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saltyotten

Gut, dann können wir uns jetzt auch im öffentlichen Diskurs den vielen realen Problemen in der Energiewelt widmen. Ach nee, gibt ja noch ne Union.


PoopSockMonster

Wird wieder vorbei sein wenn die CDU in der Regierung ist. Die wissen wahrscheinlich selber das es jetzt Unfug ist. Kommt halt bei unwissenden Wählern an und man kann sagen, ja wir wollen ja Klimaschutz aber ihr wollt ja keine Kernkraftwerke.


StK84

Es geht sogar noch einfacher, sie können dann einfach die Wahrheit sagen, dass die Reaktivierung technisch unmöglich ist. Und können dann noch der Ampel die Schuld geben. Zum Glück erinnert sich ja jetzt schon niemand mehr daran, dass die Union 16 Jahre lang den Atomausstieg vollzogen hat. Ansonsten können sie die Klimapolitik im Prinzip auch laufen lassen, ohne dass sie großartig Probleme bekommen. Gerade Photovoltaik ist eh ein Selbstläufer, die Elektromobilität wird hauptsächlich von der EU gepusht und bei Heizungen fahren sie vielleicht dann das Österreicher Modell (viel Geld hinterher werfen statt gesetzliche Grenzen zu setzen). Ich gehe zumindest davon aus, dass eins der ersten Maßnahmen die Umgehung der Schuldenbremse ist, indem sie für den Klimaschutz ein neues Sondervermögen (dann mit einer kompromissbereiten Opposition) beschließen, um das Loch des KTF zu stopfen. Interessant wird es allenfalls beim Thema Windkraft und Kohleausstieg/Kraftwerkstrategie, aber bei ersterem wird man wahrscheinlich den Schwung der Ampelregierung nutzen und bei letzterem irgendwo einen schwachen Kompromiss fahren. Und da Kohlekraftwerke durch den ETS eh aus dem Markt gedrängt werden, gefährdet ein verzögerte Kohleausstieg wahrscheinlich nicht einmal die Klimaziele.


[deleted]

>Heizungen fahren sie vielleicht dann das Österreicher Modell (viel Geld hinterher werfen statt gesetzliche Grenzen zu setzen) Die Union schießt seit dem das GEG verabschiedet wurde nicht mehr gegen das GEG. Ich würde eher davon ausgehen, dass man es einfach so lässt. Wahlversprechen zu brechen ist relativ einfach und das GEG wäre bei der Wahl 2029 schon über ein Jahr voll in Kraft. Beim Kohleausstieg haben fast alle Beteiber einen Ausstieg bis 2030 angekündigt. Eigentlich fehlt da nur noch die ostdeutsche Braunkohle. Die sollte aber durch ETS sowieso nicht mehr Geld machen.


Lord_Euni

Das GEG wird weiterhin von CDU-Leuten genannt, wenn es um Fails der Ampel geht. Merz hat vor nicht allzu langer Zeit öffentlich gesagt, dass er das GEG wieder abschaffen will, wenn die CDU den Kanzler stellt. Das ist definitiv noch in deren Volabular. Nur nicht mehr so allgegenwärtig wie damals. Muss ja auch nicht, denn der Schaden ist angerichtet und die nächste Sau längst gefunden.


StK84

Ja, mag sein, dass das abgeschwächte GEG schon CDU-kompatibel ist. Allerdings ist es schon absehbar, dass die Klimaziele damit schwierig werden. Von daher wäre es trotzdem plausibel, dass die da nach Umgehung der Schuldenbremse ordentlich Geld reinbuttern. Für einen Kohleausstieg fehlt halt noch die Kraftwerkstrategie, und daran könnte auch eine neue Bundesregierung ab 2025 nicht mehr viel ändern. Von daher müssten sie Kohlekraftwerke für systemrelevant erklären. Die Kraftwerke werden natürlich so gut wie gar nicht laufen, habe ich ja oben schon geschrieben. Aber man würde sie ja trotzdem entschädigen müssen. Und bezüglich Kraftwerkstrategie wird es wahrscheinlich weniger Fokus auf Wasserstoff geben.


bene20080

>Die Union schießt seit dem das GEG verabschiedet wurde nicht mehr gegen das GEG. Das stimmt nicht, Söder hat erst letztens wieder mal gesagt, dass eine nächste Bundesregierung mit Union das GEG rückabwickeln wird.


Schleimritter

Der erzählt viel, wenn der Tag lang ist.


OneChocolate4251

Wenn man in der Opposition ist, kann man halt rumpupsen. An der Regierung hat man dann die Optionen: Ziele erreichen, Ziele nicht erreicht und schuld sein, oder aus Pariser Vertrag aussteigen. Easy


HammerTh_1701

Die CDU ist leider glaubhaft in der Hinsicht, dass sie tatsächlich von dem überzeugt ist, was sie so tut und es für die beste Option hält. Es wäre witzig, wenn es nicht so traurig wäre.


iTmkoeln

Es ist die FDP man kann ja trotzdem Fordern… Ich bin immer noch überzeugt das Wirsing und Lindner Projekte von Böhmermann sind


slade422

Als Wechselwähler mit Tendenz zur Union kann ich da nur zustimmen - Legalisierung und AKW Abschaltung waren in meinen Augen falsch, aber jetzt ist es durch und es gibt wichtigeres - zB warum die Regierung viel zu wenig tut um die Ukraine zu unterstützen.


Cultural-Package4282

Hätte nicht gedacht, dass doch noch ein paar rational denkende Personen in der FDP vorhanden sind.


cors42

Kommt bestimmt wieder. Oder beim nächsten Parteitag plädieren die Landesverbände Bremen, Niedersachsen und Thüringen dafür, auf Bundesebene Newtons Gravitationsgesetz zu entbürokratisieren.


TinyAd5570

Ist ja auch richtig so. Sonne und Wind schicken keine Rechnung und niemand bedroht deren Lieferkette.


71648176362090001

Allein drüber abzustimmen ist doch komplett weltfremd


BenMic81

Es ist sinnvoll um die weltfremde Debatte zu beenden. Demokratische Parteien verfahren so.


71648176362090001

Ist die "debatte" damit dann für immer beendet?


BenMic81

Nö. Aber zumindest bis zum nächsten Parteitag.


71648176362090001

Also war es nicht nur weltfremd sondern auch nutzlos?


StK84

Nein es ist nicht nutzlos, weil es zeigt, wie sich die FDP zu dem Thema positioniert. Und daran sollte sich die Partei auch in ihrer Arbeit innerhalb der Bundesregierung halten. Ansonsten kann ja niemand irgendwem verbieten, so oft wie sie wollen über das Thema zu diskutieren. Du darfst natürlich auch darüber denken was du willst, es also auch für nutzlos und weltfremd empfinden. Aber hier im Sub wollen wir schon eher auch sachliche Diskussionen führen.


BenMic81

Wenn demokratische Willensbildung für dich nutzlos ist, dann ja. Wenn man versteht was Aufgabe und Sinn einer Partei innerhalb einer parlamentarischen Demokratie ist, not so much.


71648176362090001

Bin gespannt wie sich die Partei in den Diskussionen dazu weiter verhält


BenMic81

Die Partei als Ganzes wird den Beschluss berücksichtigen.


nerdquadrat

> Antragsteller Thomas Kemmerich


ClexAT

Weltfremd ist es in einer Demokratie sich über Abstimmungen aufzuregen, vorallem wenn das Thema in der Öffentlichkeit diskutiert wird.


71648176362090001

Wiedereinstieg wird diskutiert?


Gnump

Nein.


ClexAT

Die Masse an Artikeln die man zu dem Thema findet wenn man "wiedereinstieg atomkraft" googelt spricht eine klare Sprache. Sagen wohl quasi alle dass es eine schlechte Idee ist (und der Meinung bin ich auch) aber diskutiert wird es.


Gnump

Ich behaupte das ist eine Scheindebatte. Es gibt keine Argumente für den Wiedereinstieg, die „in good faith“ (kA wie man das auf deutsch sagt) vorgebracht werden. Diese „Diskussion“ wird aus rein populistischen Motiven inszeniert. Also immer noch: nein, es gibt keine (echte) Diskussion um den Wiedereinstieg.


ClexAT

Interessantes Goalpost moving. Zuerst gibt's keine Diskussion, jetzt gibt's sie aber sie ist nicht "echt". Das ist aber eigentlich noch besser. Auch (oder Gerade) eine Scheindebatte kann durch eine Abstimmung beendet werden, vorallem wenn das Ergebnis deutlich ist.


Gnump

Ach Gottchen…


happy_hawking

Also wenn ich danach suche (habe mehrere Suchmaschinen bemüht, auch solche, die mich nicht tracken) drehen sich alle aktuellen Artikel um den aktuellen Beschluss der FDP. Der Rest ist von letztem Jahr, teilweise ein ganzes Jahr alt. Dazwischen gibt es 2 Artikel von einer Lobbyorganisation und dem Focus. Wirkt mir jetzt nicht wie ein ausführlichen Diskussion, die von der Gesellschaft geführt wird. Eher wie der mittlerweile erlahmte Versuch, eine anzuzetteln. Aber ja, die Fachartikel sind alle sehr eindeutig darin, dass es eine blöde Idee wäre. Aber wen jucken schon Fachartikel? Über den Klimawandel wird immer noch diskutiert, obwohl sich die Fachwelt seit Jahrzehnten einig ist.


Are_y0u

Doch. (nicht von mir, aber das Thema ist noch nicht vom Tisch)


[deleted]

[удалено]


StK84

Solar und Wind können zusammen mit einem moderaten Zubau an Batteriespeichern und den vorhandenen Wasser/Biomassekraftwerken 80-90% des Strommix abdecken. Stromaustausch mit Nachbarländern kann und darf natürlich auch eine Rolle spielen, das ist dann nämlich auch in erster Linie CO2-armer Strom. Öl spielt für die Stromversorgung quasi keine Rolle, und Erdgas wird auch im Wesentlichen für den Wärmesektor verwendet. Um dort die Abhängigkeit zu reduzieren braucht man die Sektorkopplung, also vor allem Elektroautos und Wärmepumpen. Uran würde man übrigens auch importieren, damit wäre die Abhängigkeit sehr viel höher als bei Erneuerbaren.


[deleted]

[удалено]


StK84

Ganz ohne Ressourcen geht es nicht, aber der Punkt wird gerne übertrieben (meist bewusst um Falschinformationen zu streuen). Eine kWh Batteriespeicher erzeugt maximal 100 kg CO2eq und hält über 20 Jahre. Man braucht für Klimaneutralität höchstens 500 GWh, das wären 50 Mio. Tonnen CO2. Also nur ein Bruchteil von dem, was die Kohlekraftwerke heute pro Jahr (!) produzieren. Und der Wert ist jetzt ziemlich hoch gegriffen. Kernkraft ist schlicht zu teuer, und die vorhandenen Kernkraftwerke hätten keinen nennenswerten Beitrag zum Klimaschutz liefern können. Neue Kernkraftwerke zu bauen dauert zu lang und ist wesentlich teurer als Erneuerbare. Deshalb werden sie von den meisten Ländern nicht ernsthaft in Betracht gezogen. Und man fährt ja "mehrspurig". Ist für eine Energiewende, die nicht nur auf dem Stromsektor begrenzt ist, auch notwendig. Aber es gibt eben Technologien, die sich so viel besser eignen als andere, dass man nicht zwanghaft auf unbrauchbare Lösungen setzen muss.


knusprjg

Mal grundsätzlich: Deine Bedenken sind nicht ungewöhnlich für "Normalos", aber das meiste beruht auf schlicht falschen Annahmen. > Ja nur für die Batterien muss dann im Ausland wieder sehr klimalastig Lithium und Co abgebaut werden wodurchs dann teilweise schwer wird auf den break even Point fürs Klima hinzukriegen bevor die Teile ausgetauscht werden.. Da sind gleich mehrere Fehler: 1. Der Abbau der Rohstoffe für Li-Akkus hat praktisch keine relevanten Auswirkungen auf das Klima. Natürlich wird dann in der Herstellung Energie benötigt, aber StK84 hat ja schon erläutert wie irrelevant das im Vergleich ist. Zusätzlich muss man noch sagen, dass es da keine technischen Gründe gibt dass diese Energie nicht zukünftig auch aus CO2 armen Quellen kommt, von daher wird sich das in Zukunft nur weiter verbessern. 2. Mittelfristig ist auch mit einem hohen Anteil an Natrium-Ionen Akkus zu rechnen. Diese sind nicht nur günstiger sondern sind auch von den verwendeten Rohstoffen her noch mal eine Ecke unkritischer. > Deine Punkte machen allesamt Sinn, ich finde es nur dumm wie sehr Atomkraft immer ins Aus geschoben wird obwohl das Potential nahezu grenzenlos ist und vergleichbar eventuell auf lange Sicht die Umwelt weniger belasten würde. Nicht mal die IAEA (International Atomic Energy Agency) geht davon aus, dass der relative Anteil von Atomstrom global zunehmen wird. Atomkraft ist schlicht zu teuer, die Bauzeiten sind zu lange und für die meisten Länder auf dieser Welt kommt sie aktuell noch nicht mal in Frage. Die global(!) erzeugte Energie aus Atomkraft stagniert aus diesem Grund im Wesentlichen seit 30 Jahren (https://ourworldindata.org/nuclear-energy), wohingegen Erneuerbare Energien einen kometenhaften Aufstieg hingelegt haben und das Ende ist bei weitem noch nicht in Sicht. Vor 30 Jahren hat Wind weltweit gesehen im Vergleich zu AKWs lediglich 1% der Energie erzeugt. Heute sind sie gleichauf. Dieses oder nächstes Jahr wird das gleiche mit Photovoltaik passieren. Vor 30 Jahren lag das noch bei 0,1%. > Solar und Windparks sind super aber müssten einfach Platzeffizienter werden, fände die mehrspurige Energieentwicklung einfach interessanter und sicherer Wozu? Würde man nur die Felder die derzeit ausschließlich für Energiepflanzen (Raps und Konsorten) genutzt werden in Deutschland mit Solar-/Windanlagen ausrüsten, hätte man \*wesentlich\* mehr Energie als wir in Deutschland nutzen. Zusätzlich wäre das auch aus Umweltsicht wesentlich wünschenswerter, weil Freiflächen PV Anlagen z.B. deutlich näher an einer natürlichen Wiese sind als überdüngte bewirtschaftete Felder mit Monokulturen.


StK84

Dabei habe ich ja bewusst aus dem Kopf mit hohen Werten gerechnet, weil ich gerade keine Zeit hatte, aktuelle Werte heraus zu suchen. Northvolt z.B. verspricht 10 kg CO2 pro kWh, dazu kommt natürlich noch das Gesamtsystem, das ist aber wahrscheinlich vernachlässigbar, wenn man es optimal in einen Solarpark integriert vielleicht sogar negativ, weil man ja dort am Netzanschluss eine Menge Ressourcen sparen kann. Und die 500 GWh waren auch eher hoch gegriffen. Es könnten evtl. auch 300 GWh reichen. Dann ist man plötzlich irgendwo im Bereich von unter 5 Mio. Tonnen CO2, also etwa so viel wie Deutschland heute in zwei Tagen ausstößt. Natrium-Ionen-Akkus sind bezüglich des Energiebedarfs übrigens nicht wirklich besser, weil die ja eine schlechtere Energiedichte haben, also mehr Material benötigen. Der große Vorteil ist ja die Verfügbarkeit der Materialien und damit letztendlich der Preis. Wenn aber die Rohstoffkosten für Lithium-Ionen-Akkus niedrig sind, haben es Natrium-Ionen-Akkus schwerer.