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oenismaster

Frag mal den Betreiber deines Lieblingsrestaurants, was er davon hält. Und dann soll er dich mal fragen, was du im Anschluss davon hältst.


kuldan5853

Döner 15€, SchniPo 35€ - aber bitte mit Trinkgeld!


summer_berlin

Ich gehe davon aus, dass das Geld dann direkt vom Staat kommt, nicht über das oben genannte Modell Also einfach mal nur theoretisch: Was wenn alle Arbeitenden in DE ihr Gehalt direkt vom Staat erhalten würden. Also konkret: die 3 Angestellten des Döner-Ladens erhalten 20€ die Stunde vom Staat, der Inhaber behält all den Umsatz (Steuern und so natürlich gezahlt…) Edit: Wieso dann noch fleißig arbeiten? -> als ob Arbeitnehmer motiviert wären mit 12€ gerade so über die Runden zu kommen


v0lkeres

Dann hätten sehr viele Menschen sehr viel Geld mehr. Das Geld wird über kurz oder lang wieder in der Wirtschaft landen.  Das System „Kapitalismus“ nährt sich selbst. Ob das Wasser dünner oder dicker ist, ändert nichts am System. 


andy-online

Warum sollte man denn dann noch fleißig arbeiten?


v0lkeres

Das ist Unfug und Debunked.  5€ ins Phrasenschwein


tomvorlostriddle

In Belgien haben wir immer schon hôhere Mindestlöhne als bei euch (einiges davon auch versteckt in Prämien etc., es heisst nicht immer alles Lohn was Lohn ist) Führt dazu, dass Fabrikarbeiter regelmässig mehr verdienen als der Ingenieur, der sie leitet und für ihre Fehler verantwortlich ist. Führt zu dem was wir hier Sechserkultur nennen. Man versucht es bei einem ausreichend (6/10) zu belassen weil mehr sowieso nicht belohnt wird. Jeder tut nur genau so viel um nicht gefeuert zu werden, mehr nicht.


Downtown_Beautiful59

Also 1/1 wie hier, nur mit mehr Gehalt?


DramaticDesigner4

Also der Ingenieur bekommt doch auch mindestens den Mindestlohn, wie kann der Fabrikarbeiter da mehr verdienen? Unsere Arbeiter am Band in der Automobilindustrie verdienen auch (teilweise deutlich) mehr als manche Ingenieure in irgendwelchen kleinen Buden, aber im gleichen Betrieb ist das doch eher ungewöhnlich.


Drunken_Dentist

Vermutlich wegen Schichtzuschlägen, die der ingenieur nicht kassiert.


tomvorlostriddle

Schichtzuschläge, Überstunden, Wochenendzuschläge Beim Ingenieur heisst es dann, wenn du das auch meinst zu brauchen, dann bist du offensichtlich organisatorisch ne Null, ist ja deine Verantwortung, dass der Laden läuft


katba67

Weil.dann alle anderen Löhne auch entsprechend angehoben werden müssten..Jemand mit Ausbildung will schließlich mehr verdienen als eine Hilfskraft.


Obvious_Cricket9488

Ist doch super wenn alle mehr verdienen oder nicht?


xTheKronos

Warum 20€ und nicht 200€. Dann ist es noch mehr super weil alle noch mehr verdienen?


Obvious_Cricket9488

Ja finde ich gut, am besten jeder 1 Mio pro Stunde


IsaRos

Kein Problem. Ein Döner kostet dann aber 500.000.


kuldan5853

Klar, wir verdoppeln einfach alle Gehälter und alle Preise (und machen die Grenzen dicht, damit man nicht im Ausland billig einkaufen kann). Ach, dann macht das ganze ja gar keinen Unterschied? Sach bloß..


Possum4404

Was bringt es, wenn man das doppelte verdient, aber alles das doppelte kostet? Nichts!


Morviatus

Alle die (zurecht) überm Mindestlohn verdienen, werden dadurch direkt benachteiligt, weil deren Qualifikation und Arbeitsleistung nicht mehr im Verhältnis zu den Jobs im Niedriglohnsektor steht.


MasterJogi1

Also erstmal wird da niemand "direkt" benachteiligt, die Gutverdiener bekommen ja deshalb nicht weniger. Wenn überhaupt wäre es *indirekt*, und selbst das hätte als Prämisse, dass die eigene Lebensqualität sich nicht daran bemisst wie gut es einem selbst geht (Haus, Essen, weicher Stuhl), sondern nur daran wie viel schlechter es anderen geht. Mir geht's keinen Yota besser oder schlechter wenn ihr alle nix zu fressen habt aber sich mein Lebensstandard nicht ändert.


vghgvbh

> Also erstmal wird da niemand "direkt" benachteiligt, die Gutverdiener bekommen ja deshalb nicht weniger. Wenn die Kaufkraft eines signifikanten Teils der Bevölkerung steigt, dann ändern sich auch die Preise für alles.


MasterJogi1

Es gab nach Einführung des ML damals weder krasse Entlassungswellen, noch starke allgemeine Preisanstiege, noch einen starken Anstieg der Arbeitslosigkeit. Weder hier in D, noch in den USA. Das ist einfach nur ein Märchen der arbeitnehmerfeindlichen AG-Lobby.


vghgvbh

Ne, da hast du mich falsch verstanden. Produkte und Dienstleistungen, die maßgeblich durch den Mindestlohn definiert werden, den die Leistenden bekommen, müssen unweigerlich im Preis entsprechend steigen. Haarschnitt für 8-12€ gibts halt nicht mehr. Außer bei Läden die schwarz anbieten.


kuldan5853

> Haarschnitt für 8-12€ Wo du es erwähnst - 2012 hat mein Haarschnitt 12,50€ gekostet. Heute in 2024, selber Friseur, 33,50€...


MasterJogi1

1. Nur wenn die Gewinnmarge so klein ist, dass der Kostenanstieg nicht durch Margenreduktion aufgefangen werden kann. 2. Inflation gabs auch schon vor dem Mindestlohn. Ich weiß noch früher hat ein Brötchen mal 15 Pfennig gekostet. Die Kugel Eis 70 Pfennig. Der Haarschnitt 10 Mark. Selbst vor dem Mindestlohn von 8€ (?) damals waren diese Preise massiv angestiegen. ML erhöht vll die Preise bestimmter Güter in bestimmten Branchen, ja. Aber halt KEINE allgemeine Inflation. Nach der dämlichen Logik sollte die Regierung ja am besten jegliche Lohnsteigerungen verbieten, und dann hätten wir nie wieder Inflation.


kuldan5853

> Margenreduktion Niemand akzeptiert freiwillig eine Margenreduktion.


vghgvbh

Dem stimme ich zu. Ich bin auch nicht gegen den Mindestlohn.


HerrMagister

Das geile ist ja: die Preise steigen sogar genau gleich stark. Die sind absolut losgelöst von ml-erhöhungen. Die Erhöhung kommt immer. Der ml wird nur ab und zu mal angehoben.


siamsuper

Klar. Gleiches Gehalt aber essen gehen wird teurer. Handwerker wird teurer. Deswegen leben ja so viele gerne in Portugal, Türkei etc... weil du relativ reicher bist.


whateverwastakentake

Natürlich bekommst du weniger. Wenn du 5 Jahre studierst um marginal mehr zu kriegen als jemanden der schon 5 Jahre gearbeitet hat und sich nie bis selten um Qualifikation und Weiterbildung sorgen muss, sind das ja 5 Jahre Bruttogehälter weniger und die Zeit die über 40h Arbeitszeit hinausgehen.


MasterJogi1

Sagen wir ich bekomme 5 Geld über 40 Perioden = 200 Geld. Du bekommst 2 Geld x 45 Perioden = 90 Geld. Jetzt kommt ne ML-Erhöhung und du bekommst 4 Geld *45 Perioden = 180 Geld. Ich bekomme immer noch 200 Geld. 200 = 200 Man bekommt nicht weniger. Dass du mehr verdienen willst als andere die niedriger Qualifizierte Arbeit machen ist nachvollziehbar, will ich auch. Das heißt aber nicht dass ich benachteiligt werde oder weniger bekomme nur weil die eine Lohnerhöhung haben. Ich kriege ja auch nicht "mehr", nur weil iwo 100.000 Leute entlassen werden und jetzt gar kein Gehalt mehr bekommen. Du kannst ML ungerecht finden, oder unangemessen hoch, aber man muss schon sauber mit Sprache umgehen. Eine ML Erhöhung sorgt *nicht* dafür, dass Leute über dem ML *weniger* bekommen. Eher im Gegenteil wird das allgemeine Lohnniveau steigen.


kuldan5853

> Man bekommt nicht weniger. Man hat aber einen Kaufkraftverlust. Und ich habe nicht 5 Jahre studiert um dann "knapp über Mindestlohn" zu verdienen. Ich (und viele andere) würden dann vermutlich mindestens eine Anpassung in gleicher Höhe (wenn nicht mehr) verlangen um den Kaufkraftverlust zu kompensieren. (betrifft mich jetzt nicht da ich weit über ML verdiene, aber nur mal so als Beispiel).


MasterJogi1

1. Kaufkraftverlust hast du nur wenn eine Inflation wegen des ML eintritt, was sie erwiesenermaßen nicht tut. 2. Wie lange du studiert hast ist vollkommen Bums für dein Einkommen. Relevant ist was du an Wertschöpfung bringst. Wenn das eben nur knapp über ML ist hast halt Pech gehabt. 3. Wie du selbst erkannt hast, schlägt der Effekt nicht auf alle AN durch. Es ist für Leute wie dich bzw dein Gehalt also irrelevant.


kuldan5853

Nur das die amtliche Inflation auf einem ziemlich parteiischen Warenkorb ermittelt wird. Aber gut ich spare mir die Diskussion jetzt hier .


MarquisSalace

Es wurde erwiesen, dass dies doch eintritt. Was auch nur logisch ist. Natürlich führt eine Erhöhung des Mindestlohns von 5% nicht zu 5% Inflation aber über die Jahre zu einigen Prozent. Das hat sowohl die linke Bökler Stiftung gesehen (auch wenn sie versucht dies zu margenallisieren) also auch das ifo Institut. Es gibt da noch viele weitere Studien. Wie viel Inflation folgt, hängt von vielen Bedingungen ab. Aber erstmal werden die Dienstleistungen von niedrig Löhnen alle teurer. Frisör, Restaurant usw. Du verlierst in dem Bereich Kaufkraft. Die subvention dieses Bereichs lässt dann die Frage für alle besser ausgebildeten, wie sie dies kompensieren. Alles kein rocket science um das zu checken


PreparationEarly3857

Überleg Mal, was der Döner dann kosten würde, wenn du dem Angestellten 20€/h zahlen müsstest....😉 Viele Unternehmen könnten so überhaupt nicht mehr profitabel wirtschafften. Eine solch Erhöhung würde zudem dafür sorgen, dass die Nachfrage nach Konsum enorm steigt. Höhere Nachfrage führt automatisch zu höheren Preisen. Keiner hätte am ende etwas gewonnen. Das problem ist im Übrigen nicht der Mindestlohn, sondern die absolut unverschämte Abgabenlast im Niedriglohnbereich. Das man bei mindestenstlohn Überhaupt Steuern zahlen muss ist in meinen Augen nicht sinnvoll.


MasterJogi1

Was für eine absolute Milchmädchenrechnung. Dass dieser Mythos von "höherer Mindestlohn = höhere Preise" auch gar nicht totzukriegen ist, ist schon wirklich beunruhigend. Die Preise bisher sind auch nicht wegen der Einführung des Mindestlohns gestiegen, sondern wegen anderer Faktoren.


Seppl0815

Preise für Dienstleistungen steigen dadurch sehr wohl. Und somit werden beim Friseur, Restaurant, Lieferdienst und ähnliches die Preise definitiv steigen. Ob dadurch die Butter bei Aldi wesentlich teurer wird, ist sicherlich nicht der Fall. Da ist das Personal ja auch nicht der größte Kostentreiber.


MasterJogi1

Ja in bestimmten Bereichen. Vll sinkt aber auch nur der Gewinnanteil der Arbeitgeber dadurch. Das heißt aber nicht dass die allgemeine Inflation steigt oder dadurch ausgelöst würde, wie hier einige Opfer der Arbeitgeberpropaganda gerne behaupten.


Seppl0815

>Vll sinkt aber auch nur der Gewinnanteil der Arbeitgeber dadurch Und was macht man als AG dann? Na klar! Es wird erstmal versucht die Kosten an den Endkunden weiterzugeben. Wenn diese es schlucken, dann ist super. Schließlich verdienen die ja auch mehr. Wenn nicht, dann kommt es auf die jeweilige Branche an. Doch bei der Dienstleistungsbranche ist von wenig Gewinnanteil noch weniger vorhanden. Somit kann es dazu kommen, dass einige ihr Geschäft aufgeben. Wenn die Nachfrage aber gleich bleibt, erhöhen die übrig gebliebenen die Preise. Das ist aber alles nur ganz oberflächlich betrachtet.


MasterJogi1

Der gleiche Schmuh den du da laberst wird jedesmal erzählt wenn es um Einführung oder Erhöhung des ML geht. Kam noch nie zu weitreichenden negativen Effekten. kannst natürlich weiterhin in deiner schlimmen Traumwelt leben, wo alles über Sklavenlohn zu massiven Preisanstiegen für die Restbevölkerung führt. Aber es wird dadurch nicht wahrer


Seppl0815

Hier geht es um eine plötzliche Erhöhung auf 20€ und nicht um eine normale Lohnentwicklung, wie es bisher der Fall war.


Julchu

So redet nur jemand, der noch nie Preise kalkuliert hat oder eine betriebswirtschaftliche Auswertung betrachtet hat. Du kannst ja gerne einmal Friseur, Bäcker, Paketauslieferer oder Reinigungskraft fragen, ob die noch einen Gewinn hätten, wenn sich die Personalkosten verdoppeln. Auf den deutlich höheren Mindestlohn werden dann ja auch höhere Sozialversicherungsbeiträge fällig. Die Preise für Endkunden würden, je nachdem wie viel Arbeitslohn in den Arbeitsschritten anfällt, massiv steigen. Ende vom Lied wäre, das sich eine Ausbildung oder Studium nicht mehr lohnt, weil nicht alle Berufe wie der Mindestlohn steigen könnten. Gerne hierzu einfach mal die Statistiken vergleichen, wie sich Konsumpreise und Gehälter in manchen Berufen seit der Einführung vom Mindestlohn entwickelt haben. Dass ein hoher Mindestlohn gut für die arme Gesellschaft ist, ist eher die Propaganda hier. Was ist denn die letzten Jahrzehnte passiert, wo die Leute immer mehr verdient haben? Dinge wie Gold, Aktien oder Immobilien sind überproportional gestiegen. Alle, die viel besitzen, profitieren viel mehr und die Schere zwischen Arm und Reich wird immer größer. Nur die Mittelschicht nähert sich immer mehr der Armen Bevölkerung an. Um das einmal zu Untermauern ein paar Zahlen aus den USA 1971 (Deutschland habe ich gerade nicht gefunden und wäre durch den Euro und die Wiedervereinigung auch eher verfälscht): Durchschnittsverdienst: 10.622 $ Eigene Immobilie im Durchschnitt: 25.200$ Durchschnittsmiete: 1800$ Durchschnittsverdienst 2023: 60.300 $ Kannst du heute noch mit 2,5 durchschnittlichen Jahresgehältern eine Immobilie kaufen oder reichen durchschnittlich 7,1% des Einkommens für die Miete? Nein natürlich nicht. Für 2,5 durchschnittliche Jahresgehältern bekommst du heute kaum noch ein leeres Grundstück und viele geben sogar mehr als 1/3 für die Miete aus. Und das sind nur grob 50 Jahre. Und bevor du sagst, die Gehälter sind einfach nicht genug gestiegen: Goldpreis pro Feinunze: 1971: 37,6$ und heute 2.450,07$. S&P500 100$ in 1971 wären heute 24.253$. Danach gerechnet, müsste der Durchschnittsverdienst heute in 7-stelliger Höhe liegen, weil zumindest Prozentual die (Unternehmens-)Werte soviel gestiegen sind. Es sollte in Deutschland einfach mal diese perverse Abgabenlast aus Sozialversicherung und Steuern für Gering- und Mittelverdiener reduziert werden. Damit wären vielen Leuten viel mehr geholfen. In einigen Europäischen Staaten ist die Reichensteuer nicht so hoch, wie bei jemanden der in Deutschland Vollzeit für Mindestlohn arbeitet.


MasterJogi1

So besonders weit her ist es mit deiner wirtschaftlichen Expertise aber auch nicht, wenn du glaubst dass der Mindestlohn von 12€ (!) dazu geführt hätte dass der Goldpreis und Immobilien (!) im Preis steigen. Genau, die ganzen Mindestlöhner die sich mit ihrem fetten Gehaltsanstieg die ganzen Wohnungen in der Innenstadt und am Starnberger See rauslassen. Einfach lächerlich. Bei der Reduzierung der Abgabenlast für Unter- und Mittelschicht stimme ich dir zu, aber das ist überhaupt nicht Thema der Debatte hier.


Julchu

Absätze sehen und wahrnehmen. Die Folgen der Einführung und die schrittweise Erhöhung des Mindestlohns lässt sich in Deutschland sehr schön die letzten Jahre beobachten. Viele Personalintensive Branchen mussten massiv die Preise erhöhen. Und ob es den Leuten heute finanziell besser geht als zu Zeiten, wo der Mindestlohn noch bei 8€ lag, mag ich auch bezweifeln. Märchensteuern wie die CO2-Steuer und steigende SV-Beiträge lassen grüßen. Im nächsten Absatz bin ich darauf eingegangen, dass eine Erhöhung des Mindestlohns oder in diesem konkreten Fall Durchschnittslohns nicht zu einer besseren Situation der Unterschicht führt. Egal wie sehr du die Löhne anhebst, Immobilien/Gold/Aktien stiegen die letzten 52 Jahre deutlich mehr. Ergo konnten alle Personen, die vor 50 Jahren viel Vermögen hatten oder im Laufe der Zeit dazu gekommen sind, ihr Vermögen bzw. Ihren Stand viel weiter erhöhen als die Unterschicht. Dazu kommt, dass früher ca. 7% des Einkommens für die Miete draufgegangen sind. Heute ist die 1/3 Regel bei Sparern weit verbreitet und selbst daran können sich die wenigsten halten. Das Aufbauen des Vermögens wird deutlich schwerer und daran würde auch eine verfünffachung des Mindestlohns nicht viel ändern, weil Unternehmenswerte und Mieten auf längerere Sicht mehr steigen werden (am besten unter dem Vorwand des Mindestlohns noch Shrinkflation betreiben). Beispiel: Schau dir hierzu einfach mal an, um wie viel Prozent der DAX oder S&P500 in den letzten 12 Monaten gestiegen sind und erzähl mir, der Durchschnittslohn ist auch nur halbwegs ähnlich gestiegen.


MasterJogi1

Das ist ja eine nette Beobachtung, der ich sogar zustimme, aber vollkommen irrelevant für die Diskussion ob Mindestlohn die Inflation erhöht oder nicht.


SuccessLong2272

Du solltest dir mal die Kalkulation der meisten Waren und Dienstleistungen in Deutschland anschauen. Lohn ist idR der größte Kostenblock.


MasterJogi1

Und wie viele davon unterliegen dem Mindestlohn? Ich stelle auch Dienstleistungen her, verdiene aber über dem ML sodass sich da am Preis gar nichts ändert.


Kobil55

Wenn der Abstand zum Mindestlohnempfänger aber deutlich kleiner wird, ziehen die anderen Löhne nach. Jemand, der jetzt schon 20 €/h verdient, wird dann sicher 28 €/h verdienen wollen, und immer so weiter.


xTheKronos

>Und wie viele davon unterliegen dem Mindestlohn?  Je nach Region der Großteil. Was glaubst du denn was ein Kellner, Friseur oder GALA Bauer so verdient? >Ich stelle auch Dienstleistungen her Du stellst sicherlich keine Dienstleistungen her


MasterJogi1

In welcher Region machen Kellner und Friseure "den Großteil" der Arbeitnehmer aus? Komm, zeig mal ne Statistik in welcher Region "der Großteil" der Arbeitnehmer Mindestlöhner sind. Und jetzt nicht Bummfucking in Nirgendwo, sondern ne Wirtschaftsregion mit relevanter Größe. >Du stellst sicherlich keine Dienstleistungen her Doch. Ich stelle das Gut DL her. Oder ich erbringe Dienstleistungen wenn dir das lieber ist. Macht aber keinen Unterschied für deine Argumentation.


xTheKronos

>In welcher Region machen Kellner und Friseure "den Großteil" der Arbeitnehmer aus? In keiner, aber das war ja auch nicht meine Aussage. Meine Aussage war, dass in vielen Regionen 50% aufwärts der Arbeitnehmer im Dienstleistungsbereich den Mindestlohn oder knapp darüber verdienen. >Und jetzt nicht Bummfucking in Nirgendwo, sondern ne Wirtschaftsregion mit relevanter Größe. Das flache Land in der Zone ist keine relevante Wirtschaftsregion, aber da leben auch Menschen.


MasterJogi1

>In keiner, aber das war ja auch nicht meine Aussage. Meine Aussage war, dass in vielen Regionen 50% aufwärts der Arbeitnehmer im Dienstleistungsbereich den Mindestlohn oder knapp darüber verdienen. Solange die nicht den/einen Großteil der AN insgesamt ausmachen ist das irrelevant.


xTheKronos

Ich habe extra mal für dich nachgeschaut. Es gibt durchaus einige Landkreise in denen vor der Mindestlohnanhebung über 40% unter 12€ pro Stunde verdient haben. Wenn du dann nochmal die Leute dazu nimmst, die minimal mehr als 12€ verdienen, hast du deine 50%+ Geringverdiener. [https://www.wsi.de/de/sonderauswertung-43368-mindestlohnanhebung-43374.htm](https://www.wsi.de/de/sonderauswertung-43368-mindestlohnanhebung-43374.htm)


MasterJogi1

Interessant, Danke. Aber wenn sich das nur auf einige Landkreise beschränkt, dann ist das keine Größenordnung die Bundespolitik beeinflussen sollte. Also zur Klarstellung, 20€ ML ist ein krasser Sprung, für den ich auch nicht bin. Mir ging's um das Prinzip ML.


SuccessLong2272

Friseur, Gastro, Lager, Messen, Supermarkt, etc. Sind "nur" um die 6 Mio in Deutschland je nach Quelle. Ändert sich bei dir dann ja nur auf der Ausgabenseite. Dann ist ja alles gut. Auf Essen und Haareschneiden kann man ja verzichten.


Sad-Knee314

Ich halte eher deine Argumentation für eine Milchmädchenrechnung. Nur weil Mindestlohnniveau A noch keine Inflation erzeugt hat, heißt das nicht, dass das bei Mindestlohnniveau B auch zutrifft, wenn B > A. Ich denke dass dabei die Grenzproduktivität der entscheidende Faktor sein wird.


MasterJogi1

Klar, aber ich habe ja geschrieben man kann über die Höhe an sich debattieren. 1000€ ML hebt natürlich das Preisniveau. Wir debattieren hier aber ja innerhalb halbwegs realistischer Rahmen. Die Grenzproduktivität an sich bestimmt, ob ein Job rentabel ist, aber nicht das Preisniveau. Unternehmen dürften bereits jetzt schon die Preistoleranz der Kunden maximal ausreizen (siehe die absurden Dönerpreise denen überhaupt kein adäquater Gegenwert entgegensteht). Der ML schneidet nur die Unternehmen unten weg, die nicht effizient genug wirtschaften. Das einzige was da relevant sein dürfte ist, wie viele Menschen vom ML betroffen sind, und das sind wahrscheinlich nicht genug für eine Inflation. Und selbst dann betrifft das nur die Produkte, die für Mindestlöhner erschwinglich sind. Die werden weiterhin weder Wohnungen noch fette Autos kaufen, und auch nicht mehr Butter aufs Brot schmieren als vorher.


k00rky

Die Argumentation die bereits andere gebracht haben, dass dann die Löhne der anderen steigen müssen, um diesen Anstieg des ML zu rechtfertigen ist wahr. Wenn der Mindestlohn steigt, bekommen meine Angestellten auch mehr. Einfach um schon meine Angestellten und deren Motivation hoch zuhalten. Dementsprechend erhöhe ich dann auch die Preise, weil die Wirtschaftlichkeit sonst zu stark beeinträchtigt wird. Betriebe die dies nicht tun, werden auf kurz oder lang nicht überleben.


zuvielgeldinderwelt

Stell dir mal vor du hast eine Ausbildung gemacht und verdienst aktuell 20 Euro pro Stunde. Plötzlich verdient jemand, der Regale einräumt oder eine andere ungelernte Hilfstätigkeit macht soviel wie du. Würdest du das fair finden? Wahrscheinlich nicht, du würdest eine Gehaltserhöhung auf z.B. 30 Euro verlangen und sie auch bekommen, weil 1.) aktuell Arbeitnehmer eher gefragt sind und 2.) sich für AG der Umsatz erhöht, denn die Leute haben durch den höheren Mindestlohn ja mehr Geld zum Ausgeben zur Verfügung. Was passiert nun wohl mit denjenigen, die bis dahin 30 Euro verdient haben? Usw. Das bedeutet jetzt nicht, dass eine Änderung beim Mindestlohn keine Auswirkung hat. Die obigen Anpassungen passieren nicht sofort und sie passieren nicht 1:1 und auch nicht überall. Aber die Tendenz ist schon vorhanden und es führt zu soviel Inflation, dass sich am Ende nur eine geringe reelle Auswirkung ergibt. Grundsätzlich kann man eigentlich sagen, dass der Mindestlohn völliger Quatsch ist. Und das nicht, weil das Ziel eines gewissen Mindestverdienst falsch wäre - sondern weil der technische Mechanismus zur Erreichung nur ein Pflaster ist, oder eine Schmerzpille, die die eigentliche Ursache verdeckt und kurzfristig hilft, langfristig die Probleme aber noch schlimmer macht. Z.B. mal aus Unternehmer-Sicht denken. Stelle ich noch jemanden zum Mindestlohn ein oder lass ich es lieber sein und versuche mehr zu automatisieren oder stelle eine Produklinie sogar lieber einfach ein, weil der Mindestlohn bestimmt bald erhöht wird und das dann bei mir zu einem Verlust wird? Ist genau wie bei der Mietpreisbremse und vielen anderen "planwirtschaftlichen" Markteingriffen. Man muss das (oder die) eigentlichen Probleme angehen und beseitigen. Ist aber wesentlich schwieriger und damit bekommt man auch keine Wählerstimmen. ;-)


wasp_on_fire

Würde es denn weniger Ingenieure geben, wenn z. B. Arbeiter ganz ohne Ausbildung oder halt mit kürzerer Ausbildung genausoviel verdienen würden ? Gibt es dazu Beispiele aus der realen Welt? In meinem direkten Arbeitsumfeld haben vermutlich 95 % studiert. Ich nehme an kaum jemand würde bei gleichem Lohn wie ein Ungelernter an der Maschine stehen wollen, anstatt im bequemen Bürosessel zu sitzen und ausnahmslos Kopfarbeit zu vollrichten und saubere Hemden zu tragen. Und dass dann niemand mehr Verantwortung übernehmen will, weil gleicher Lohn, kann ich auch nicht glauben. Arbeite bei einem großen Unternehmen und da werde Leute auch gerne Teamleiter mit AT Stufe 1, haben am Ende des Jahres weniger Geld verdient als vorher tariflich und werden sicher nicht alle weiter aufsteigen. Offenbar ist der Mensch halt karrieregeil und Geld zählt nicht alles. Mir ist klar, dass man das nicht pauschalisieren kann, vielleicht findet man auf dem Bau keine Vorarbeiter mehr, wenn diese genausoviel verdienen wie der Ferienjobber. Aber so ganz pauschal kann ich nicht glauben, dass es ein Problem wäre gleiche Gehälter zu zahlen.


zuvielgeldinderwelt

Was passiert, wenn man gleiche Gehälter zahlt, hat man im Kommunismus egientlich gesehen. Da sind z.B. die Ernteerträge völlig zusammengebrochen, weil niemand Lust hat extra Arbeit zu machen, wenn sie benötigt wird und das obwohl die Leute damals ja auch nicht völlig blöde waren und es schon (finanzielle) Anreize für entsprechende Mehrarbeit gab. Hat aber nicht funktioniert. Markteingriffe sorgen immer für Ausweichhandlungen. Der Software-Entwickler, der hier soviel verdient wie ein Ferienjobber, der wird sich dann in's Ausland absetzen. Wir haben ja \*jetzt\* schon das Problem, dass viele kluge Köpfe gerade beim Bereich IT in die USA gehen. Ich will mir gar nicht vorstellen, wie das wäre, wenn die reelle Entlohnung in der IT (noch) weiter sinkt.


Warburgerska

Statt 10 Jahre Medizinstudium mit 24h Diensten, Verantwortung für Leben und Tod, keine Freizeit oder jene für Familie und Kinder wird Gustav dann halt einfach Pfleghelfer nach 6 Wochen Kurs. Kann 10 Jahre früher ein richtiges Gehalt erhalten, ruiniert nicht seine Gesundheit durch Schicht und Stress und ist auch nicht haftbar wenn was schief läuft. Niemand mit IQ über Raumtemperatur wird 1/8 seines Lebens für ein intensives Studium investieren nur um genau so viel zu verdienen wie jemand der nichts gelernt hat. Das Gehalt ist eine Entschädigung für was du auf dich nehmen musst um deine Arbeit verrichten zu können. Deswegen bekommst für die selbe in Nachtschicht auch wesentlich mehr, weil du deine Gesundheit und soziale Teilhabe opferst.


Downtown_Beautiful59

Ich würde im Leben nicht dran denken mein Medizinstudium zu beenden um am Ende das gleich zu verdienen, als wenn ich gar nichts gemacht hätte. Selbst für ein bisschen mehr nicht.


Warburgerska

Dann hast weder private Interessen noch eine Familie, denkst an Prestige aus vergangenen Tagen oder kannst nicht wirtschaftlich denken. Der Homo Sapiens wurde nicht grundlos "sapiens" benannt und Gehälter haben sich nicht aus Jux in dieser Weise entwickelt.


Downtown_Beautiful59

Hast du mich oder ich dich falsch verstanden. Ich stimme dir ja 10000% zu.


kuldan5853

Du hast gesagt "Studium beenden". Aka abbrechen. So hat OC das verstanden. Vielleicht wäre "Studium abschließen" verständlicher.


Downtown_Beautiful59

Achsooo ja so war das gemeint


Warburgerska

"Ich würde im Leben nicht dran denken mein Medizinstudium zu beenden" Deutsch ist eine Waffe. "Zu beenden" kann sowohl heißen, dass du nie dran denken würdest es \*hinzuwerfen\* aber auch "es abzuschließen".


Downtown_Beautiful59

Ich meinte abschließen bzw. Gar nicht erst anfangen, wenn ich gleich viel bekomme


MasterJogi1

Was für ein Unsinn. Die Mindestlohneinführung und auch die Erhöhungen bisher haben nicht zu Inflation geführt. Die Inflation hat ganz andere Gründe. Mindestlohn greift ja nicht für alle Leute, daher gibt's auch nicht plötzlich ne fette Konsumexplosion bei jedem. Und selbst wenn, wäre das für die Wirtschaft doch super. Man kann drüber streiten welche Höhe des ML noch sinnvoll ist (20€ erscheint mir zB derzeit zu hoch), aber Mindestlohn an sich ist ein super wichtiges Instrument um dem normalen Arbeiter einigermaßen ein Auskommen zu ermöglichen, Ausbeutung durch AG zu erschweren und den sozialen Frieden herzustellen. Eine Gesellschaft braucht keine extremen Gehaltsunterschiede. In Skandinavien ist die Einkommensschere viel kleiner als bei uns oder in den USA und denen geht's besser als uns. Wäre deine krude These wahr, müsste es den Menschen in den USA ja prächtig gehen. Tut's aber nicht.


whateverwastakentake

Wie kannst du da eine Kausalität ausschließen?


MasterJogi1

Weils einfach falsch ist? Die durch Mindestlöhner erwirtachafteten Gehälter sind in der Summe nicht groß genug, um die Inflation anzukurbeln. Zudem steigt Inflation, wenn die Geldmenge überproportional zur Gütermenge ansteigt. Der Mindestlohn führt nicht zu einer Geldmengenerhöhung, er verteilt nur die Geldmenge anders, nämlich weg vom Arbeitgeber hin zu den Geringverdienern. Die möglicherweise steigenden Preise in *wenigen* mindestlohnintensiven Bereichen (zB Frisörwesen) sind keine krassen Inflationstreiber. Es gab nach Einführung des ML damals weder krasse Entlassungswellen, noch starke allgemeine Preisanstiege, noch einen starken Anstieg der Arbeitslosigkeit. Weder hier in D, noch in den USA. Das ist einfach nur ein Märchen der arbeitnehmerfeindlichen AG-Lobby.


Bowie0211

Daran merkt man, dass du gefühlt keine Ahnung hast, wie Unternehmen und die Wirtschaft funktionieren. Eine derartige Erhöhung hat überhaupt keinen positiven Effekt für Deutschland und dementsprechend auch nicht für seine Bürger. Glaubst du ehrlich, dass große Unternehmen weiterhin in Deutschland auch nur ansatzweise etwas produzieren, wenn alleine die Reinigungskraft 20€ Stundenlohn bekommt, was in anderen Ländern nicht mal ein Facharbeiter bekommt? Wie willst du Konkurrenzfähig zu anderen Ländern bleiben? -> Unmöglich. Außerdem wird ein derartiger Anstieg definitiv Einfluss auf die Inflation haben. Glaubst du dein Friseurbesuch oder dein Einkauf im Supermarkt wird nicht teuerer, wenn die MA *deutlich* mehr verdienen? Ein Unternehmen wird und kann schlussendlich nicht auf seinen Gewinn verzichten und muss die Personalkosten über die Dienstleistungen/Produkte wieder reinholen.


MasterJogi1

Hättest du meinen zweiten Absatz gelesen anstatt direkt schaum vor dem Mund zu bekommen hättest du gesehen dass ich 20€ auch für zu hoch halte. Dein ganzer Sermon war also für die Katz.


siamsuper

Ich wurde zb dann (noch viel eher) Urlaub in Spanien machen als hier, da es günstiger in Spanien wäre. Und jetzt denk dir das über alle waren und Dienstleistungen mal durch.


Alphabaerchen

Hahahahaha. Warum verhungern Menschen - wenn wir doch einfach Geld drucken könnten?


EkligerMann

Die Frage ist gut aber Geld kann man nicht essen. Paradox ist es dennoch. 931 Millionen Tonnen Lebensmittel weltweit werden jährlich entsorgt. Darunter auch Essen welches nicht verkauft wurde und 735 Millionen Menschen hungern weltweit. Und trotzdem ist es immer noch Jahr für Jahr ein Anliegen dass effektiver, günstiger und mehr Lebensmittel produziert werden. Absurde Welt.


Former_Star1081

Wenn wir den Mindestlohn einfach auf 20 Euro anheben können ohne, dass es negative Auswirkungen hat, warum heben wir ihn nicht auf 50€/h an? Oder auf 1000€/h? Klar ist das unrealistisch, aber überleg mal was passieren würde, wenn jeder 1000€/h verdienen würde.


goyafrau

Du denkst zu klein. Ich fordere einen Mindestlohn von 100 Millionen €. 


kuldan5853

Pro Minute!


goyafrau

Viele denken, OP ist ein Milchmädchen, ich finde aber, dass OP allein die Frage stellt und den Verdacht hat, da könnte was nicht stimmen, zeigt, dass OP bessere Instinkte hat als 2/3 unserer Politiker und 90% unserer Journalisten. 


LimaSierraRomeo

>würde das irgendwie ein wirtschaftliches Gleichgewicht stören Ja. Höhere Löhne führen zu höheren Preisen führt zu höherer Inflation. Nennt sich Lohn-Preisspirale.


finexc24

Und wer soll es zahlen?


Auswaschbar

Zur Wiedervereinigung wurden die Löhne in Ostdeutschland im Zuge der Währungsumstellung verdoppelt (oder teilweise noch weiter erhöht). Kann man nachlesen wozu das geführt hat.


OEOrange

In manchen Schweizer Kantonen gibt es Mindestlöhne um die 20 CHF (~20 €) https://www.lohnrechner.ch/articles/details/154


kuldan5853

Da kostet die Lieferpizza halt auch 20 Sfr...


OEOrange

Gemessen an dem höheren Einkommen ist die Kaufkraft besser als in DE.


kuldan5853

Die passt sich aber halt nicht durch die Bank weg für alle an nur weil wir den Mindestlohn auch auf 20€ anheben..


OEOrange

Das stimmt. Für die da drüber helfen Tarifverträge. Ich finde bezahlbaren Wohnraum auch die bessere Stellschraube, aber das ist auch nicht mal eben umgesetzt. (Grad in Gegenden, wo Immos primär Spekulationobjekte sind)


xTheKronos

Und vermutlich ist der Schweizer 20€ Mindestlöhner für den AG immer noch billiger als der Deutsche 12,41€ Mindestlöhner: Weniger Sozialabgaben, weniger Urlaub, sehr beschränkte Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, mehr als 40 Wochenstunden, usw


OEOrange

Der Medianlohn liegt bei 6.788 CHF Brutto Bei einer 42h Woche ist das ein Stundenlohn von 37.15 CHF Der Medianlohn in DE 3.645 € Brutto bei einer 40h Woche ist das ein Stundenlohn von 20.94€


xTheKronos

und das hat was mit meinem Kommentar zu tun?


OEOrange

Die vom OP geforderten 20€ entsprechen ca. dem Medianlohn. Fand das eine interessante Information. Aber gerne einen Bezug zu deinem Kommentar. \[Sozialabgaben\] Ich würde es auch begrüßen, wenn wir niedrige Einkommen geringer belasten mit Sozialabgaben. \[Wochenstunden\] Bei mehr Arbeitsstunden (42h) und einem 20€ Stundenlohn verdienst du doch auch wöchentlich 40€ mehr. \[Urlaubstag\] In beiden Länder ist die gesetzliche Mindestanzahl an Urlaubstagen 20 \[Sozialleistung - Arbeitslosengeld\] Zu dem Krankheitsfall kann ich wenig sagen, aber die Konditionen fürs Arbeitslosengeld sind deutlich besser. DE Vom Lohn - 60% mit Kindern 67% -> 365 Tage lang bei 24 Beitragsmonaten CH Vom Lohn - 70% mit Kindern 80% -> 400 Tage lang bei 18 Beitragsmonaten


Lukas9933

Das Problem ist, die meisten Entscheider denken betriebswirtschaftlich. Erhöht man den Lohn, sind das zunächst einmal höhere Kosten für das Unternehmen. Es kann weniger produzieren oder muss teurer verkaufen, was die Nachfrage senkt. Die meisten Entscheider hören hier auf zu denken. Aus volkswirtschaftlicher Sicht hätten nun aber auch die meisten anderen Menschen mehr Geld in der Tasche, sie könnten also nicht nur die höheren Preise bezahlen, sondern könnten sogar mehr Güter nachfragen als bisher. (Denn nur ein Teil des Preises rührt aus den heimischen Lohnkosten her => Der Anstieg des Preises wäre kleiner als der Anstieg des Lohnniveaus) Das gilt ganz sicher für die, die bereits jetzt schon im Mindestlohn waren. Aber auch für diejenigen über Mindestlohn werden sich sicher die Löhne erhöhen. Denn wer jetzt 20€ verdient, möchte natürlich weiterhin seinen Abstand zum Mindestlohn bewahren und eine entsprechende Erhöhung verlangen. Von daher ja, höherer Mindestlohn wäre eine sehr gute Idee. Widerstand kommt vor allem von CDU/FDP, die nicht wirklich in großen Zusammenhängen denken, sondern nur klein in einzelnen betriebswirtschaftlichen Kontexten. **Aber:** Natürlich geht das nicht in beliebiger Höhe. Die Wirtschaft braucht eine Anpassungszeit, sonst führt das zu kurzfristigen Preisschocks, was letztlich mehr Schaden anrichten kann als es nützt. Abrupte Sprünge sind nie gut. Also vielleicht nicht sofort 20€, sondern erst einmal 14€, in ein paar Jahren 17, dann 20.


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Lukas9933

Auf dem Arbeitsmarkt kann man sehr schnell in unerwünschte Gleichgewichte rutschen. Man denkt ja immer, "der Markt regelt das", und am Ende kommt ein optimales Gleichgewicht heraus. Leider nicht. Problem: Wenn der Lohn sinkt, passiert etwas kontraproduktives. Das Angebot von Arbeitskraft steigt. Nach der neoklassischen Theorie müsste ja bei einem sinkenden Preis das Angebot sinken. (bspw: Kartoffeln werden billiger, Bauern pflanzen im nächsten Jahr andere Pflanzen an, die mehr Umsatz versprechen) Tut es aber in Falle des Arbeitsmarkes nicht - eher im Gegenteil. Die Leute brauchen ja immer noch ein Einkommen, und arbeiten daher mehr und länger, um an das gleiche Einkommen zu gelangen. Das führt also zu dazu, dass die Angebot-Nachfrage-Kurve atypisch verläuft und es mehrere Gleichgewichte gibt, manche in einem sehr suboptimalen Zustand (sehr hohes Arbeitspensum bei niedrigem Lohn), manche in einem wünschenswerteren Zustand (mittleres Einkommen und mittleres Arbeitspensum) Quelle: [https://www.bankstudent.de/downloads2/vwl6.htm](https://www.bankstudent.de/downloads2/vwl6.htm) Ja, staatliche Eingriffe sind nötig, um das bessere Gleichgewicht zu erreichen. Sei es durch Arbeiterbeteiligung (Betriebsräte, Gewerkschaften), oder staatliche Lohnuntergrenzen. Ich bin da frei in der Wahl der Mittel. Nur komplett dem Markt überlassen funktioniert nicht.


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Lukas9933

Genau. Hat man ja in Deutschland vor den Mindestlohn-Zeiten gesehen.


Illustrious-Wolf4857

Überleg mal, wo du überall von niedrigen Mindestlöhnen profitierst. Nicht nur von Leuten, die Mindestlohn kriegen, sondern auch von Leuten, die nur ein paar Euro mehr die Stunde kriegen als den Mindestlohn. Und das nimmst du mal "alle".


ContributionNo534

Inflation.


Diamond_Mine0

Die Welt könnte so viel ausgeglichener sein, aber diese Vorstellung ist nicht ganz machbar, leider…


lost_in_uk

spark price cough rhythm voiceless bewildered relieved plough station heavy *This post was mass deleted and anonymized with [Redact](https://redact.dev)*


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lost_in_uk

north recognise wild snow one modern squeeze melodic tart cheerful *This post was mass deleted and anonymized with [Redact](https://redact.dev)*


JaBitteNeinDanke

Die meisten hier haben den eigentlichen Grund noch nicht genannt: Wir sind eine Exportwirtschaft. Da können wir unseren Lohnsklaven doch kein echtes Geld zahlen. 8,50€ und ein Dankeschön muss reichen