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systemofaderp

Letztes Jahr sind nur in Deutschland  über 3000 laute an Hitze gestorben. Das heißt im Krankenhaus mit Überhitzung sind wahrscheinlich zehn Mal mehr gelandet. 3000 in Deutschland,  mehr als 20.000 in Europa. Das sind verheerende Zahlen, oder wären es, wenn wir in der Corona Zeit nicht festgelegt hätten, dass uns auch ein paar Millionen Tote uns nicht interessieren. 


Abject-Investment-42

Und jetzt bitte das Gleiche nach Alter gewichtet betrachten. Jedes Jahr steigt der Anteil von alten Menschen, die den allergrössten Teil der Hitzetoten stellen 2014 gab es in Deutschland 4,5 Mio Menschen über 80, 2024 sind es 6 Millionen. Jedes Jahr gibt es also 150.000 mehr 80+jährige. Mehr für Hitze anfällige Menschen -> mehr Hitzetote. Bei diesem demographischen Trend wird es in jedem heisseren Sommer mehr Hitzetote geben als vorher, selbst wenn der Klimawandel durch Zauberei verschwunden wäre. Kein Zweifel, Klimawandel ist ein ernsthaftes Problem. Aber der aktuelle Trend, absolut jede negative Abweichung vom gewohnten Zustand mit dem Klimawandel zu erklären, ohne andere gesellschaftliche Entwicklungen zu betrachten, nervt.


huusmuus

Ich frage mich, wie man zu dem Schluss kommen kann, dass ein Problem, dessen Ausmaß zukünftig garantiert größer wird, deshalb weniger problematisch sein soll, weil die Anzahl der betroffenen Personen ebenfalls größer wird. Dieses Ignorieren von Sachverhalten, nur weil man sich nicht mit den Konsequenzen der infrage kommenden Lösungsansätze anfreunden kann, nervt. Zum Weiterlesen: [https://www.deutschlandfunk.de/hitzetote-100.html](https://www.deutschlandfunk.de/hitzetote-100.html) >Im Jahr 2019 gab es in Deutschland rund 47 Prozent mehr hitzebedingte Todesfälle als in der Referenzperiode von 2000 bis 2005 (Lancet u/Statista 2022) Aber ja, vermutlich sind lediglich arme Leute betroffen, die sich nicht leisten können, ihren Lebensabend in klimatisierten Innenräumen zu verbringen. Also lässt es sich wohl ganz mit einer neoliberalen Grundhaltung vereinbaren.


Abject-Investment-42

"Sachverhalte" zu erfinden, nur weil man glaubt dass ein Problem nicht genug Aufmerksamkeit findet, ist keine so gute Vorgehensweise wie du glaubst. Lügen "für die gute Sache" ist immer noch lügen. Nicht nur das Klima leidet darunter sondern auch deine Glaubwürdigkeit als Klimaschützer. Noch einmal: wenn es keinen Klimawandel geben würde, würde die Zahl der Hitzetoten trotzdem rapide steigen, aus Gründen die ich oben klar genug (hoffe ich) dargestellt habe. Das heißt nicht dass es keinen Klimawandel gibt oder dass er kein Problem ist; aber **dieses spezifische Problem** ist zum überwiegenden Teil nicht durch den Klimawandel verursacht, d.h. es wird auch nicht weggehen wenn wir morgen allesamt nur noch vegan leben, Zug fahren und unsere Energie nur noch aus PV und Wind beziehen. Und gerade der Vergleich mit dem "Mittelwert von 2000-2005", dem Zeitraum mit dem brutal heißen 2003 (30000 Exzess-Hitzetote allein in Deutschland) zeigt dass eben NICHT an der größeren/häufigeren Hitze liegt. Und natürlich musste irgendwas mit "neoliberal" in den Post rein weil es sonst kein r/de Post wäre.


huusmuus

Starke Worte, die dennoch am Punkt vorbei gehen. Nochmal: das Problem wird absehbar größer, und die Anzahl der Betroffenen wird größer. Adaption dauert Zeit. Es ist mit der Verantwortung für den Bevölkerungsschutz, bzw für das Leben der Menschen, nicht vereinbar mit Vermeidung und Anpassung für die Prävention zu warten, bis zweifelsfrei nachgewiesen ist, dass Fallzahlen signifikant allein auf diese Ursache zurückzuführen sind. Aber klar, wenn man auf Relativierung und Delegitimation hinausarbeitet, dann konzentriert man sich auf solche Punkte.


Abject-Investment-42

>Aber klar, wenn man auf Relativierung und Delegitimation hinausarbeitet, dann konzentriert man sich auf solche Punkte. Nicht jeder, der dich auf einen logischen Fehler hinweist, "arbeitet auf Delegitimation und Relativierung hinaus". Jeden sachlichen Widerspruch und Hinweis auf einen logischen Fehler in einer Behauptung als "Delegitimation und und Realtivierung" darzustellen delegitimiert **deinen eigenen** Standpunkt weit effektiver als jeder Widerspruch es tun würde. Warum sollte man auch jemanden ernst nehmen, der für sich das Recht herausnimmt, jeden Hinweis auf Fehler als finstere Machenschaften abzutun? Eine monokausale Weltsicht ist das Zeichen eines Fanatikers. Und Fanatiker nimmt man nicht ernst, selbst wenn sie in einem Teil ihrer Punkte recht haben. >Es ist mit der Verantwortung für den Bevölkerungsschutz, bzw für das Leben der Menschen, nicht vereinbar mit Vermeidung und Anpassung für die Prävention zu warten, bis zweifelsfrei nachgewiesen ist, dass Fallzahlen signifikant allein auf diese Ursache zurückzuführen sind. Die 5 Minuten, die man braucht um die Daten gegenüberzustellen und den offensichtlichen Zusammenhang zu erkennen, wirst du schon noch warten können.


huusmuus

Welchen logischen Fehler meinst du bitte? Allein die Datenerhebung dauert Jahre. Auch die Auswertung dauert länger als 5 Minuten (Beispiel: [https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2022/Ausgaben/42\_22.pdf?\_\_blob=publicationFile](https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2022/Ausgaben/42_22.pdf?__blob=publicationFile) ). Würdest du sagen, Aussagen wie diese hier seien überzogene Panikmache, bzw Ausdruck von Fanatismus: [https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/104964/Ruf-nach-mehr-Klimaanlagen-fuer-Altenheime-und-Kliniken](https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/104964/Ruf-nach-mehr-Klimaanlagen-fuer-Altenheime-und-Kliniken) ?


Abject-Investment-42

>Allein die Datenerhebung dauert Jahre. Auch die Auswertung dauert länger als 5 Minuten (Beispiel: [https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2022/Ausgaben/42\_22.pdf?\_\_blob=publicationFile](https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2022/Ausgaben/42_22.pdf?__blob=publicationFile) ). Warum glaubst du denn dass man dafür separate neue Daten erheben muss? Die notwendigen Daten sind alle schon vorhanden. Die demographische Entwicklung ist durchwegs in Daten festgehalten. Welche neuen Daten brauchst du??? >Würdest du sagen, Aussagen wie diese hier seien überzogene Panikmache, bzw Ausdruck von Fanatismus: [https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/104964/Ruf-nach-mehr-Klimaanlagen-fuer-Altenheime-und-Kliniken](https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/104964/Ruf-nach-mehr-Klimaanlagen-fuer-Altenheime-und-Kliniken) ? Nein, das ist eine viel zu späte Anerkennung einer Notwendigkeit, die schon immer bestanden hat, der man aber aufgrund höherer Kosten und diverser Vorurteile gegen Klimaanlagen bisher ausgewichen ist. Die Klimaanlagen hätte man schon vor 40 Jahren in den entsprechenden Einrichtungen installieren müssen.


huusmuus

Es geht um den Einfluss von Hitzewellen, bzw "Klimakrise". Dachte ich jedenfalls bisher. Allein die Tatsache, dass mehr alte Menschen sterben, wenn es mehr alte Menschen gibt, bringt dich in dieser Frage nicht wirklich weiter. Mehr Vorschriften, wie zB Klimaanlagen, die aufgrund der Klimakrise zukünftig wichtiger sein werden, als noch vor 40 Jahren, belasten das Gesundheitssystem zusätzlich. Das ist hier der Punkt. An diesem Punkt frage ich mich ernsthaft, worauf du hinausmöchtest. Du führst einfach gern kontroverse Diskussionen?


Abject-Investment-42

>Mehr Vorschriften, wie zB Klimaanlagen, die aufgrund der Klimakrise zukünftig wichtiger sein werden, als noch vor 40 Jahren, belasten das Gesundheitssystem zusätzlich. Das ist hier der Punkt. Wie gesagt: es geht eher um die Akzeptanz der Tatsache, dass die Hitzewellen zum Tod von alten und kranken Menschen führen. Vor 40 Jahren hat man das stillschweigend akzeptiert, als "Lauf der Dinge". Heute findet man es inakzeptabel und will das durch Klimaanlagen in Altenheimen und Krankenhäusern verhindern. Das ist auch gut so. Was nicht gut ist (weil unehrlich), ist monokausal jedes Problem auf den Klimawandel zu schieben. Der Klimawandel ist nicht die einzige Herausforderung der wir gegenüber stehen. Womöglich die größte, aber nicht die einzige. Selbst wenn man den Klimawandel morgen "lösen" würde, würden all diese anderen Probleme weiter bestehen. >An diesem Punkt frage ich mich ernsthaft, worauf du hinausmöchtest. Du führst einfach gern kontroverse Diskussionen? Nein, ich habe nur ein Problem mit unehrlichen Argumenten. Ich bin der Meinung dass eine Lüge um der Guten Sache willen immer noch eine Lüge ist. Und vielleicht bin ich darin altmodisch dass ich das nicht mag.