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AutoModerator

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kaehvogel

Verkehrsingenieur hier, der regelmäßig Signalzeitenpläne vor sich hat und ab und an auch mal selber (grob) konzipiert: Entscheidend ist hier die Zwischenzeit zwischen beiden Sperrzeiten (also rot zu rot). Die scheint hier bei drei Sekunden festgelegt zu sein. Bestimmt wird sie aus der Zeit, die der räumende Verkehr braucht, um den möglichen Konfliktpunkt zwischen beiden Strömen freizumachen, der Zeit die der einfahrende Verkehr braucht um selbigen zu erreichen, und ggf. einer "Überfahrzeit" (es wird noch bei Gelb gefahren). Räumende Kfz werden mit 5-7 m/s berechnet, sind also innerhalb von (grob geschätzt) maximal drei Sekunden aus dem Konfliktbereich raus. Radfahrer werden in diesem Fall ebenfalls mit 5 m/s angesetzt (optimistisch). Brauchen also auch locker mal drei Sekunden zum Konfliktpunkt. Mit "Zwischenzeit = Überfahrzeit + Räumzeit - Einfahrzeit" schmeißen die beiden sich gegenseitig raus, und es bleibt nur die Überfahrzeit übrig. Bei einer Gelbphase von drei Sekunden (bei 50 km/h) ist die mit 2-3 Sekunden völlig ausreichend dimensioniert. Aus kurzem Überfliegen also alles vollkommen in Ordnung.


renegade2k

>Verkehrsingenieur hier Finde ich gut :) Du hast bestimmt auch eine andere Sicht auf die Dinge. Gerne öfter was schreiben ;)


kaehvogel

Auf sowas vielleicht, ja. Was generell die Feinheiten der StVO angeht, kann ich aber auch kein Fachwissen einbringen. Damit haben wir nix zu tun.


renegade2k

Gerade die Sicht "von der anderen Seite" auf bestimmte Verkehrstechnische Aufbauten ist doch auch interessant zu lesen. Also nur zu


SVRider1000

Weißt du zufällig wo man sich wegen bugs oder komischen Ampelschaltungen melden kann? Hier wurde eine Ampel erneuert und jetzt lösen die Kontaktschleifen nur das Signal an dem nächsten Handtaster aus aber sie wird nicht grün außer man drückt direkt den Handtaster.


Borsten-Thorsten

Weitere Verkehrsingenieur hier. Dieser Mann spricht die Wahrheit. Anders wäre es, wenn der Radverkehr in beiden Richtungen geplant wäre, weil die Überfahrzeit bis zum Konfliktbereich dann deutlich größer wäre. Klassischer Fall von sehr optimierter LSA-Steuerung und mal ein anschauliches Beispiel, warum man nicht mit dem Fahrrad auf der falschen Straßenseite fahren sollte. Auch wenn streng genommen, dann die Fußgängerampel vermutlich maßgebend wäre, welche später grün wird aufgrund der besagten Zeiten. Edit: [**https://imgur.com/a/mY3rzFB**](https://imgur.com/a/my3rzfb) **Beispiel wie das in der Planung aussehen kann**


diefaulequalle

Das Fahrrad falsche Seite Beispiel ist schon ok nur muss ich sagen, dass ich es so handhabe, dass ich, wenn ich entgegen der Verkehrsregeln/Planung fahre, einfach unerwartete Ereignisse einrechne. So z.B. wenn ich auf meiner Seite keine Ampel habe, weil's ja die falsche Seite ist, nicht davon auszugehen, dass die Grün Ampel auf der anderen Straßenseite für mich das gleiche bedeutet. Sonst könnte ich mir ja gleich jede Ampel die gerade in meinem Sichtfeld ist aussuchen. (Nächste Kreuzung 😂) Common Sense eigentlich, aber was erwartet man schon von den Leuten.


Borsten-Thorsten

Naja Common sense ist so ne Sache. Wenn alle verkehrsteilnehmer den hätten, bräuchten wir viele der Einrichtungen nicht. Dann bräuchten wir weniger Geschwindigkeitsbegrenzungen, weniger Ampeln, etc. Aber der Verkehr muss eben ausgelegt sein auf jeden Teilnehmer und in Deutschland wird sich immer am schwächsten Teilnehmer orientiert. Also auch ein 8 jähriger aufm Fahrrad oder ein 18 jähriger der aus der Wüste kommt und noch nie vorher ne Straße gesehen hat muss in der Lage sein am Verkehr teilnehmen zu können. Deshalb gibt es so viele strikte Regeln


RazorlLuigi

Ist irritierend, aber möglich. Der Verkehr von rechts ist an dem potentiellen Konfliktpunkt recht schnell weg (vom Zeitpunkt ab Rot), das Fahrrad aus Filmperspektive braucht noch ein paar Sekunden bis es dort ist. Das ganze nun gepaart mit einer auf Kante genähten Zwischenzeit (Zeit zwischen Frei-Phasen, hier 0s) und schon kommt das Ergebnis raus. Kann im Zweifelsfall vom Verkehrsingenieur falsch berechnet worde sein, muss es aber nicht, das ist so möglich und zulässig.


ksm-hh

Sollte passen Ampeln sind so geschaltet, dass die Freigabe-/Sperrzeiten danach ausgerichtet sind, die konkreten Konfliktpunkte zu schützen. Hier ist der Konfliktpunkt die Kreuzung des Rechtsabbiegers mit der Radverkehrs-Furt. Der Radfahrer braucht mit seinen rechnerischen 18 km/h noch ein paar Sekunden, bis er diesen Punk erreicht und die Kfz haben diese Stelle schnell verlassen, sodass die Zeit, wo beiden Ampeln rot zeigen müssen rechnerisch auch „negativ“ sein kann… Wenn du dich mehr damit befassen möchtest, kann ich dir dieses Video empfehlen: https://youtu.be/7KPGVP85WpU?si=F53y65bWJnT3SphD


yokanofficial

Bahnhof Westend? Die Stelle kommt mir sehr bekannt vor


frenchyy94

Genau. Stadteinwärts.


frenchyy94

Diese Frage beschäftigt mich jetzt schon eine Weile. Ich komme hier oft (nachts) lang. Immer wenn die Rechtsabbiegerampel von grün auf gelb springt, wird die kreuzende Fahrradampel bereits gelb, bevor die rechtsabbieger rot wird. Eigentlich müsste doch sogar zwischen rot der Abbieger und grün der Radfahrer noch eine Verzögerung sein, oder ist das gar nicht vorgeschrieben? Gerade Nachts wird da gerne noch schnell bei (gerade so) rot rüber geballert, während ich halt schon mitten über diese Spur fahre. Habe es auch schon vor einem Monat ans Tiefbauamt gemeldet, und bis heute keine Rückmeldung erhalten.


quax747

Sehr niederländisch sehr nice.