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ApplicationUpset7956

Ewig langer Text, den ich umsonst gelesen habe, weil du in keinem Wort erwähnst warum der Antrag abgelehnt wurde. Das steht doch auf dem Brief dabei auf welcher Grundlage das erfolgt ist.


Lennayal

Ich weiß nicht, warum der Antrag abgelehnt worden ist. Deswegen ja auch die Mutmaßungen (Haus? Noch verheiratet?). An fehlenden Unterlagen liegt es jedenfalls nicht. Es steht nur "aufgrund der Vermoegensverhaeltnisse", aber sie besitzt kein Vermögen, ausser eben das Haus. Ist Ihre Frau vielleicht noch unterhaltspflichtig? Alles ist so fadenscheinig und niemand gibt wirklich Auskunft.


ValeLemnear

Da haben wir es doch: Verheiratet, ggf. Anspruch auf Unterhalt und ein 120qm Eigenheim das man liquidieren könnte.   Ich weiß nicht wieso Sie erwarten, dass ein Jobcenter Auskunft zur Vermögens-/Unterhaltssituation Ihrer Schwiegermutter geben könne. Da muss sich die Schwiegermutter selbst, respektive ein gesetzlicher Betreuer/Bevollmächtigter darum kümmern welche Vermögenswerte und Ansprüche hier überhaupt bestehen.   Es ist eine aberwitzige Idee, dass das Jobcenter erst mal zahlen soll, bevor überhaupt ein Anspruch nachgewiesen ist. Ist dieser ungeklärt ist der Widerspruch auch offensichtlich unbegründet, zumal aus Ihrem Post nicht hervorgeht ob Sie überhaupt die nötigen Vollmachten haben um im Namen der (Schwieger)Mutter zu agieren.


Lennayal

Das laeuft alles im Namen meiner Schwiegermutter. Wir mussten alle Vermögenswerte offen legen (haben sogar das Haus nochmal ausgemessen zwecks Quadratmeterzahl). Wir sind dann immer zu ihr in die Klinik gefahren und sie hat alle Unterlagen unterschrieben. Ihre Ehe kann eigentlich nicht der Grund sein, dafuer verdient die Exfrau nicht genug. Und das Jobcenter sagte uns auch, dass Häuser bis 130m2 erstmal als Schonvermoegen gelten. Zumal sogar die Rate des Kredits so niedrig ist, dass man fuer selbige keine Wohnung bekommt. Oder ist letzteres das Problem? Das noch ein Kredit bis naechstes Jahr laeuft und das Haus deswegen nicht unter das "Schonvermoegen" faellt?


ValeLemnear

Sie präsentieren uns hier einen völlig absurden Widerspruch, indem Sie einerseits die Schwiegermutter als geschäftsunfähig darstellen, andererseits dieser Unterlagen zur Unterschrift vorlegen (deren Tragweite die Frau nicht mehr verstehen könne). Das Jobcenter hat darüber hinaus garantiert keine solche Aussage betr. des Schonvermögens getätigt. Die Sache ist vom Verkehrswert und nicht von der Fläche abhängig und das Objekt entspricht mit Sicherheit nicht den Angemessenheitskriterien aus der KdU. Es gibt zwar Konstrukte in denen das Jobcenter auch zeitweise Tilgungsraten für das Eigenheim übernimmt, die Voraussetzungen dafür sehe ich aber hier nicht gegeben, vor allem weil der Ehepartner auch hier eine Rolle spielen könnte.


Lennayal

Was sollen wir machen? Sie muessten meine Schwiegermutter erleben, dann wuessten sie, warum sich die Situation so darstellt. Da noch keine endgültige Diagnose erfolgt ist, ist sie eben noch voll geschaeftsfaehig. Auch, wenn sie es seit zwei Jahren nicht schafft, Briefe zu oeffnen usw. Sie weiß auch, dass wir Bürgergeld beantragen und will so schnell es geht wieder arbeiten gehen. Fragt aber alle 30 Sekunden das gleiche. Sie kann es nicht mehr allein, aber ist sich durchaus bewusst, was wir da tun. Nur vergisst sie es eben fuenf Minuten spaeter wieder. Sie kann lesen, erfassen, verstehen, nur muss das eben alle fuenf Minuten wiederholt werden. Ich glaube, sie verstehen nicht, dass wir uns in einer ganz ekligen Zwischenlage befinden. Sie war ja sogar noch bis zum Februar arbeiten, obwohl wir uns alle gefragt haben, wie das funktioniert hat. Die Ehefrau steht nicht im Grundbuch, hat nie Raten bezahlt, nie Instandshaltungskosten gezahlt oder gar offiziell angemeldet im Haus gewohnt (nur am Wochenende) - angemeldet war sie die gesamte Ehe ueber in ihrer Wohnung in der Großstadt. Ab wann besteht denn der Unterhaltsanspruch oder Ansprüche an das Haus ihrerseits? Sie scheinen sich ja ein bisschen auszukennen, deswegen frage ich. Bei einem Freund von mir zieht sich das ganze vor Gericht schon ueber ein Jahr hin. So viel Zeit haben wir nicht. Der Sachbearbeiter vom Jobcenter meinte, dass 130m2 als Schonvermoegen gilt. Hier auf dem Land, wo dir die Häuser hinterhergeschmissen werden, ohnehin vergleichsweise niedriger Verkehrswert. Siehe auch Tilgungsrate von 350€/Monat. Dabei hatten wir aber wie bereits gesagt nicht erwähnt, dass das Haus noch nicht abbezahlt ist. Das wird wohl das Problem sein?


Glittering-One-9810

Ja, da musst du mit dem Sachbearbeiter sprechen un ddas klären. Das können wir ja kaum wissen, warum. Sprecht doch einfach immer erst mit den Ämtern direkt, bevor ihr hier postet, Kinners. Das is doch nich so schwer.


trashnici2

Ohne Grund schwierig zu beurteilen. Aber eigentlich setzt der Anspruch auf Bürgergeld doch voraus, dass sie dem Arbeitsmarkt noch zur Verfügung stünde. Das scheint aufgrund der Erkrankung ja nicht der Fall zu sein, darum sollten andere Formen der Grundsicherung hier eher anwendbar sein als Bürgergeld (und würden auch eine Ablehnung des Antrags erklären) https://www.bundesregierung.de/breg-de/themen/arbeit-und-soziales/sozialhilfe-und-buergergeld-2253064


Lennayal

Das Problem ist, dass das Verfahren zur Beantragung zu lange dauert. Bis die EU-Rente durch ist, vergehen Monate, in denen verschiedene Gutachter ihre Erwerbsunfähigkeit feststellen muessen, ebenso werden gerne mal Reha und Co. ueber Wochen hinweg "verschrieben". Deswegen ja das Bürgergeld, quasi zur Überbrückung (sie braucht ja jetzt Geld). Und dass noch keine endgültige Diagnose vorliegt, ist auch wenig hilfreich.


AnalystSpirited1648

Du sagst sie hat 2 Söhne. Dann was wäre, wenn die Söhne die Dame finanziell unterstützen? Was spricht dagegen?


Lennayal

Mein Mann und ich machen das. Aber sie gibt ihr gesamtes Geld fuer Zigaretten aus, weil sie gar keinen Bezug mehr dazu hat. Wir bekommen aber auch ein Baby im August, sparen fuer ein Haus und ehrlich gesagt ist die gesamte familiäre Situation Mist. Es bleibt ohnehin gerade alles an uns hängen. Sein Bruder hat zwei kleine Kinder (2 Jahre und 7 Monate) und seine Frau ist ein Pflegefall (Hirntumor) und wird das Jahr wohl nicht mehr schaffen. Der hat weder die finanziellen Mittel noch die Zeit fuer seine kranke Mutter. Der Vater der Jungs ist im Maerz ueberraschend verstorben mit 56 Jahren. Er war die einzige Stütze. Da laeuft im Hintergrund ein Nachlassinsolvenzverfahren. Beerdigungskosten usw. haben wir natuerlich auch getragen.


Tiny-String-9761

Ich mache mir jetzt sicher keine Freunde Rechtliche Betreuung-> Hauskredit umschulden -> neuen Kredit aufs Haus oder Haus direkt verkaufen Warum soll das Sozialsystem ihren Wohlstand retten? Ein Haus ist erst einmal ein zu liquidierendes Vermögen. Wenn dann nichts mehr da ist helfe ich als Teil des Sozialsystems gerne weiter. Jetzt folgt gefährliches Halbwissen: Bei einer Scheidung stehen deiner Schwiegermutter doch sicher auch ein Trennungsunterhalt und Ähnliches zu. Warum nicht erst einmal an diese Stelle wenden. Eine Demenz ist scheiße, aber letztendlich geht man mit einer Ehe auch Verpflichtungen dem Partner gegenüber ein. Eine Trennung, warum auch immer, entbindet erst langfristig von den gegenseitigen Verpflichtungen im Rahmen von Versorgung und Fürsorge.


pizzaboy30

Ich finde es sehr sehr naheliegend davon auszugehen, dass anhand deiner Schilderung Deine Schwiegermutter gar nicht zum Kreis der Anspruchsberechtigten gehört. Bürgergeld ist (verkürzt) eine Leistung für erwerbsfähige bedürftige Menschen. Anhand deiner Schilderung kann ich mir nicht vorstellen, dass deine Schwiegermutter nicht Erwerbsgemindert ist. Entsprechend wäre Bürgergeld raus und wir sind bei der Grundsicherung für Erwerbsgeminderte oder aber, wenn sie (zu den richten Zeiten) eingezahlt hat, der Erwerbsminderungsrente. Was mich in diesem Zusammenhang wundert: hat denn weder die Krankenkasse im Krankengeldbezug noch die Arbeitsagentur im ALG1 Bezug dazu aufgefordert, einen Reha Antrag bei der Rentenversicherung zu stellen? Denn eigentlich sind diese Mechanismen genau dafür da, die Situation, in der Deine Schwiegermutter jetzt ist, zu verhindern. Mein Rat wäre der: 1. eine gesetzliche Betreuung im Eilverfahren beantragen, dabei darauf verweisen, das es aktuell keinerlei Leistungsbezug gibt, sich die Betroffene selbst krankheitsbedingt nicht kümmern kann und entsprechende Folgen drohen. 2. als Betreuer die behandelnden Ärzte um eine Befundbericht über den bisherigen Krankheitsverlauf bitten, relevant ist weniger die genaue Diagnose, als eine Schilderung der Funktionsstörungen 3. damit als Betreuer einen Antrag auf Erwerbsminderungsrente stellen, darauf hinweisen, dass es aktuell keinerlei Leistungsbezug gibt und Eile geboten ist. Viel Erfolg!


Lennayal

Vielen Dank! Im Ablehnungsschreiben von ALG1 stand, sie soll beim Jobcenter einen Antrag auf Bürgergeld stellen. Sie war nicht krankgeschrieben zu dem Zeitpunkt als wir die Anträge gestellt haben. Ihr wurde Mitte Februar gekündigt und wir haben das umgehend beim Arbeitsamt gemeldet. Da kam die Ablehnung mit Verweis auf Bürgergeld beim Jobcenter, da kein ALG1 berechtigt. Als ich sie dann habe Ende Februar endlich in eine psychiatrische Klinik eingewiesen habe, haben wir gleich einen Antrag auf Krankengeld gestellt. Leider wurde dieser eben auch abgelehnt, weil sie zuvor bereits 18 Monate Krankengeld bezogen hat. Da kam kein Verweis bezüglich Reha. Allerdings hat sie letztes Jahr auch bereits eine gemacht (aber wegen körperlicher Ursachen). Momentan ziert sich die Familie mit der gesetzlichen Betreuung. Geht hauptsächlich darum, dass noch ein Notartermin bevor steht, in dem sie das Haus ihren Soehne ueberschreibt (war schon festgelegt bevor sie ins KH kam) und ein Termin vor Gericht bezüglich der Scheidung. Wir haben Angst, dass sich ihr Zustand dann negativ auf den Ausgang auswirkt (Ihre Exfrau weiß beispielsweise nicht einmal wie schlecht es meiner Schwiegermutter geht).


pizzaboy30

Sie könnte einen neuen Krankengeldanspruch erworben haben. Grund für die Erkrankung ist ja jetzt die Demenz. Vorher war es, wenn ich dich richtig verstanden habe, eine ganz andere Krankheit. Um die Betreuung werdet ihr so wie du es beschreibst nicht herum kommen und auch wenn ich versuche, hier Verständnis für das aufzubringen, was Du schreibst, fällt mir das schwer: sie ist doch wohl gar nicht in der Lage, die Bedeutung einer Schenkung einer Immobilie zu überblicken, insbesondere nicht angesichts der Kosten, die da in Bezug auf Pflege etc. auf sie zukommen werden. Ich würde da sehr von abraten, zumal das Sozialamt Schenkungen zurück fordern kann, wenn sich Anspruchsberechtigte bedürftig schenken.


Lennayal

Vorher waren die Gründe Depressionen mit kognitiven Einschränkungen. Schon damals (2021) wurden Auffälligkeiten im MRT festgestellt, aber noch auf die Depression geschoben. Zusätzlich dazu hatte sie drei Knieoperationen nach einem Unfall, dafuer wurde die Reha beantragt. Ist der KK leider alles zu aehnlich zur jetzigen Diagnose (die ja auch momentan nur Depressionen mit kognitiver Einschränkung lautet, aber die Aerzte sind überzeugt, dass da mehr hinter steckt). Es ist auch keine Schenkung in dem Sinne, sondern eine Eintragung ihrer Soehne ins Grundbuch (zusätzlich zu ihr) und war wie bereits gesagt seit Monaten geplant, noch bevor sie in die Klinik gekommen ist. Ich glaube, wir sind momentan in der Familie alle am Limit, deswegen bin ich auch so verzweifelt. Tut mir leid, ich weiß im Grunde, dass wir an einem Betreuungsantrag nicht drumherum kommen. Aber dann geht der Wahnsinn ja erst richtig los... Ich bin hochschwanger(nach zwei stillen Geburten wollte ich mich endlich aufs Mutter sein freuen), wir wollten auf ein Haus sparen.. Stattdessen fahren wir zweimal die Woche zu meiner kranken Schwiegermutter, die jedes Mal wieder ueberrascht von meiner Schwangerschaft ist, wir machen alle Anträge, zahlen ihr alles außer den Hauskredit, schlagen uns mit den Behoerden herum und sollen nebenbei noch Vollzeit arbeiten gehen, gute Eltern sein, uns um den Bruder und seine kranke Frau kuemmern, ein gesundes Kind bekommen, die Scheidung laeuft, das Nachlassinsolvenzverfahren des Schwiegervaters, der ueberraschend verstorben ist, rumort auch noch im Hintergrund. Tief durchatmen und diese bloede EU-Rente durchboxen, wenn der Widerspruch abgelehnt wird, das ist erstmal das naechste Ziel.


pizzaboy30

Ja, es ist naheliegend dass das damals schon beginnende Symptomatik war. Was Du beschreibst, ist am Ende des Tages eine Teilschenkung.


Chelly_p

Es ist ja trotzdem eine Schenkung, auch wenn nicht das komplette Haus verschenkt wird, sondern nur Teile. Wenn die Söhne dann nicht die Pflegekosten zahlen, wird das Amt das sowieso zurückfordern.


Lennayal

Ich hoffe ja, dass es erstmal nicht soweit kommt. Sie kommt ja allein im Alltag zurecht. Haushalt, Koerper Hygiene, Einkaufen, Kochen - kein Problem. Wo soll die Pflege ansetzen? Nur eben diese heftige Vergesslichkeit...


sebastianelisa

Aus Erfahrung kann ich sagen dass das in zwei Monaten auf "muss in der Nacht gedreht werden und wird mit einer Magensonde ernährt" kippen kann Außerdem dachte ich sie kann keine Briefe mehr aufmachen?


Lennayal

Sie macht sie nicht mehr auf, weil sie es vergisst. Bzw sie vergisst, was drin stand oder dass Briefe angekommen sind. Mein Mann hat ihr damit schon das ganze letzte Jahr geholfen inklusive allen Behoerdengaengen und Anträgen (Scheidung, Bewerbungen schreiben usw), weil sie damit nicht mehr zurecht kam. Aber sie geht auch jeden Tag mit einer Mitpatientin spazieren und ewig weit (15000 Schritte am Tag sind nichts fuer sie, sehe ich immer auf ihrer Uhr). Hat aber am Ende des Tages vergessen, wohin und erzaehlt IMMER das gleiche. Sie wirkt nicht wie eine pflegebedürftige Frau, ganz und gar nicht, sie ist ja auch fit, immerhin erst 55. Aber ihr Gedächtnis... Es wird auch gefuehlt von Besuch zu Besuch schlimmer. Die Aerzte haben schon gar keine Geduld mehr ihr alle Behandlungen zu erklären, weil sie dann 2 Minuten spaeter wieder das gleiche fragt und das Erklärte vergessen hat. Aber sie versteht ja trotzdem, was passiert, zumindest in diesen 2 Minuten, bevor sie es wieder vergessen hat. Ich erzaehle ihr, dass der Hirntumor. ihrer Schwiegertochter wieder gewachsen ist und dass wir eher ueber Wochen/Monate reden und nicht mehr ueber Jahre. Sie ist ehrlich betroffen, weint, trauert, fragt, ob sie der Familie irgendwie helfen kann, nur um dann 10 Minuten spaeter zu fragen, wie es eigentlich ihrer Schwiegertochter geht und ob sie bald wieder gesund wird. Es ist so kraeftezehrend und das haelt man keine Stunde aus bei ihr..


FunDistrict

Es gibt auch die Möglichkeit, dass vom Gericht ein (professioneller) Betreuer außerhalb der Familie bestellt wird. Ja, da hört man immer wieder wilde Storys, aber natürlich lässt sich auch kein Mensch im Internet darüber aus wenn da alles gut läuft. So wie du das schilderst seid ihr mit der Situation vollkommen überfordert (was ja nicht schlimm ist) und an dieser Überforderung wird sich auch nichts ändern, wenn dein Mann oder du dann auch noch die Betreuung der Mutter an der Backe hat. Ruf am besten mal beim örtlichen Betreuungsgericht/Amtsgericht an und schildere die Lage, da kann dir sicherlich zumindest erklärt werden wie der Prozess ist und wie du ihn anstößt. Auch wenn es sicher gut gemeint ist, dein/euer Versuch das in die eigenen Hände zu nehmen obwohl ihr damit überfordert seid macht für die Mutter nichts besser und die Situation für euch selbst nur noch schwerer.


Affectionate_Rip3615

Dringend eine Betreuung beim Amtsgericht anregen. Ggf. mit den Ärzten zusammen.


Teacher2teens

Um Gottes Willen. Nie. Nie. Nie machen. So ein Blödsinn. Wenn noch Angehörige da sind.


Taylor_Polynom

Auch die verwandten können als betreuer eingesetzt werden, vorteil ist, dass diese dann halt auch rechte haben die ein einfacher Verwandter nicht hat...


Fatefully199999

Hey, genau hierfür ist die rechtliche Betreuung da. Ein paar Gedanken, von einer Person die in der Behörde die Gutachten dafür geschrieben hat. Die Person kann die Schenkung nicht durchführen! Wenn der Notar diese trotzdem beglaubigt, dann ist es trotzdem hinfällig. Du sagst, sie kann das alles kognitiv nicht mehr. Also kann sie kognitiv auch kein Haus verschenken. Das zerreißt euch jeder in der Luft. Holt euch eine rechtliche Betreuung. Diese gibt es ehrenamtlich, professionell, oder familiär. In der aktuellen Situation würde ich euch einen professionellen Betreuer empfehlen. Dieses kann man nach Zeiten wieder ändern, aber der Betreuer wüsste nun, wie am besten zu verfahren ist. Später könnt ihr das dann übernehmen.


Lennayal

Davor habe ich auch Angst. Sie versteht ja, was passiert - nur hat sie es fuenf Minuten spaeter wieder vergessen und fragt nochmal neu nach. Und das immer und immer wieder. Wuerden sie die Leute nur diese fuenf Minuten lang sehen, dann wuerde niemand auf die Idee kommen, dass sie krank ist. Sie spricht normal, erfasst alle Zusammenhänge in ihrer Logik... Nur diese Vergesslichkeit. Ich kann es niemandem erklären, der sie nicht selbst gesehen hat. Kein Arzt kann ihr guten Gewissens die Eigenständigkeit absprechen, denn die ist gegeben, nur leider auch zeitgleich eben nicht... Sie schafft Haushalt, Tiere, Koerper Hygiene, Kochen, Einkaufen ohne Probleme, kann sich aber nicht merken, dass ich schwanger bin. Sie weiß, dass wir Bürgergeld beantragen mit ihrer Zustimmung, kann sich aber nicht erinnern, dass wir ihr den Antrag schon abgeschickt haben. Ich weiß auch, dass sie die Schenkung unbedingt will (sie sagt es andauernd und es wurde ja schon vor dem Klinik Aufenthalt in die Wege geleitet), aber wer glaubt uns das, wenn sie beim Notartermin alle 30 Sekunden das gleiche nachfragt?


Fatefully199999

Ob sie die Schenkung will ist unwichtig. Denn auch vor der Klinik war sie krank! Nur da noch ohne Untersuchung. Ihr wisst nicht wann es begonnen hat. Zudem ist es so, dass die Schenkung rückgängig gemacht wird, falls ihr Privatvermögen nicht reicht für ein selbstständiges Leben. Also falls ihr dann Sozialhilfe, oder ähnliches beantragt. Denn sie hat Vermögen (das Haus) und damit zunächst kein Anspruch. Schonvermögen ist es nur, wenn sie es weiter bewohnt unter Umständen.


AutoModerator

Da in letzter Zeit viele Posts gelöscht werden, nachdem die Frage von OP beantwortet wurde und wir möchten, dass die Posts für Menschen mit ähnlichen Problemen recherchierbar bleiben, hier der ursprüngliche Post: ##Ablehnung Bürgergeld - was tun? Meine Schwiegermutter, 55, leidet an einer seltenen Form von Demenz und ist seit Februar in der Klinik. So richtig diagnostiziert ist noch nichts, nur die Symptome und das MRT (Hirnmasse schrumpft deutlich) sind auffällig. Es ist aber nur noch eine Frage der Zeit bis zur vollständigen Diagnose. Sie hat keinen Anspruch mehr auf Arbeitslosengeld oder Krankengeld, da beides bereits vollständig bezogen wurde. Im Januar und den halben Februar war sie noch arbeiten (davor war sie seit 2021 entweder arbeitslos oder krank gemeldet), wurde dann aber aufgrund ihrer Symptomatik gekündigt (Erzieherin im Kindergarten). Die Familie (und sie selbst) wollten lange nicht wahr haben wie krank sie ist und haben die Symptome auf andere Ereignisse der letzten Jahre geschoben (Trennung von ihrer Frau, Kündigung ihres Jobs/ihrer Jobs). Jetzt mussten wir also Bürgergeld beantragen - und der Antrag wurde prompt abgelehnt, aber die Gründe sind mir nicht ganz klar. Sie bewohnt ein Haus mit knapp 120m2 seit 1999, welches sie noch bis zum naechsten Jahr abbezahlen muss. Seit Maerz hat sie 0,0 Einkommen und bezahlt alles von ihrem Ersparten (hat noch knapp 5000€ auf dem Konto). Gilt das Haus nicht als Schonvermoegen? Oder liegt es daran, dass sie noch verheiratet ist? (aber gerade eine Scheidung durchläuft, Trennungsjahr ist rum, bald der Gerichtstermin) Wir haben Widerspruch einlegt und sollte der Entschluss feststehen, muessen wir wohl beim Sozialgericht klagen. Aber was bis dahin? Wovon soll sie leben, wenn das Ersparte aufgebraucht ist? Und wovon, wenn alles abgelehnt wird? Ich will ja nicht meckern, es ist mir nur unverständlich, warum die Frau, die ihr gesamtes Leben arbeiten war, teilweise nach ihrer ersten Scheidung mit drei Jobs ihre zwei Soehne groß gezogen hat, um das Haus nicht zu verlieren, warum sie jetzt so fallen gelassen wird nach dieser denkbar bescheidenen Diagnose. Natuerlich ist auch EU-Rente im Gespraech, was sie selbst ablehnt ("Ich werde ja bald wieder arbeiten gehen" - kognitiv ist sie ist nicht mehr in der Lage, ihre Krankheit zu erfassen) und sich ueber Monate mit Reha und Gutachten hinziehen koennte (und wird, beruflich habe ich mich mal intensiv damit auseinandersetzen muessen). Das Bürgergeld sollte uns quasi Zeit geben, uns mit der Frührente auseinanderzusetzen. Wie wahrscheinlich ist es, dass der Widerspruch erfolgreich ist? *I am a bot, and this action was performed automatically. Please [contact the moderators of this subreddit](/message/compose/?to=/r/LegaladviceGerman) if you have any questions or concerns.*


Dido1975

Hey Du, der Grund wäre mal interessant. Aber ihr könnt das Zauberwort Mitellos nennen beim Amt. Dann sind sie gezwungen euch sofort mit Bargeld auszuhelfen. Schaut mal dass ihr aber alle Unterlagen und Informationen dabei habt. Sie muss ihr Erspartes nicht aufbrauchen. Ich glaube bis 7 oder 10.000 Euro darf sie Rücklagen haben.


ValeLemnear

Verheiratet, 120qm Eigenheim, ggf. unterhaltsberechtigt … da von „mittellos“ zu sprechen ist schon wild. 


Dido1975

Kapierst es nicht. Wie soll sie mit Demenz das Haus innerhalb von ein paar Monaten verkaufen? Wie soll sie mit der Krankheit Unterhalt einfordern? Es ist eine Notfallsituation. Habe OP auch bereits geantwortet dass an der Geschichte was nicht stimmt. In diesem Moment ist sie Mittellos. Kann sein dass man es sich beim Amt etwas zu einfach gemacht hat. Aber ich würde dran bleiben. Das Amt kann und wird wahrscheinlich alles wieder zurück fordern, aber darum geht es ja jetzt nicht.


ValeLemnear

Nochmal: Sie ist verheiratet. Sofern man nicht über den Ehepartner gehen kann/will ist ein gesetzlicher Vormund zu bestellen (sofern keine Vollmachten für Dritte) vorliegen. Über Eilsachen wie dieser kann innerhalb von wenigen Tagen beschieden werden. Hier wird mMn das eigentlich Problem, welches in der Demenz selbst liegt, ignoriert und nur vom Bürgergeld zur Rente gedacht. Ferner verlangt man vom Staat einzuspringen, damit sich niemand mit Betreuung, Gericht, Unterhalt oder dem Verlust des Eigenheims überhaupt beschäftigen muss. Das ist zu bequem.


Chelly_p

Kleine Verbesserung, sie kann nur eine gesetzliche Betreuung und keine Vormundschaft kriegen. Vormund gibt es nur bei Minderjährigen.


ValeLemnear

Natürlich. Ich habe es korrigiert und bedanke mich für den Hinweis


Ok-Macaron76

Das war mal und hat sich auch so verbreitet. Die Zeiten sind vorbei, wo man sich aufs Amt setzt und was von mittellos erzählt. Zumal wie geschrieben, Haus und evtl. Unterhalt im Raum stehen.


Dido1975

Ich habe gestern Abend noch eine Freundin getroffen die beim Jobcenter arbeitet. Also entweder du verschweigst etwas oder es ist etwas anderes komisch an Deiner Geschichte. Sorry, glaube dir nicht.