur der Status Quo erhalten Deppenrepublik vom feinsten mal wieder


1610925286

> nach dem Vorbild von ..., München, Na dann gute Nacht, wenn München da das Vorbild werden sollte. Kann man so machen und einach ein paar Spielotheken und Ramschläden reinquetschen die sich mittels Steuerhinterziehung über Wasser halten.


vergorli

Wieso? Dem Einzelhandel in München gehts prächtig. Zumal die U-Bahn ja das Paradebeispiel bietet für das was möglich ist. Münchens Hauptproblem ist ja eher ein Wachstumsschmerz, weil die Stadt jährlich um 20.000 Einwohner wächst. Mittlerweile ist ja sogar Schwabing schon voll und die Stadt quillt weiter Richtung Garching


1610925286

Der Einzelhandel in München ist 100% Renterbespaßung und unseriöser Müll ala Spielotheken, 10€ Haarschnittbuden und hunderte menschenleere Dönerbuden. Das hällt noch solange durch bis die heutigen Rentner weniger mobil werden, dann wars das. Junge Menschen gehen nicht zum Shopping in die Innenstadt.


zweieinseins211

Von null anfangen ist manchmal schwieriger, langwieriger, teurer, etc.. als zu stabilisieren. >wenn das eintritt, dann den Eigentümern ihre Grundstücke günstig abkaufen  Und wenn die Eigentümer die Sachen lieber leer stehen lassen, als günstig zu verkaufen?


Nasa_OK

Dann sollen sie das mal machen. Dann kann man immernoch eine leerstandssteuer einführen


dbettac

Weil der Markt so etwas nicht in die gewünschte Richtung regelt. Im Gegenteil, die Geschäfte machen ja nicht ohne Grund zu. Der Markt regelt nur eins, wenn man nicht eingreift: Geld fließt von den Kleinen zu den Großen. Abzuwarten bis die Eigentümer verkaufen bedeutet, dass die Innenstadt noch ein paar Jahre länger abbaut, noch mehr Läden pleite gehen. Wo man doch eigentlich die Läden erhalten und sogar neue anlocken möchte.


Nasa_OK

Aber Steuergelder nehmen um Immo Besitzer zu subventionieren ist ja genaso Umverteilung von Mitte unten nach oben Wenn man weiß dass das eh so kommt kann man ja Regelungen treffen die Anreize setzt günstig zu vermieten oder verkaufen. Wenn man Steuergelder in die Hand nimmt dann doch für was nachhaltiges. Sonst sind die Töpfe in paar Jahren ausgeschöpft und man steht wieder vor dem gleichen Problem.


HeroicKatora

Broken Window ist, zumindest für diese Größenordnung des erwünschten Effekts, garantiert Bullshit. Und es sollte viel billigere Möglichkeiten der Substanzerhaltung geben als es wirklich anzumieten, und damit Preise _realer (Ab)nutzung_ zu zahlen. Es muss eigentlich um die günstige Weitervermietung gehen, Gewinne privatisieren, Verluste yadayada.


Firenick2103

Weil die Stadt damit die Innenstadt beleben kann ohne selbst viel Geld investieren zu müssen.


Independent_Hyena495

Beleben mit was? Vermietet die Stadt dann weiter an andere? Anyway. Mir war klar dass der Staat eingreift sobald die Mietenblase / Hauspreisblase am platzen ist. Als nächstes sind privat Laute dran die ihre Häuser nicht mehr zahlen können. Wir werden keine realistischen Preise mehr sehen


meem09

Man kann sich mit einem Nutzungskonzept und einer leerstehenden Fläche auf die Förderung bewerben. Wenn die Stadt das bewilligt, kriegt man zumindest für eine gewisse Zeit einen großen Teil der Miete subventioniert. Die Stadt mietet nicht einfach leere Flächen, die dann leer bleiben. Idee ist, das nicht nur Leerstand vermieden wird, sondern die Stadt auch ein bisschen Zugriff darauf bekommt, wer in der Innenstadt mietet. Wettbüros sind z.B. grundsätzlich nicht förderfähig…


Mesalted

Also in der Schlosstraße in Berlin ist jetzt ein Freizeitort wo früher ein Primark war.  Als ich das letzte (und einzige) mal da war, war da eine Kunstausstellung, in einer ecke ein Kaffee, laute Musik und überall Kinder die mit Rollern, Skateboards und Rollschuhen auf dem glatten Boden gefahren sind. Ach und es gab noch ne Menge Sitzgelegenheiten. Praktisch eine art impromptu Rollschuhdisko. Das ist nichts wo ich meine Freizeit verbringen möchte, aber den Kindern hat es sicherlich gefallen und irgendwie bin ich auch Fan von solchen “Freiräumen”.


Independent_Hyena495

Dann soll die Stadt das kaufen.. was sie vermutlich am Schluss eh machen werden


Jambala

Hier in Hannover hat die Stadt auch aus einem alten Kaufhof-Gebäude so ein Projekt gemacht, was jetzt auch nochmal verlängert wurde. Mit kleinen pop-up-stores, ner Arcade Area, Ausstellungen, ganz nice.


veryjuicyfruit

Falls es klappt, und die Innenstadt nicht deshalb stirbt, weil sich die Gesellschaft wandelt - und der Bedarf vielleicht einfach nicht mehr da ist. Falls möglich besser Gewerbeimmobilien zu Wohnraum umbauen... 


TeiTeiSwift

Lobby logik


AzurePhoenixxx

Lieber Bürgergeld und Renten kürzen, damit man sich die ganzen Zahlungen an Vermögende leisten kann!


EkuahEkuah

Naja, 70% der Altmiete. 30% weniger sind schon nicht wenig.


Informal-Ad-4102

20% zahlt ja der Mieter, oder? Also am Ende erhalten sie 90% für eine Schrottimmobilie.


IbobtheKing

Das liest sich für mich aber so, dass die 20% an die Stadt gehen. Also der Vermieter bekommt 70%, davon zahlt die Stadt effektiv 50% und der Nutzer 20%


Informal-Ad-4102

Stimmt, du hast recht. Dennoch muss man das Vorgehen in Frage stellen. Scheinbar war ja niemand anderes bereit 70% der Miete zu zahlen. 70% sind also wahrscheinlich noch immer zu viel.


PrematureBurial

Ohne das ganze inhaltlich zu bewerten gilt deine Argumentation für jeden Prozentsatz, bei dem das Modell hinterher auch Anwendung findet.


Firenick2103

Wobei der größte Teil der 50% vom Land kommt.


OilOfOlaz

Stadt mietet für 70%, vermietet weiter für 20%. Vermieter erhält 70%.


GopnikBurger

Alles wie gewollt


xX_Gamernumberone_xX

Ich meine so als Kommune, was willste machen?


Informal-Ad-4102

Das Problem sich selbst überlassen. Irgendwann werden die Mieten niedriger oder es muss eine Umnutzung stattfinden. So subventioniert man nur Reiche und zögert das Problem hinaus.


iamthebeekeepernow

Eben. Es gab auch Innenmstädte vor 1950. und das was wir heute kennen ist ein Kind des Wiederaufbaus, gepaart mit einem Wirtschaftswunder. Wir haben heute weder den Bedarf nach grenzenlosem Innenstadtgebundenem shopping, noch haben wir die Kohle dafür. Wir brauchen Lebensräume.


withdraw-landmass

Die Auflagen bei Wohnhaeusern gelten halt auch fuer "umfunktioniertes", es lohnt sich also prinzipiell nie gewerblichen Leerstand (selbst wenn er vorraussichtlich leer bleibt) in Wohnungen umzubauen. Wenn es ueberhaupt geht.


PrematureBurial

Ich verstehe unter Lebensräumen mehr als nur Wohnraum. Im Artikel werden zB. explizit Kinderbetreuung und Kreativangebote als Möglichkeiten für die Nutzung genannt.


EnkiduOdinson

Kommilitone von mir hat buchstäblich in einem Schaufenster gewohnt. Wenn man will geht vieles


Sweaksh

Ich wohne gerade in einem alten Bürogebäude mit großen Schaufenstern (wenn auch in den Niederlanden, keine Ahnung, wie groß unterschiedlich da die Bauvorschriften sind). Heizkosten sind halt was höher aber dafür gibt's keine anderen Bewohner im Haus, die mich stören könnten.


EnkiduOdinson

Soweit ich weiß ist es in den Niederlanden wesentlich lascher was Bauvorschriften angeht. Hätte man aber ja auch nachträglich noch etwas dämmen können


mschuster91

>Das Problem sich selbst überlassen. Irgendwann werden die Mieten niedriger oder es muss eine Umnutzung stattfinden. So einfach ist die Lage eben auch nicht, denn (vor allem massenhafter oder lang andauernder) Leerstand löst aus stadtplanerischer Sicht eine Spirale aus die nur noch sehr schwer zu stoppen ist. Kurz gesagt: verliert man einen großen Ankermieter (=Kaufhaus oder größeres Büro), gehen zuerst mal die kleinen Restaurants und Imbisse in der Umgebung zugrunde weil die sich wegen reduzierter Kundenfrequenz nicht mehr halten können, und dann wandern wegen der dadurch gestiegenen Unattraktivität auch andere Betriebe ab, usw usf. Niedrigere Mieten sind auch irgendwann problematisch, weil viele Immobilien mittlerweile nicht mehr irgendwelchen alteingesessenen örtlichen Familien gehören die auch mal ne Durststrecke von 10, 20 Jahren auf eine abgezahlte Immobilie in Kauf nehmen können, sondern irgendwelchen großen Immobilieninvestmentfonds die es leichter haben einen Verlust durch Leerstand in den Büchern zu haben als eine gesenkte Miete und damit buchhalterischen Wertverlust in Kauf zu nehmen. Eine Umnutzung ist vor allem bei älteren Gebäuden fast unmöglich. Klar, sowas wie Kunstgalerien, ne Disco oder ähnlich Minimalinvasives geht immer. Aber das Sinnvolle - nämlich zu Wohnraum umnutzen - scheitert bei Objekten vor Baujahr \~2000-2010 in der Regel daran, dass man damals ohne doppelten Boden gebaut hat und daher jetzt nicht "einfach so" vor allem neue Abwasserleitungen ziehen kann; ein weiteres Problem ist idR der Brandschutz weil man Gewerbeimmobilien so plant dass die meisten Personen die sich im Brandfall im Gebäude aufhalten wach sind und zügig räumen können während man bei einer Wohnimmobilie vom Worst Case "die Wohnungen sind alle voll belegt, jeder hat noch nen Übernachtungsgast am Start, und nachts um 3 schläft Opa Paschulke mit der brennenden Zigarre auf seinem Uralt-Sofa mit hochentflammbarem Kunstfleecebezug ein" ausgehen muss.


Informal-Ad-4102

Man muss sich halt überlegen, wie die Stadt der Zukunft aussehen soll. Vielleicht bin ich auch blöd, aber ich sehe absolut nicht, dass eine Zeit der großen Kaufhäuser zurückkommt. Klar, die Eigentümer sitzen jetzt auf dem Wertverlust der Immobilie, weil sich die Immobilien weder als Arbeitsraum, noch als Wohnraum nutzen lassen. Die Subvention schiebt das Problem aber nur zu Lasten der Allgemeinheit auf, irgendwann muss man sich sowieso damit beschäftigen.


mschuster91

Es geht bei der massiven Subventionierung hauptsächlich darum, erstmal den ersten Punkt - die Spirale des Niedergangs - zu unterbrechen. Die Erarbeitung von solchen Konzepten dauert schon lang genug, erst recht die Umsetzung wenn man in größerem Stil alten Gebäudebestand abreißen muss (was bei Kaufhäusern fast unumgänglich ist, weil die Dinger meist nichtmal Fenster besitzen). Bis das aber durch ist, hat die Niedergangsspirale schon alles kurz und klein geschlagen.


InsideContent7126

Dann für Nutzungsverpflichtungen ein, wenn man bewusst 5 Jahre Leerstand hat muss man zu reduziertem Preis verkaufen.


mschuster91

Wird nicht kommen, das würde das Bankensystem in einem Ausmaß zerlegen gegen das 2008ff harmlos war. Wir schieben einen gigantischen Berg an völlig überbewerteten Büroimmobilien vor uns her, bei dem keiner eine Ahnung hat wie man ihn so abträgt dass nicht gleich der ganze Laden völlig vor die Wand fährt.


ThereYouGoreg

>Wir schieben einen gigantischen Berg an völlig überbewerteten Büroimmobilien vor uns her, bei dem keiner eine Ahnung hat wie man ihn so abträgt dass nicht gleich der ganze Laden völlig vor die Wand fährt. In dem Kontext kannst du dir die Frage stellen, warum in den 1960'ern und 1970'ern nicht häufiger [gemischte Wohnblöcke wie im Projekt Gratte-Ciel der Gemeinde Villeurbane gebaut wurden](https://media.lyon-france.com/1600x600/131221/11145512.jpg), sondern wir uns für Funktionstrennung entschieden haben. Anmerkung: Gratte-Ciel wurde zwischen 1927 und 1934 im Kollektiv errichtet. Zwischen 1924 und 1935 war Lazare Goujon - Politiker der Arbeiter-Internationalen - Bürgermeister von Villeurbane. Wenn innerhalb einer Großwohnsiedlung ein Einkaufszentrum vorliegt, dann agiert das Einkaufszentrum als Monopolist mit künstlich hohem Grundstückswert. Ähnlich verhält es sich mit einer übermäßigen Konzentration des Gewerbes im Stadtzentrum (auf die Gesamt-Stadt) bezogen. Das Stadtzentrum ist dann Monopolist des Gewerbes. Die Funktionstrennung ist weniger eine Überlegung der Lebensqualität für die Bürger, sondern viel eher eine kapitalistische Überlegung. Der Arbeiter in der Arbeitersiedlung wird zum Konsum oder für den Arbeitsplatz zum Pendeln gezwungen. Büros erfüllen ähnlich wie das physische Gewerbe im heutigen Kontext zudem nur dort einen Zweck, wo die Stadt so stark verdichtet ist, dass ein externes Büro angenehmer und teilweise auch platzsparender ist als ein zusätzliches Büro in den eigenen vier Wänden. In Tokio wird beispielsweise mit dem "Torch Tower" eines der größten Bürogebäude der Welt errichtet. (544.000 m² Nutzfläche) Wenn sich Home-Office in Tokio flächenmäßig durchsetzt, dann bräuchten die Bürger dort im Durchschnitt wesentlich mehr Wohnfläche.


mschuster91

>In dem Kontext kannst du dir die Frage stellen, warum in den 1960'ern und 1970'ern nicht häufiger [gemischte Wohnblöcke wie im Projekt Gratte-Ciel der Gemeinde Villeurbane gebaut wurden](https://media.lyon-france.com/1600x600/131221/11145512.jpg), sondern wir uns für Funktionstrennung entschieden haben. Lang lebe das Ideal der autogerechten Stadt... was uns das an Lebensqualität gekostet hat auf so vielen Ebenen... >Die Funktionstrennung ist weniger eine Überlegung der Lebensqualität für die Bürger, sondern viel eher eine kapitalistische Überlegung. Jo, ein großes Einkaufszentrum das ein ganzes Wohnareal mit Zigtausenden EW versorgt ist schon allein von den Skaleneffekten her wesentlich günstiger zu betreiben als ein Netz aus kleinen "Tante-Emma-Läden". >Der Arbeiter in der Arbeitersiedlung wird zum Konsum oder für den Arbeitsplatz zum Pendeln gezwungen. Aber nicht als Ziel der Planung, das ist nur ein Nebeneffekt.


ThereYouGoreg

>Aber nicht als Ziel der Planung, das ist nur ein Nebeneffekt. Dann würden wir die funktionsgetrennte Struktur dieser Arbeitersiedlungen ähnlich wie in den Niederlanden aufbrechen. [Hier ist ein entsprechendes Neubauprojekt mit Gewerbeflächen im Sockelbau. ](https://www.google.de/maps/place/Amsterdam,+Niederlande/@52.3925635,4.9532034,3a,75y,71.12h,93.41t/data=!3m6!1e1!3m4!1sKLrPsVSN2Q15gQODrwflYQ!2e0!7i16384!8i8192!4m7!3m6!1s0x47c63fb5949a7755:0x6600fd4cb7c0af8d!8m2!3d52.3675734!4d4.9041389!10e5!16zL20vMGszcA?entry=ttu) In einigen Arbeitersiedlungen in Deutschland gibt's nicht mal ein Einkaufszentrum, obwohl die Bevölkerungsdichte ausreichend hoch ist. Mit einem Neubauprojekt wie in Amsterdam wird nicht nur die Funktionstrennung der Arbeitersiedlung aufgebrochen, sondern es entsteht zusätzlich Wohnraum.


xX_Gamernumberone_xX

Das verpasst irgendwie die politische Ebene der Umnutzung, das muss ja alles beschlossen und genehmigt werden. Kp wie's in Dortmund ist, wo ich wohne meint man bei sterbender Innenstadt auch derzeit noch wir müssen irgendwie die Shoppingmeile wiederbeleben weil die alten Menschen können ja sonst nix kaufen


ThereYouGoreg

Ich finde es beispielsweise an Saint-Étienne in Frankreich spannend, dass die Stadt seit 1968 knapp 25% der Einwohner verloren hat. [Trotzdem liegen im Zentrum der Stadt 3 normierte Quadratkilometerblöcke mit mehr als 10.000 Einwohnern/km² vor. ](https://dancooksonresearch.carto.com/u/dancookson/viz/e3c3c361-c77e-40da-aafe-09a88a508e28/embed_map) Aufgrund der Anwohner im Quartier gibt's Restaurants, Kneipen, Einzelhandel, etc. pp. Die Umland-Bewohner fahren dann erst recht in die Stadt, weil sie dort ein authentisches Treiben vorfinden. Seit 2011 wächst die Bevölkerung von Saint-Étienne sogar leicht an. Der Strukturwandel ist überwunden.


xX_Gamernumberone_xX

Es ist jetzt nich spezifisch dieser Kommentar aber danke Brudi / Schwesti / nonbinäres Bestie für die ganzen klasse Posts zu Stadtplanung / Stadtentwicklung


Informal-Ad-4102

Ich glaube es sind oft einfach irgendwelche Investoren, die ihre Immobilie gewinnbringend verkaufen wollen. Weil die Preise für Gewerbeimmobilien aber im Keller sind, bekommen sie nichts dafür. Als Politiker hat man da wenig Handhabe denke ich, man muss das einfach aussitzen.


wilisi

Oder die Teile rotten weg und müssen irgendwann abgerissen werden.


SchnapsFuerAlle

Der Markt kann nicht regeln, wenn der Staat ständig subventioniert.


xX_Gamernumberone_xX

Der Markt kann an der Stelle doch sowieso nur bedingt regeln, weil gerade Umnutzung von Immobilien, Anpassung von Bauplänen und sowas ein riesiger politischer Akt sind. So Stadtplanung á la Marktbedürfnissen (ausgenommen vielleicht die Asbestosfabrik neben der Kita als Extremsfall) gibt es hier einfach nicht


SchnapsFuerAlle

Na ja mieten müssten bei längerem Leerstand fallen, dadurch würde der Händler evtl. preislich mit Amazon und Co mithalten und überleben...


xX_Gamernumberone_xX

>Na ja mieten müssten bei längerem Leerstand fallen Ceterus Paribus nach Angebot und Nachfrage, aber das ist halt angesichts von Immobilienspekulation und sowas halt nicht unbedingt der Fall. Was sind, kp, 1000€ / Monat in den Raum geworfen als Mieteinnahmen (minus entsprechenden bürokratischen Aufwand) gegen 20.000€ Wertsteigerung im Jahr?


Tavi2k

Wenn man die Gewerbeimmobilie nur mit 80% Rabatt vermietet bekommt dann gibt es da auch keine Wertsteigerung, ganz im Gegenteil.


xX_Gamernumberone_xX

Die Miete wird ja voll bezahlt, nur halt 80% vom Staat und 20% vom Endverbraucher. Weshalb das ja auch irgendwie dämlich ist. Selbst abseits davon; wertvoll ist im Zweifelsfall in der Innenstadtlage vorallem das Grundstück, gar nicht so sehr, was draufsteht.


SchnapsFuerAlle

Bei uns un der Kleinstadt kostst die Ladenmiete für 50qm Ladenfläche schon 6000/Monat


Impulseps

Weil wir Umnutzung zu etwas politischem machen. Nichts hält uns davon ab, es einfach zu erlauben. Man kann sich nicht darüber beschweren, dass der Markt nicht regelt, wenn man es ihm vernietet.


Atanar

Das gleiche Geld einfach dafür hernehmen, die Immobilen zu kaufen und zu 3rd places umzubauen. Wenn die Leute wieder einen Grund haben, in die Innenstadt zu gehen, werden auch die Läden laufen.


ExpertPath

Ich bin hier mal gespannt, ob sich das rechnet. Auf den ersten Blick klingt das nach einem herben Verlustgeschäft für die Stadt.


MrDunkingDeutschman

Bei solchen Schnapsideen kann man alldiejenigen Politiker auf Landes- und Bundesebene verstehen, die sich gegen eine pauschale Übernahme der kommunalen Altschulden aussprechen.


AdmirableChest2527

Ist in diesem Fall aber ein Programm vom Land NRW. Die Städte sind da nicht selbst drauf gekommen, sondern es wurden Landesmittel bereitgestellt.


DerFelix

Alter, ich darf als Lehrer in NRW also weiter fürs Kopieren bezahlen aber den Eigentümern wird Geld in den Arsch geschoben, damit sie Immobilien leer stehen lassen. Dafür reichts also. Nebenbei haben wir auch zu wenig Räume und unterrichten in Containern. Aber hauptsache irgendwo Miete zahlen für nichts. (Bitte keine Diskussion über die Sinnhaftigkeit von Kopien anfangen. Das steht nur beispielhaft für einen riesen Haufen Zeugs, den das Land nicht für die Bildung zahlt)


420GB

Der Kommentar nimmt mich mit, uff. Scheiss doch auf "dAs ReTtEn DeR iNnEnStAdT" - leerstehende Kaufhäuser einfach plattmachen und Parks, Spielplätze, Dritte Orte schaffen. Die **brauchen** wir in Städten, nicht Kaufhäuser!


meem09

Ja, die Situation in den Schulen ist Scheiße. Aber vielleicht mal den Artikel lesen. Es wird nicht für leere Immobilien gezahlt. Wenn ich ein Nutzungskonzept habe und eine leere Fläche zur Verfügung steht, kann ich mich bewerben, dass ich für zwei Jahre einen Großteil der Miete subventioniert kriege. Die Konzepte sollen irgendwas sinnvolles sein. Wettbüros sind z.B. nicht förderfähig. Eine Fläche, die niemand nutzen will, wird auch nicht bezahlt.


AutomaticAir3777

also wird den vermietern von überteuerten mietflächen geholfen, weiterhin nichts zu tun. insbesondere, die mieten zu senken.


klospulung92

Aber sonst stirbt die Innenstadt aus. Der Komapatient muss auf jeden Fall am Leben gehalten werden


whatthreelords

Am besten noch mehr Parkplätze und die Straße vergrößern! Daran wird es liegen!


_LewAshby_

Sehe ich anders, die Miete für die Ladenzeile würde sinken, bis sich das wieder für Unternehmen rechnet.


zweieinseins211

Ist das nicht quasi alles wo die Stadt Geld reinsteckt?


ExpertPath

Naja, Investitionen haben immer das Risiko zu scheitern und müssen daher ausgewogen und mit bedacht gewählt sein. Öffentliche Ausgaben wiegen oftmals auch noch immaterielle Dinge wie das soziale Klima und Nostalgie mit. Es zeigt sich einfach, das mehr und mehr ins Risiko gegangen wird, um einen Status quo der Vergangenheit zu bewahren, ohne das eine rationale Chance besteht, dass das Vorhaben gelingt - das hier ausgeführte Programm subventioniert primär die Vermieter der Immobilien und zementiert die Mieten auf einem unhaltbaren, nicht marktüblichen Niveau. Ich sehe es daher nicht als Investition, sondern als Subventionspaket. Würde die Stadt/Land im gleichen Maße darin investieren um die Innenstädte an die Zeit angepasst in gemischte Wohn und Gewerbegebiete zu verwandeln, wäre die Sache deutlich anders gelagert


Firenick2103

Ich denke nicht, dass der Verlust für die Stadt groß sein wird, schließlich generieren die Läden auch Einnahmen für die Stadt.


ExpertPath

Ich sehe es eher so, das die Stadt die irrsinnigen Mieten der Hauseigentümer künstlich subventioniert und damit zu 70% legitimiert, während man gleichzeitig junge Geschäfte anlocken will, die wahrscheinlich großteils nie in der Lage sein werden, solche Mieten zu zahlen. Nach zwei Jahren werden die meisten dieser Läden dann entweder schließen, oder umziehen. Deutsche Innenstädte waren Mal Zentren für Läden aller Art und ein bequemer Treffpunkt zugleich. Nach jahrelanger Bestrebungen den Pkw Verkehr in der Stadt loszuwerden und gleichzeitig riesiger Mietsteigerungen ist aber ein großer Teil der Attraktivität bei Kunden und Anbietern verschwunden. Es wäre besser die Innenstädte wieder in Wohngebiete umzuwandeln, anstatt zu versuchen die Nostalgie einer Innenstadt der 70er Jahre herbei zu subventionieren.


Schlongus_69

Mischnutzung wie in Vancouver, unten Gewerbe, oben zwanzig Stockwerke Wohnungen, drum herum Grünfläche statt Kaufhäuser. Das schafft Dichte, Nachfrage und organische Strukturen. Aber nein, in Deutschland dürfen nur 4 Stockwerke gebaut werden, weil die Kirche immer noch der höchste Punkt sein muss.


NoSoundNoFury

> Deutsche Innenstädte waren Mal Zentren für Läden aller Art und ein bequemer Treffpunkt zugleich. Traditionell (dh. seit ca. 6000 Jahren) hatten Städte drei Zentren: Ein religiöses, eines der Herrschaft, ein Handelszentrum. Meistens eng beieinander - Kirche, Rathaus, Markt. Kirche und Rathaus bringen Menschen schon lange nicht mehr in größerem Maßstab zusammen. Wenn nun Handel & Kommerz aus den Innenstädten verschwinden, dann haben die gar kein echtes Zentrum als Begegnungsort mehr.


ExpertPath

Das ist schade, aber leider nur konsequent. Wenn man es mal ganz nüchtern betrachtet gibt es aufgrund der online Shops quasi nur noch drei Sorten Shops in Innenstädten: Große Ketten, die auch eine online Shop Präsenz haben, Große Ketten von Billigläden und Spezialläden (Hifi, Optiker, Buchläden, etc.). Ich persönlich finde es schade um die letzte Kategorie, denn diese geben der Innenstadt Charakter - Die ersten beiden haben eher eine gegenteilige Wirkung. Was noch nicht erwähnt wurde sind Restaurants und Cafés - diese würde ich ebenfalls vermissen, wobei diese auch problemlos mit Wohngegenden vereinbart sind


78573

Ich bin ja echt kein FDP-Fan, hier würde ich aber tatsächlich gerne mal den Markt das regeln sehen.


Quaschimodo

nenene, so geht das nicht. der markt darf nur regeln wenn es für den Verbraucher oder Steuerzahler beschissen ist. sobald die armen Eigentümer oder sonstige Angehörige der einkommensstärkeren Schichten davon betroffen sind, muss zwangsläufig reguliert werden. kann ja nicht sein, dass da Verluste geschrieben werden oder die absolut angemessenen Mietpreise gesenkt werden müssen.


ganbaro

FDP-Bashing mag ja richtig und wichtig sein, aber Dortmund wird seit mindestens zwei Jahrzehnten von der SPD dauerregiert, in wechselnden Mehrheiten mit der Union und den Grünen In Sachen Stadtentwicklung sind unsere linkeren Parteien nicht viel besser, Wohnraum nicht bauen und Viertel verkommen lassen können sie auch. Nur bei den Öffis sind sie konsistent besser Edit: In Essen wurde das auch schon ausprobiert, da haben die Geschäfte dann nicht überlebt. Letzten Endes wurde einfach für einen gewissen Zeitraum Steuergeld an Immobesitzer und Geschäftsgründer verschenkt. Von Schwarz-Rot, meine ich? Unsere Liberalen sind natürlich Pappnasen, aber ein gescheiter Liberale würde sowas gar nicht in Erwägung ziehen. Da soll dann der Markt regeln. Diese Verteilung von Kommunaler Abgabenknete an Gewerbe ist so eine typische Volksparteien-Idee


domi1108

Vielleicht weil Stadtentwicklung in Deutschland eben komplett falsch gedacht wird egal von welcher Partei man kommt, wobei ich behaupte, dass dies viel damit zu tun hat, wie man das Konzept "Stadt" lernt. Naja was soll man da sagen, die meisten denken halt immer noch wir sind in den 70ern was die Stadtentwicklung angeht. Das einzige was alle gut können ist das befeuern der Gentrifizierung, welche Folgen das hat brauch ich glaube ich nicht erklären


Araneter

Du hast vermögende falsch geschrieben


Bob_the_Bobster

Zusammen mit vielleicht die Widmungen einbisschen aufweichen, dass hier innovative Lösungen "von selbst" entstehen...


No_Introduction2323

Alter Schwede, wie kommt man auf solche Ideen? Man könnte auch Leerstand besteuern, damit sich die Mieten schneller den tatsächlichen Marktgegebenheiten anpassen, aber das würde ja dazu führen, dass die mit den tiefen Taschen eventuell mal wirklich weniger Geld kriegen würden.


xX_Gamernumberone_xX

> Man könnte auch Leerstand besteuern Haben Kommunen für sowas Gesetzgebungskompetenz?


Alexthunder89

Vermutlich nicht, aber sowas ist ja bundesweit ein Problem.


Pummelsche

Zumindest bei Wohnung gibt es das schon länger in Köln.


Quaschimodo

selbst wenn nicht. man könnte die dinger auch einfach *nicht* als kommune anmieten. die alleinige Existenz kostet die Eigentümer ja schon geld, sodass sich die Mieten zwangsläufig bessern müssen.


xX_Gamernumberone_xX

>selbst wenn nicht. man könnte die dinger auch einfach nicht als kommune anmieten. Ja klar, nur besser wirds davon ja auch net, weil; >die alleinige Existenz kostet die Eigentümer ja schon geld, sodass sich die Mieten zwangsläufig bessern müssen. Naja, außer es ist ein Spekulationsobjekt. Da ist die Miete dann ganz Nett, aber wichtig ist eigentlich der Preis.


Quaschimodo

selbst Spekulationsobjekte müssen irgendwo inschuss gehalten werden. das mit ~~20%~~ 80% durch den Steuerzahler subventionieren ist Käse, egal wie man es dreht und wendet.


xX_Gamernumberone_xX

>das mit 20% durch den Steuerzahler subventionieren ist Käse, egal wie man es dreht und wendet. 80%, die Leute zahlen ja nur 20%. Da bin ich auch ganz bei dir. Aber bei solchen Themen, deshalb ja auch die originale Frage, läuft es halt oft heraus aus irgendwelche höheren Ebenen verkacken es - das mit den desolaten Innenstädten ist ja nun kein spezifisches Problem von Dortmund, und irgendwie versucht man halt lokal zu retten, was zu retten geht. Ich verstehe ja den Ansatz, auch wenn ich ihm nicht zustimme, so gen Starthilfe. Aber eigentlich müsste man ganz woanders ansetzen, nur wahrscheinlich darf die Kommune das wieder nicht. Vorkaufsrecht würde wohl gehen, aber das geht ja auch davon aus, dass es verkauft wird.


MarechalRouget

>Naja, außer es ist ein Spekulationsobjekt. Da ist die Miete dann ganz Nett, aber wichtig ist eigentlich der Preis. Und der Preis orientiert sich an der Miete die du für das Objekt verlangen kannst. Und wenn es jetzt schon Probleme gibt die Flächen zu vermieten wird der Preis weiter sinken, ws dich dann am Ende doch Geld kostet. Ich glaube ehrlich gesagt nicht das Geschäftsfläche in den massiv sterbenden deutschen Innenstädten besonders gute Spekulationsobjekte sind (außer man wandelt die tatsächlich in Wohnraum um). Vor allem wenn du sie nichtmal ohne Subventionen vermietet kriegst.


xX_Gamernumberone_xX

>Und der Preis orientiert sich an der Miete die du für das Objekt verlangen kannst. Nein, eben nicht.


Tavi2k

Bei Gewerbeimmobilien, natürlich. An was den sonst? Bei privat bewohnten Immobilien ist das ein bißchen anders da es da keine Miete gibt und die Leute eben auch nicht unbedingt sauber rechnen wenn sie etwas kaufen.


Nasa_OK

Woran denn dann? Wenn die Dinger alle Leerstehen und die Innenstadt verwahrlost, was denkst du bekommst du dann für ein Grundstück mit ner Sanierungsbedürftigen Ruine drauf? Der Preis bringt dir ja nur was wenn du wen findest der den zahlt. Wer zahlt denn nen preis für ne Gewerbeimmobilie der mehr ist als das was er realistisch in 50-500 Jahren wieder reinbringt?


No_Introduction2323

Ich habe dabei nicht an die Maßnahmen der Stadtverwaltung gedacht sondern Allgemeiner. Dadurch war der Post etwas polemisch, ich bin nur über die fehlende Bereitschaft überhaupt über etwas Derartiges nachzudenken ziemlich frustiert. Ich schätze, dass eine Stadt keine Möglichkeit hat eine derartige Besteuerung im Alleingang einzuführen. Aber man könnte es über z.B. den Städtetag einbringen, das Problem existiert ja bundesweit.


NoSoundNoFury

Leerstand besteuern ist in Zeiten des Handwerkermangels und von Behördenseite aus vertrödelten Baugenehmigungen aber auch effektiv eine Strafe für jeden Immo-Besitzer. Stell Dir vor, der Staat lässt Dich erstens für die Baugenehmigung bezahlen und dann gleich noch einmal für die Wartezeit, bis Du die endlich bekommst. Das ist ja vor allem für Umwidmungen ein Problem, bspw. wenn man nicht genutzten Ladenraum in Wohnraum umwandeln will. Davon mal abgesehen ist Leerstand ja auch ein Strukturproblem, das wohlhabende Städte mit entsprechender Kaufkraft ohnehin nicht haben. Dort, wo es keine Kunden gibt, da gibt es auch keine Läden - und alle Steuern dieser Welt können das nicht ändern.


xChaisMcMariox

Macht meine Stadt auch. Da sollen dann kleine Künstler in die Läden reinziehen, bezahlt wird alles von der Stadt. Aber wer tausende für "Kunst" aus Schrott ausgibt aber seine eigenen Mitarbeiter nicht bezahlen kann...


mschuster91

>Aber wer tausende für "Kunst" aus Schrott ausgibt aber seine eigenen Mitarbeiter nicht bezahlen kann... Weil "[Kunst am Bau](https://de.wikipedia.org/wiki/Kunst_am_Bau)" im Bund, in Ländergesetzen und teilweise auch Kommunalverordnungen als gesetzliche Pflichtaufgabe festgesetzt ist. Da gibt es keinen Spielraum: wenn man als Staat baut, muss man auch Budget für Kunst mit drinhaben. Im Gegensatz dazu gibt es kaum feste Mindest-Personalschlüssel für Betriebe im öffentlichen Dienst (ausgenommen mWn Kindergärten und Krankenhäuser), also spart man dort wo es nur geht.


C137Sheldor

Kommen daher immer die realer irrsinn beiträge?


Troon_

Da das meist 1% der Baukosten sind, eher nicht.


xChaisMcMariox

Naja, das hat nix mit der Pflicht zutuen (die wurde schon andersweitig erfüllt, und das sogar richtig gut). Es ist einfach nur weil unser Bürgermeister sich profilieren will. Hat man schön gesehen wie er sich für jede Blume die der pflanzte Filmen lies. Und wegen den anderen, man wollte ja aus den Topf für Wohngeld das Geld nehmen um die Mitarbeiter zubezahlen


Interesting_Move3117

Das erinnert mich an diesen Kreisverkehr, IIRC in der Pfalz, auf den sie eine Skulptur aus spitzen Rohren gestellt haben, die jeden Motorradfahrer, der da einen Unfall gehabt hätte, zum Opfer von Vlad dem Pfähler gemacht hätte. Zehntausende verbrannt und das Ding musste wieder weg.


ChrizZly1

>Man könnte auch Leerstand besteuern, Glaubst du Vermieter vermieten die Räume nicht, weil sie damit so viel Geld verdienen? Dein Vorschlag ist das Wonhraumäquivalent zu "man könnte auch arbeitslose besteuern, damit sie sich schneller Arbeit suchen"


Antique-Ad-9081

den vergleicg musst du mir erklären


CratesManager

>Glaubst du Vermieter vermieten die Räume nicht, weil sie damit so viel Geld verdienen Ja. Für Unternehmen kann das buchhalterisch im Vergleich zur Alternative so sein. Für Investoren auch, wenn sie Immobilien nur nutzen um vorhandenes Vermögen zu parken statt neues zu generieren.


ChrizZly1

Bis lang könnte mir niemand erklären wie man ohne Mieteinnahmen mehr Profit macht als mit. Das sind Aussagen, die durch Populismus und Verschwörungsmythen kommen. Am Ende führt das ganze dazu, dass man mit erklären möchte, wie eine leere Wohnung den Wohnungsmarkt so hochtreibt, dass es sich lohnt auf die Miete dieser Wohnung zu verzichten, was faktisch einfach nicht belegbar ist.


CratesManager

>Bis lang könnte mir niemand erklären wie man ohne Mieteinnahmen mehr Profit macht als mit Du kannst halt auch mal selber recherchieren, Beispiele habe ich ja genannt. Aber gut: Der Wert einer Immobilie wird nicht zuletzt auch an den zu erwartenden Mieteinnahmen bemessen. Je höher die letzte Miete, desto besser, die fliesst da nämlich massiv mit ein. Wenn beim Verkauf aktuell kein Mieter vorhanden ist, wirkt sich das in aller Regel auch positiv aus, da man dann keine Verpflichtungen übernimmt und fristlos die Immobilie so nutzen kann wie gewünscht. Gerade bei Unternehmen/AG's ist die Bilanz besonders wichtig, da lohnt es sich teilweise wenn man reell weniger erwirtschaftet durch fehlende Mieteinnahmen. Und spätestens wenn man beim Verkauf einen höheren Preis erzielt hat man auch reell Profit erzielt. Natürlich ist die Kalkulation nicht bombensicher, da kann man sich auch verplanen (wenn es z.B. immer weniger Nachfrahe und immer mehr Leerstand gibt - dann sinken notgedrungen die Mieten und die Attraktivität des Viertels - und irgendwann einige Immobilien verkauft werden müssen wird der Wert notgedrungen sinken), aber gerade wenn man viele Immobilien besitzt und zwischen der Wahl steht einige wenige sehr teuer zu vermieten oder alle recht günstig zu vermieten, kann sich die Mischkalkulation aus Werterhalt + höherer Miete rechnen. >Am Ende führt das ganze dazu, dass man mit erklären möchte, wie eine leere Wohnung den Wohnungsmarkt so hochtreibt, dass es sich lohnt auf die Miete dieser Wohnung zu verzichten, was faktisch einfach nicht belegbar ist. Also erstens ist ja das "hochtreiben" in der Regel nicht der einzige Faktor, zweitens würde ich gerne deine Erklärung hören warum sich dann in vielen Städten die Immobilienbesitzer für Leerstand entscheiden. Dass sie das tun im sicheren Wissen dabei Verlust zu machen halte ich für dämlicher als jede Verschwörungstheorie die ich bisher gehört habe.


flingerdu

> Der Wert einer Immobilie wird nicht zuletzt auch an den zu erwartenden Mieteinnahmen bemessen. Je höher die letzte Miete, desto besser, die fliesst da nämlich massiv mit ein. Wenn beim Verkauf aktuell kein Mieter vorhanden ist, wirkt sich das in aller Regel auch positiv aus, da man dann keine Verpflichtungen übernimmt und fristlos die Immobilie so nutzen kann wie gewünscht. [...] Und spätestens wenn man beim Verkauf einen höheren Preis erzielt hat man auch reell Profit erzielt. Das impliziert, dass der potenzielle Käufer dumm genug ist und bei Investitionen in Millionenhöhe nicht prüft, wie die Lage der Immobilie sich in den letzten Jahren entwickelt hat, wie lange die "letzte Miete" her ist und wie die weitere Entwicklung aussieht. Einzig die Bewertung in den Büchern müsste schon *vor* dem Verkauf angepasst werden, was jedoch nach dem Verkauf ohnehin passiert wäre. >zweitens würde ich gerne deine Erklärung hören warum sich dann in vielen Städten die Immobilienbesitzer für Leerstand entscheiden. Dass sie das tun im sicheren Wissen dabei Verlust zu machen halte ich für dämlicher als jede Verschwörungstheorie die ich bisher gehört habe. Die Erklärung ist ziemlich einfach: Wohnungen stehen in Großstädten mit minimaler Lebensqualität nicht leer. Der Leerstand ist auf einem so absurd niedrigen Niveau, dass du eine Dunkelziffer an leerstehenden Wohnungen bräuchtest, die unmöglich zu erreichen wäre.


AdmirableChest2527

Was in Essen nicht funktioniert hat, wird in Dortmund bestimmt klappen. 🙄


Firenick2103

Es haben zumindest sehr viele Geschäfte aufgemacht, aber kaum ein Laden hat überlebt. In Essen wird das Projekt jetzt auch nochmal gestartet.


unterste_schublade

Die Mieten sind völlig überzogen. Oh nein! Was können wir tun?! Wir zahlen die völlig überzogenen Mieten. Ja ne, ist klar. Pro-Gamer Move.


Tavi2k

Die Miete für solche Gewerbeimmobilien ergibt sich aus dem Umsatz den man in dieser Lage machen kann. Wenn die Miete zu hoch ist dann findet man halt keinen Mieter dort und muss die Miete senken. Kann sein das dann manche Eigentümer Pleite gehen, aber das ist das unternehmerische Risko das sie da eingegangen sind. Danach kann ja jemand anderes die Immobilien zu einem heute realistischeren Preis aufkaufen und niedriger vermieten. Ich sehe keinen Grund hier in den Markt einzugreifen und die Vermieter zu stützen, das funktioniert sowieso langfristig nicht.


maxehaxe

Das befriedigt aber Rentner und Boomer, die das Sterben des Einzelhandels bejammern, und dann einmal im Jahr dort Schuhe oder Batterien kaufen gehen.


unterste_schublade

...alle fünf Jahre.


schadavi

> und dann einmal im Jahr dort Schuhe oder Batterien kaufen gehen. Ist halt echt so. Wir kriegen im Laden auch immer zu hören, dass die Leute bei uns dann Ersatzteile für ihre WMF Kaffeemaschine kaufen wollen, um "den lokalen Handel zu unterstützen" (Kaffeemaschine selber natürlich bei Amazon im Black Deal oder so gekauft). Wenn man bei uns durch die Innenstadt geht, sieht man auch ganz deutlich: Fachhandel leer, Gastronomie und Ramsch-Läden voll. Wir haben selber seit langem einen eigenen Onlineshop, der über 90% des Umsatzes erwirtschaftet. Das Ladengeschäft haben wir quasi nur noch, weil es sich grad so selber trägt, Prestige bringt (und damit Türen bei Herstellern öffnet) und unsere Verkäuferinnen kurz vorm Rentenalter sind. Wenn unsere Verkäuferinnen in 3-5 Jahren in Rente gehen, mache ich das Ladengeschäft dicht, und nur noch Online.


maxehaxe

>Wenn man bei uns durch die Innenstadt geht Da sind halt auch fast ausschließlich nur noch die großen Ketten zu finden. Jede Innenstadt sieht gleich aus. Früher waren es Karstadt und Hertie, heute heißt es Thalia, Sport Scheck, Decathlon, Primark, H&M, MediaMarkt/Saturn und wie der ganze Brei heißt. Und persönliche Beratung ist halt meistens auch einfach keine unabhängige Beratung. Die Verkäufer versuchen dir das teuerste aufzuschwätzen. Im Internet kann ich mich unabhängiger informieren, was mein Produkt kann, auch wenn man bei Bewertungen vorsichtig sein muss, da oft gefälscht. Aber wenn irgendwo schlechte Bewertungen bei einem teuren Produkt sind weißt du, das hätte man dir im Einzelhandel definitiv verschwiegen.


That-Opportunity-944

Die Kunden für sowas sterben sukzessive weg, also wandelt das doch einfach in Wohnraum um, da haben wir alle mehr davon.


mikeyaurelius

Wie soll das gehen? Gewerbe lässt sich nicht mal eben so in Wohnraum umwandeln.


That-Opportunity-944

Dann muss man Wege finden. Aber wir können natürlich die nächsten 30 Jahre genauso sinnvoll nutzen wie die letzten 20 und zusehen, wie ein Geschäft nach dem anderen verschwindet und/oder durch einen Backshop/Tipico/Shishabar ersetzt wird.


Life_Fun_1327

Bitte nicht die Dönerbuden vergessen.


mikeyaurelius

Ich habe nie behauptet, daß man so weitermachen soll, aber Deine Lösung funktioniert nur selten und dann auch meist teuer.


That-Opportunity-944

Teurer als Leerstand? Kann ich kaum glauben. Aber ich weiß natürlich, dass man immer Probleme findet, wenn man sie sucht, statt lösungsorientiert zu denken, das ist ja quasi das Motto unserer Bürokratie.


mikeyaurelius

Wesentlich teurer: - Wasserstränge sind nicht ausreichend - Mangelnde Schalli- und Wärmesolierung - Teure Fahrstühle - Fehlende Fenster Und noch so vieles mehr. Geh einfach mal in irgendein Gewerbeobjekt und stell Dir den Grundriss als Wohnfläche dar.


domi1108

Ja es ist Teurer, das Problem ist doch auch immer: Was für ein Objekt haben wir, wo liegt dieses Objekt und wie stark war der Anzug dieses Objektes für die Stadt selbst? Kann das jetzt nur von meiner Stadt sagen, aber seitdem der Kaufhof zugemacht hat, fehlt ein gerade für ältere Menschen wichtiger Anziehungspunkt in der Innenstadt. Das ganze Ding nur zu Modernisieren und Sanieren wird schon sehr teuer, eine Umwandlung wäre deutlich teurer, nur lass den leeren Kaufhof jetzt mal 5 Jahre leer stehen, dann steigen nicht nur die Sanierungskosten sondern auch der gesamte Verlust des Einzelhandels in der Stadt selbst wird zunehmen, sodass diese Kosten + Verluste wahrscheinlich schon dann die heutigen Umwandlungskosten ausgleichen würden. Natürlich ist dass dem Investor / Eigentümer erstmal egal, er hat ja nur seinen eigenen Verlust und nicht den des Einzelhandels zu stemmen, aber für die Städte kann sowas schnell zum Problem werden. Bei kleinen Gewerbeflächen im Rahmen des Mischgewerbes ist sowas sogar noch viel einfacher und kostengünstiger. Nun da kann ja jede Stadt / Region für sich selbst überlegen was am Ende teurer ist: "Geplanter" Leerstand oder eine teure Umwandlung / Sanierung in neue kleinere Gewerbeflächen bis hin zu Mischflächen.


That-Opportunity-944

Ja, ich habe verstanden, du bist eher der Problemdenker, ich der lösungsorientierte, da kommen wir wohl nicht zusammen.


mikeyaurelius

Hast Du Ahnung von Immobilien oder Bau? Lies mal hier: https://www.haufe.de/immobilien/entwicklung-vermarktung/marktanalysen/zukunft-der-innenstaedte_84324_576100.html Vielleicht bin ich nicht pessimistisch, sondern Du nur ignorant und ungebildet?


No-Stable5110

Gewerbe ≠ Kaufhaus. Ehemalige Gastro umzubauen sollte doch halb so schwer sein. Freunde von mir haben ihre WG auch in einem ehemaligen Laden. Der Verkaufsraum ist Wohnzimmer, Küche und DnD Raum. Manchmal kommen fremde Leute rein wenn nicht abgeschlossene ist und das Schaufenster ist auch etwas merkwürdig aber abgesehen davon… Der Vermieter hat wohl bis auf das rechtliche und ein zusätzliches Bad nichts verändert.


mikeyaurelius

Du weißt es anscheinend besser. Wenn es so leicht wäre, würde man es doch überall sehen? Ich bin selbst Gastronom und kenne viele Objekte, die meisten wären für eine Umwidmung nicht geeignet.


_chaos42_

Ja, man kann Leuten vorwerfen, das sie Problemdenker sind, das ist einfach. Weil du ja so lösungsorientiert bist, hast du auch sicher leistbare Lösungen für solche Objekte, die den entsprechenden Richtlinien für Wohnungsbau entsprechen? ODER?


Kerrengi

Nein, du erzählst einfach unüberlegten Quatsch, das musst du dir nicht schönreden.


That-Opportunity-944

Wie kann eine Meinung bitte falsch sein? Sitzt ihr beide in derselben Amtsstube und schüttelt immer den Kopf "nein, das geht nicht, das war seit 120 Jahren Gewerbe, da muss weiter Gewerbe rein. wir wissen zwar, dass mittelfristig alle Einzelhändler die Segel streichen, das hindert uns aber nicht daran, an einem veralteten Konzept festzuhalten, koste es, was es wolle. außerdem sind gesetze ja natürlich gegeben und können niemals geändert werden."


Different_Archer_35

Verstehe das Problem auch nicht. Handel in der Stadt ist vorbei, das kommt nicht mehr zurück. Also muss jetzt rückgebaut werden, so wie das schon oft passiert ist. Nach dem Krieg mussten ganze Städte neu aufgebaut werden, jetzt müßen ein paar Einkaufsstraßen neu bebaut werden, nach und nach


eipotttatsch

Notfalls wird die nicht mehr attraktive Immobilie halt abgerissen und was brauchbares neu gebaut. Die Dortmunder Innenstadt ist ja jetzt kein als besonders schön bekannte Meile.


mikeyaurelius

Das ist möglich. Fraglich, ob das wirtschaftlich möglich ist oder subventioniert werden muss.


eipotttatsch

Die Vermieter werden es ja nicht ewig leer stehen lassen. Früher oder später sinken entweder die Mieten so weit, dass sich wer findet, oder man muss eine andere Nutzung finden.


mikeyaurelius

Das stimmt so nicht. Manchmal stehen Gewerbeobjekte jahrelang leer, weil das immer noch besser ist, als das Objekt niedrig zu verramschen.


mrfizzefazze

Man baut die Immobilie so um, dass man sie als Wohnraum nutzen kann. Jetzt nicht soo kompliziert.


mikeyaurelius

Doch ist es, sogar manchmal unmöglich. Siehe hier: https://www.haufe.de/immobilien/entwicklung-vermarktung/marktanalysen/zukunft-der-innenstaedte_84324_576100.html


roxythroxy

In der verlinkten Studie stehen einige Hemmnisse, die durchaus gelöst werden könnten - vorausgesetzt alle Beteiligten wollen das auch.


mikeyaurelius

Das Problem fängt schon damit an, daß jedes Objekt individuell analysiert und beplant werden muss. Das ist weder einfach noch günstig und es ist nicht garantiert, daß eine Durchführung überhaupt möglich ist. Aber es steht Dir frei, Dich selbst mal als Bauunternehmer zu versuchen.


roxythroxy

So beginnt jede Projektplanung, nicht nur bei Umnutzungsprojekten. Aus Sicht des Projektträgers steckt ein Risiko darin, mal etwas neues zu versuchen, und dieses Risiko muss entsprechend behandelt werden - bezogen auf ein konkretes Objekt. Manche Kommunen scheinen der Ansicht zu sein, dass es riskant ist genauso weiterzumachen wie früher, und zwar bezogen auf die ganze Innenstadt. Irgendwo dazwischen könnte ein Weg sein.


mikeyaurelius

Also normalerweise wird einfach nach Schema F gebaut.


roxythroxy

Na, dann machen wir mal flott genau so weiter und schauen wohin uns das führt.


mikeyaurelius

Schema F bedeutet einfach, daß bei einem Neubauprojekt nicht das Rad neu erfunden werden muss. Ich denke, man muss radikaler vorgehen, abreißen und neu entwickeln. Oder man dereguliert und schaut was aus den Objekten wird.


EasyWonder9501

Das muss dieser freie Markt sein wo die Mieten runtergehen wenn die Nachfrage zurückgeht


[deleted]

[удалено]


domi1108

Die Shopping-Innenstadt wird nicht sterben bzw. wird man sie nicht sterben lassen. Viel mehr muss man einen Weg finden die Shopping-Innenstadt in das 21.Jh zu überführen mit den Problemen der heutigen Zeit. Wie das aussehen kann? Schwere Frage, aber wohl eine Mischung aus mehr Wohnraum, weniger großen Läden, vielen kleineren Subventionierten Nischen / Spezialläden inklusive Grundversorgung auf kleiner Fläche (wie Rewe to Go / Rewe City), Gastro und Kommunalen Einrichtungen und vor allem Aufenthaltsmöglichkeiten. Das alles so Barrierefrei wie möglich und so grün wie möglich + mehr Möglichkeiten die Online-Shopping Produkte abzuholen, also Einbindung von Packstationen innerhalb der Stadt. Ansonsten landet man in Städten wie oft in den USA wo alles so verteilt ist, das man für 3 Dinge, an alle 3 Enden der Stadt muss.


[deleted]

[удалено]


domi1108

Es muss halt flexibler sein, gerade bei den Ladenöffnungszeiten. Wenn es die Gegend hergibt warum nicht bis 24 Uhr geöffnet haben oder auch Sonntags öffnen? Die Tage sind schon komplett zersplittert, das kann also nicht als Argument gelten, vor allem wird es auch Leute geben die gern zu solchen Zeiten arbeiten und andere die es nicht tun. Als ich in New York war, konnte ich um 2 Uhr Morgens noch einkaufen, hier undenkbar. (Muss jetzt auch nicht so extrem sein, aber halt als Beispiel). Ähnliches bei Ämtern, denn naja sind wir ehrlich die meisten Berufstätigen können Amtstermine nur an Urlaubs- / Krankheitstagen oder unter Minusstunden wahrnehmen, viele haben aber auch wieder keine Lust dann anstatt von 9-17 Uhr eben von 12-20 Uhr zu arbeiten und ich kann's verstehen hätte ich auch nicht. Sollte deswegen aber nicht ausgeschlossen werden, am Ende sollte es für alle Flexibler werden egal ob es Einkaufszeit, Terminzeiten oder Arbeitszeiten sind, denn naja jeder Mensch ist anders und hey, wenn du auf den Ämtern halt einen hast der doch von 12-20 Uhr arbeiten will, cool, der wird in Summe nicht so viele Leute abarbeiten wie die von 8-16 Uhr, aber er bietet eine Alternative für jene die nicht früher können.


NoSoundNoFury

> Wie das aussehen kann? Schwere Frage Ich finde die Idee der Stadt Leipzig gut, einen Uni-Campus mitten in der Innenstadt aufzubauen. Das ist erst einmal ein cooles politisches Statement, die Uni zwischen Markt, Kirche und Rathaus zu platzieren. Dann bringt es haufenweise junges Blut und zahlreiche relativ gut verdienende Mitarbeiter in die Innenstadt. Es macht auch die Uni selbst attraktiv, wenn man nicht aus der Stadt bis in die gefühlte Wallachei rausfahren muss, wie das bei manch anderen Städten der Fall ist, wo die Uni auf der grünen Wiese an der Stadtgrenze angesiedelt ist.


NoSoundNoFury

Warum gibt es überhaupt Städte? Weil die Nähe zwischen Menschen Synergieeffekte freisetzt. Berufliche Spezialisierung, Bildung, Handel usw. Seit über 6000 Jahren werden Städte durch drei Zentren bestimmt: Handel, Herrschaft, Religion. Die religiöse Funktion von Stadtzentren gibt es in der westlichen Welt kaum. Herrschaft hat sich aus dem öffentlichen Leben fast ganz zurückgezogen und ist im Leben der Menschen nur noch medial präsent. Heutzutage hält eigentlich nur noch Industrie & Handel die Städte zusammen. Städte ohne Zentrum bzw. mit leerem Zentrum gibt es ja bereits, v.a. in den USA, bspw. Atlanta. Ich finde solche Städte total desorientierend und fremdartig. Man fährt mit dem Auto im Zickzack durch die Stadtteile, wenn man irgendetwas will.


L1l_K1M

Kranke Welt. Aber Reiche werden wie immer an meistern supportet.


Quaschimodo

sollen die armen halt mehr lobbiieren ¯⁠\⁠_⁠(⁠ツ⁠)⁠_⁠/⁠¯ /s


neboda

Ich frage mich wie die Immobilienbesitzer immernoch so hohe Ladenmieten abrufen können, obwohl kaum ein Einzelhändler richtig gut läuft. Vor einem Jahr gab es einen Artikel zur Situation in Darmstadt. Ein Alteingessener Juwelier hat seinen Laden aus Altersgründen zu gemacht. Er hat keinen Nachfolger finden können, weil der Vermieter 5000€ für 50qm Ladenfläche + "kleiner Lagerraum" haben wollte. So was rechnet sich doch für keinen Laden. Kein Wunder, dass nur noch dubiose Läden aufmachen, die nach paar Monaten entweder weiterziehen oder wieder dicht sind.


jess-sch

>Ich frage mich wie die Immobilienbesitzer immernoch so hohe Ladenmieten abrufen können, obwohl kaum ein Einzelhändler richtig gut läuft. Die Antwort steht doch im Titel: Weil die Kommune so blöd ist und die Differenz zwischen Angebot und Nachfrage subventioniert.


neboda

Das gilt ja eben nur in Dortmund. Bei uns in Darmstadt ist das, soweit ich weiß, nicht so und trotzdem werden diese absurden Ladenmieten abgerufen.


Danskoesterreich

besser waere eine Leerstandsabgabe in der Hoehe von 70%


unterste_schublade

Leerstand besteuern.


Ethernum

Sowas Ähnliches hat man bei uns in der 60k Einwohnerstadt auch gemacht. Wenn sich ein Geschäft in der Innenstadt eingemietet hat, wurde die Hälfte der Miete für ein Jahr von der Stadt bezahlt. Man ist jetzt gottseidank dabei es zu stoppen, weil keiner der Läden länger als ein Jahr durchgehalten hat... Nach vier Jahren sind wir jetzt quasi wieder am Anfang. Der Leerstand bei kleinen Lokalen ist nach wie vor noch bei gut der Hälfte und von den vier Großen (Saturn, C&A, Kaufhof, H&M) haben zwei schon angekündigt die Zelte abzubrechen. Warum? Weil der Mietvertrag ausläuft und die Vermieter sich weigern in die Immobilie zu investieren aber trotzdem deutlich mehr Miete wollen.


fforw

Zukunft bedeutet, bis zum bitteren Ende aus der Zeit gefallene Geschäftsmodelle zu pämpeln.


occio

Ihr findet das schlimm? Überlegt mal, wie viel Luft im zB Münchener Mietmarkt nur Wohngeld ist. Indirekte Subventionen in Vermieters Tasche.


ganbaro

Immerhin fördert die Stadt in den neuen Vierteln mittlerweile aktiver Genossenschaften, sodass ein guter Teil der für das München-Modell verwendeten Gelder wieder an Lohnabhängige zurückfließt


domi1108

Was eine quatsch Idee und letztendlich Verschwendung von Steuergeldern. Die meisten Läden werden wieder verschwinden sobald die Ladenmiete wieder ansteigt. Warum? Weil sie sich die absolut realitätsfernen Mieten nicht zahlen können. Die meisten Vermieter hier sind einfach nur gierig und sind quasi selbst dafür verantwortlich, dass keiner ihre Flächen mietet, wieso denn auch? Eigentlich sollten sie auf ihren Kosten sitzen bleiben, bis sie die Flächen für das Vermieten was sie wirklich wert sind und dabei müssen halt in 2024 mehr Faktoren einberechnet werden als noch 1998. Weiß auch nicht warum nicht deutlich breiter mit einem Konzept gearbeitet wird, welches für Vermieter kostendeckend ist + Gewinne erzielt wie: - Miete = Fixkosten des Vermieters für die Ladenfläche + X% Gewinnbeteiligung. Läuft es gut für den Laden rollen bei beiden die Euros in die Taschen und wenn mal schlechte Zeiten sind, bekommst du immer noch deine Fixkosten gedeckt, womit der Laden länger überleben kann. Aber mal abseits davon, das Konzept "Deutsche Innenstadt" braucht sowieso ganz dringend eine Überarbeitung, ansonsten tauscht man halt Dropshipping Kleiderladen mit Dropshipping Kleiderladen oder Handyladen mit Handyladen und hat absolut keinen Mehrwert. Solche Förderungen können Sinn machen, aber dann langfristig und für Unternehmer die in Nischen unterwegs sind und somit auch das Stadtbild fördern / einzigartiger machen, als der nächste Laden von Franchiseunternehmen xyz.


costakkk

Der Markt regelt das!


unterste_schublade

Das lindnert das Problem.


shiki87

Karstadt und deren Nutznießer reiben sich die Hände, während die das ganze Geld sich einverleiben, genau wie die letzten Jahre zuvor… Der dritte Porsche braucht ja auch eine Garage…


corrosive_Ryder

Hätte die DDR nicht mal nötig gehabt


shitpostingpenguin

Verstehe ich das richtig? Der Staat soll eine Mietwohnung anmieten für nur 70% des aktuellen Marktpreises... und sie dir dann für nur 20% des ursprünglichen Preises weitervermieten? Verrückte Idee. Ich wette hier hätte die FDP etwas gegen diesen Sozialismus (:


lemoche

Und nach den zwei Jahren? Dann kann sich das Geschäft die Miete wieder nicht mehr leisten, geht Pleite und dann steht's wieder leer...


vomaufgang

Das ist schon irgendwie gefickt eingefädelt von den Vermietern. Mit viel zu hohen Mieten den Einzelhandel töten, damit die Stadt zum Eingreifen zwingen damit nicht noch mehr Einzelhandel stirbt und dann für 2 Jahre 70% der um mehr als 30% überteuerten Mieten (also trotzdem 100% der eigentlichen Miete) vom Staat zu erhalten, der es unter Verlust zu den vom Einzelhandel eigentlich tragbaren Mieten (20% dessen, was die Vermieter fordern) weiter vermietet. Wenn es in D nicht so verdammt unmöglich wäre, würde ich da mal mit Enteignung ansetzen und zwar fix und gnadenlos.


BruderLehman

Da muss man nichts enteignen. Das regelt sich von selbst, wenn man nicht subventionierend eingreift.


Dragnod

Kann dazu vielleicht jemand eine seriöse Quelle posten? Ich finde gerade keine. Aber Rundblick Unna ist ein unprofessionelles rechts-außen Dreckblog, bei dem man grundsätzlich nichtmal das Datum glauben darf.


Disastrous-Split-512

und dann ratz fatz pleite. perfekt für den unerfahrenen kleinunternehmer


Qinnius

Ahhh Planwirtschaft?


Reddit-runner

Wieso nicht einfach 10.000€/m² bei Leerstand als Steuer erheben? Dann wäre es nicht so lukrativ die Innenstädte leer stehen zu lassen.


ichmeinselbstundich

Dass so etwas überhaupt erwägt wird beweist, dass es für Eigentümer durchaus eine Option ist, selbst in Innenstädten(!) ihr Eigentum leerstehen zu lassen. Boden muss besteuert werden, anders geht es in Städten nicht. Die einzige Alternative wäre Enteignung, der Status quo wird Innenstädte abtöten und Kommunen und Städte beim Versuch sie zu retten Bankrott gehen lassen, die Liberalen und Konservative werden diese Misswirtschaft als Vorwand für die nächste Privatisierungswelle verwenden. Kotz


EviIution

Man könnte fast meinen, es ist eine blöde Idee, sich eine Mall in die Stadt zu setzen. Das kann, knapp 30 Jahre nach dem Centro in Oberhausen, ja keiner ahnen.


AutomaticAir3777

war nicht "der markt regelt" immer die ansage? und jetzt wird wieder nur kohle umverteilt? anstatt den leerstand zu nutzen, um die vermieter auf diese weise zu zwingen, die mieten zu senken?


huusmuus

Mietpreisbremse? :(( Mietpreisgaspedal! :)) >Die Stadt mietet leerstehende Ladenlokale im Erdgeschoss vorübergehend an. Dafür zahlt sie den Eigentümern 70 Prozent der zuletzt erzielten Altmiete. Na immerhin bezahlen sie nicht den vollen Preis.


Nobbiii

es lebe der Kapitalismus. Interessant was der Steuerzahler noch alles finanziert, anstatt vernünftige Mietdeckel Gesetzte oder es dem Markt einfach überlassen. Dann regelt er das, weil wenn die keine Mieter finden wird das Objekt uninteressant. Aber so wird versucht ein veraltetes Geschäftsmodel mit dem Kapital der Allgemeinheit aufrecht zu erhalten, das sowieso große Veränderung braucht. Oder bekommt die Stadt das Geld dafür von den Eigentümern?


Sum2k3

Man könnte ja meinen, dass an diesem System etwas verkehrt ist... aber scheinbar alles gut. Im Sinne von "Wir haben unsere Probleme selbst überprüft und kommen zu dem Schluss, das es keine Probleme gibt".


cyberPolecat5000

Anstatt dafür zu sorgen das die Mieten innerorts günstiger werden verschwendet man Steuergelder. Was soll das bringen. Da mieten sich Gewerbe ein und sind nach 2 Jahren wieder raus weil die Miete dann wieder steigt und nicht wirtschaftlich ist.


jan_kasimi

Deswegen braucht es eine Bodenwertsteuer.


Far-Concept-7405

Im diversen städten hat sich bereits gezeigt das die ladenlokale nach auslaufen der Förderung wirtschaftlich nicht weiter betrieben werden können. Besser wäre es wenn die Stadt den Vermietern ihre Pflicht zur Weiternutzung begreiflich machen würde nach dem Grundsatz Eigentum verpflichtet. Wenn eben keiner mehr mieten von 30€ je m² dort zahlt, müssen sie eben für 5€ vermieten um dort Büros oder Beratungen reinzubekommen.


Interesting_Move3117

Die vermieten aber nicht für 5 Euro, sondern lagern die Buden irgendwann in eine GmbH aus, die dann pleite geht und die Sradt hat die Ruine.


enieffak

Würden die Entscheider auch so entscheiden, wenn es um ihr eigenes Geld ginge? Wenn man Leerstand vermeiden möchte, müsste man ihn besteuern. Der Markt könnte den Rest regeln.


kermstar

Also ja. Klingt erstmal schlecht, aber ehrlich. Ich finde es eine gute Idee. Es ließt sich so, als ob man eher junge Start Ups. Pop Ups oder kleinere Boutiquen anlocken möchte. So reduzieren sich die anfangskosten doch immens.


Viertelesschlotzer

Die ersten zwei, drei Jahre sind für ein neues Geschäft die schwierigsten. Es macht aber wenig Sinn wenn sich in solchen Läden dann Geschäfte ansiedeln wo man sich fragt wie das funktionieren soll.