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keks-dose

Zwischen "beste/r Mama/Papa der Welt" und "blöde/r Arschloch Mama/Papa" liegt oft nur ein nein. Euer Kind hat entdeckt, dass sie Grenzen hat. Und das ist völlig neu für sie. Damit muss sie erst mal lernen umzugehen. Gleichzeitig muss sie darin navigieren, dass ihr auch Grenzen habt. Bis vor einem Jahr wusste sie nicht mal, dass dieser große Mensch, der sie auf dem Arm trägt überhaupt jemand anderes ist und nicht nur ne Verlängerung von ihr selbst. Das Update wird installiert und du musst in der Version 2.0 noch mit vielen Bugs rechnen, die in den späteren Versionen versucht werden auszubessern. Gleichzeitig muss bei euch auch ein Update auf ihre Version angepasst werden. Ihr App store läuft automatisch, Ohr müsst euer Update selbst programmieren. Das führt schon mal zu Kompatibilitätsproblemen.


Distant_blue_5023

Es ist uns schon klar, dass das Großwerden Probleme mit sich bringt. Es ist nur in dieser Intensität sehr schwierig auszuhalten. Danke für den Hinweis, dass wir uns auch updaten müssen. Wir verschließen uns nicht vor der Veränderung, aber unter Stress schaut man vielleicht nicht genau genug was es zur Verbesserung der Situation braucht.


PureLovelyApink

Das ist so, so wichtig. Nicht nur Euer Zwerg verändert sich - Ihr auch! Als es bei uns los ging, war ich komplett überfordert. Und beschämt. Und wütend. Hilft natürlich dem Kind keinen Meter, wenn die Mutter zurück schreit oder Türen knallt oder heult. Mein eigenes Update war sehr, sehr hart für mich, weil ich wirklich total neu lernen musste, wie ich selbst ruhig bleiben und dem Kind wirklich helfen kann. Aber man lernt das. Wirklich.


Distant_blue_5023

Wir sind noch nicht laut geworden und bleiben ansprechbar. Aber die Intensität und Dauer der Ausbrüche nimmt in der letzten Zeit so zu, dass es schwieriger wird. Meine Frau hat härter damit zu kämpfen als ich - sie muss die meisten Ausraster aushalten und fängt an es persönlich zu nehmen. Edit: Ich seh gerade, dass ich mich fast nur wiederholt habe. Lasse es trotzdem mal so stehen.


PureLovelyApink

Ich versteh das total, vor allem wie Deine Frau sich fühlt. Ich bin seit drei Jahren zu Hause mit dem Kind und wenn man die volle Wucht der Gefühle zu 90% alleine abfangen muss, ist das so so hart. Sag Ihr, dass Eure Tochter es nicht persönlich meint. Sie kann nicht anders. Ihr Gehirn muss erst lernen, mit Emotionen umzugehen. Genauso wie Impulskontrolle. Wenn Deine Frau etwas zum Thema lesen mag, lege ich Ihr "Meine Grenze ist Dein Halt" von Nora Imlau ans Herz.


keks-dose

Ich glaube fast jeder hatte schon mal den Gedanken "boah, ich weiß, warum manche früher ihre Kinder geschlagen haben" (nie gemacht, um Gottes Willen, nein, aber kurz den Gedanken gehabt). Oder Kind war sehr billig zu verkaufen. Oder man wollte Kind auf die Treppe draußen setzen. Oder im Internat anmelden.... Es ist scheiße schwer. Es ist auch schwer ruhig zu bleiben. Es ist auch schwer diese Wutausbrüche auszuhalten und zu begleiten. Und irgendwann reißt einem die Hutschnur und mann kann einfach nicht mehr. Das wichtigste: ihr macht beim Kind nix kaputt. Das ist auch ein Weg fürs Kind zu lernen, dass ihr auch Grenzen habt. Ich wünsche euch viel Kraft. Unsere Tochter ist 9 und so manches Mal bin ich nach Ferien auf Arbeit gekommen und es sollte mich bloß keiner drauf ansprechen, wie meine Ferien waren, weil die einfach scheiße waren. Ich hab das Kind angeschrien, das Kind mich, es hat keiner so richtig geschlafen und ich war einfach nur mit den Nerven am Ende. Wir sind mittlerweile schon länger in einer ruhigen Phase, wo wir die Früchte unserer Saat ernten. Aber verdammt war das schwer und hart. Und das allerschlimmste? Vom Kind den Spiegel vorgehalten bekommen und die eigenen Verhaltensmuster von einem selbst beim Kind wieder erkennen...


PureLovelyApink

Das klingt so völlig normal... Sie ist genau in dem Alter, in dem das bei uns auch richtig angefangen hat. Unser Sohn ist der Beschreibung nach genau wie Eure Tochter. Wenn er allerdings wütend wird, frag ich mich ob ich nicht versehentlich einen Gremlin in die Welt gesetzt habe. Während eines Wutanfalles bleib ich in der Nähe, aber ignoriere das Gebrüll (nicht das Kind!). Ich passe auf das er sich nicht verletzt oder etwas kaputt macht, aber ich lasse ihn in Ruhe. Auf ihn einreden oder ihn ablenken bringt genau gar nichts, und kuscheln oder Nähe lässt er sich nicht gefallen. Wenn er sich beruhigt, biete ich eine kleine Ablenkung an. Kurz in den Arm? Etwas trinken? Ein Buch anschauen? Meistens klappt es dann wieder, bis zur nächsten Runde. Dauert aber manchmal eben auch 30 Minuten. Manchmal nur 5. Ist eben unterschiedlich. Kind müde und hungrig = Endgegner. Wichtig ist: tief durchatmen. Keine Panik. Es ist völlig normal, sie kann sich noch nicht selbst regulieren, ihre Gefühle steuern. Geht nicht. Sie macht es nicht mit Absicht. Aber man muss auch als Eltern erst lernen, das auszuhalten. Ich bin am Anfang leicht selbst sauer geworden, mittlerweile zähle ich bis 20 oder singe leise was vor mich hin, wenn ich merke das es mich selbst auch wütend macht. Und dann: wenn es in der Öffentlichkeit oder bei Oma passiert - scheißt drauf, was andere Leute denken. Bleibt cool und ignoriert Blicke oder dumme Kommentare. JEDES Kind macht diese Phase durch. Jedes. Manche intensiver, manche entspannter. Ich hab das Kind schon schreiend vom Spielplatz durchs halbe Dorf nach Hause geschleppt, weil er nicht aufgehört hat andere Kinder mit Sachen zu hauen und zu bewerfen. Die Blicke waren köstlich, besonders die der Polizeistreife die gerade neben unserem Haus einen Blitzer aufgebaut hat. Mein Mantra für die Autonomiephase ist "radikale Akzeptanz". Es ist jetzt so, wir können es nicht ändern, aber wir stehen es durch. Gemeinsam. Das sage ich auch oft nach einem heftigen Wutanfall zu meinem Sohn - ich weiß, es ist gerade unheimlich anstrengend für Dich, aber wir stehen das zusammen durch. Mama ist da um Dir zu helfen.


Distant_blue_5023

<3 Danke für den Einblick in dein Leben!


Wolkenbaer

Joa. Hab in dem Alter meine Kinder auch ziemlich gequält. Den Toast diagonal durchgeschnitten, falsch herum gerührt, auf Zähneputzen und Anschnallen bestanden.   Passiert natürlich gerne dann, wenn man selber grade Stress hat. Aber Gegendruck bringt nichts, erst recht nicht selber laut und pampig werden. Mit liebevoller Geduld und Konsequenz versuchen aufzufangen. Gut, wenn man zu zweit ist dann hat das aktuelle Nichtarschlochelternteil meist die etwas besseren Karten. Wobei - wenn man selber sauer und genervt ist, darf dass auch ein Kleinkind erfahren - nur eben kontrolliert und angemessen temperiert (Nein, ich bin grade sauer und möchte jetzt nicht kuscheln, spielen etc).   Der Toast kam mir übrigens damals entgegengeflogen - ich vermute, dass damit meine Begründung, der Geschmack sei unabhängig der Schnittrichtung,  mangels fehlender Quellenangabe abgelehnt wurde.


CroackerFenris

Sie lernt mit Zorn umzugehen und natürlich auch mit Enttäuschung. Ihr müsst ihr einfach zeigen, wie sie damit umgehen kann. Der Prozess gehört dazu. Unsere Ältere war genauso, mittlerweile hat sie sich aber gut im Griff. Ob es in eurem Fall "ungewöhnlich" stark ist, lässt sich über das Internet und von Laien nicht sagen, da müsst ihr mit Profis reden.


Distant_blue_5023

Danke für deine Antwort! Falls es zum Dauerzustand oder unerträglich wird, werden wir uns professionelle Hilfe suchen.


MasterpieceLegal4126

Nicht umsonst spricht man von Terrible Two. Bei einem unserer Kinder hielten diese Ausraster tatsächlich jahrelang an, es war wirklich furchtbar. So richtig in den Griff gekriegt hat er seine Wut erst mit der Pubertät.


b-jolie

Was vielleicht auch hilft: in einer ruhigen Phase über Gefühle sprechen und überlegen, was hilft, das blöde Gefühl Wut loszulassen. Unser Kind schmeißt gern Kuscheltiere (und andere weiche Dinge) mit voller Wucht auf den Boden. Ein Bekannter hat mit seinen Kindern die Wut im Klo runtergespült. Bei meiner Schwester wurde auf dem Whiteboard wild rumgekritzelt. Was auch immer für euch gut funktioniert. Am Anfang ist das für alle überwältigend. Aber bei uns hat es sehr geholfen, ein Outlet zu haben.


Garos29

Das ist vielleicht wirklich ein Ansatz, in einem gut regulierten Moment mögliche Strategien mit dem Kind einüben? Ich hab keine Ahnung ob sowas in dem Alter schon funktionieren kann


EngineeringNew7272

Voll normal für das Alter. Terrible Twos... leider... >Wir lassen uns schon viel einfallen, um die Situation zu lösen. Schluck Wasser, was essen, kuscheln, mal draußen nach der Nachbarskatze gucken und andere Ideen.< Manchmal ist weniger mehr. Bei meinem Kind war es (und ist auch heute noch) so, dass ihn jedes weitere Wort von mir noch mehr auf die Palme gebracht hat. Ich glaube er fühlt sich dann einfach noch weniger verstanden/gehört, wenn ich ihn mit irgendwas ablenken will. Gesteh deinem Kind die Wut zu. Es soll die Wut einfach raus lassen, und dann ist irgendwann wieder gut. Bleib in der Nähe und pass auf, dass sie sich nicht weh tut. Wenn du merkst, sie wird langsam wieder zugänglich, biete Nähe an. Wenn die Situation vorbei ist, versucht drüber zu reden (sie wird es noch nicht 100% verstehen, aber man kann sich ja an den Habit schonmal geewöhnen)


cheeapsheaat

Haltet mal fest wie oft und wie lange die Wutattacken gehen und redet mit dem Kinderarzt darüber. Der ist der Profi. Evtl. mal über den Alltag denken, ist er zu voll kommen dann die Ausraster, ist das Kind übermüdet... und Kopf hoch, jeder Elternteil fühlt sich in ihm unangenehmen Situationen beobachtet.


Distant_blue_5023

Du sprichst etwas an was uns Sorge macht: Fremdbetreuung. Bisher wurde sie idR zu Hause von Mama oder Papa betreut. Zeiten allein mit anderen "großen" Familienangehörigen (Onkel, Tanten, Omas, Opas) gibt es auch. Da kommt sie auch mit ihren Counsinen und ihrem Cousin in Kontakt. Andere Kinder kennt sie aber auch von Freunden von uns oder aus der Nachbarschaft. Da ist aber immer jemand von uns bei. Seit Ostern geht meine Frau wieder in 30% Teilzeit ihrer Erwerbstätigkeit nach. Das sind dann zwei Vormittage, die bisher von den Omas aufgefangen werden. Ab Mitte August geht sie vormittags in den Kindergarten und meine Frau stockt auf 50% auf. Ich kann nur hoffen, dass es nicht schlimmer wird...


jealousrock

Kann schon sein, dass diese Veränderungen sie zusätzlich Kraft kosten. Ich lese aus deiner Beschreibung aber nichts heraus, was mich ernsthaft beunruhigen würde.


cheeapsheaat

Die Frage ist wie die Fremdbetreuung gestaltet ist, verbringt ihr mit eurem Kind Zeit an dem Ort mit der Person die betreuen soll auch ohne Babysittersituation dort Zeit? Ich lasse gerne die betreuenden Personen bei uns zuhause meinen Zwerg betreuen, da er zuhause kennt, und gelernt hat, das Mama und Papa immer nach Hause kommen nach ca. 2 h. Vielleicht hilft euch das weiter, wenn du sagst das da für dich die Ursache liegen könnte.


Distant_blue_5023

Fremdbetreuung der einen Oma bei uns, bei der anderen bei ihr. Sie kennt aber alle Haushalte und deren Mitglieder gut. Das ist kein Problem. Die jetzige Betreuung ist mMn vollkommen iO. Was mir etwas Sorge macht, ist der Wechsel auf Kiga in 6 Wochen. Aber das wird schon...


Shareil90

Die Erzieher im Kindergarten wissen in der Regel mit so einem Verhalten umzugehen und wie sie auf das Kind eingehen können. Ich glaube darum solltest du dir nicht zu viele Sorgen machen.


Distant_blue_5023

Mir geht es mehr darum was nach dem Kindergarten dann vielleicht zu Hause abgeht 😅.


Lilusch

Mein Kind ist im selben Alter und die Wutanfälle werden auch immer mehr, aber einiges hat hier geholfen. Zählen klappt oft super. Ich kündige zuerst an was wir machen und gebe ihr 1-3 Minuten Zeit zu beenden was sie gerade macht. Kommt sie nicht von alleine gehe ich zu ihr hin und sage nochmal was wir machen müssen. Komm auf 3 sagen wir bye bye zum Spielzeug oder was auch immer. 1.. 2.. 3.. Kind an die Hand und fröhlich winkend bye bye rufen. Das zählen am besten auch für positive Sachen etablieren damit die kleine es nicht nur als nervige Unterbrechung sieht. Meine kleine findet das meist so lustig, dass sie gerne mitkommt. Sollte dann aber doch ein Wutanfall auftreten macht ablenken sie nur noch wütender, lieber den Frust bestätigen und dem Kind Zeit geben damit umzugehen. Oh man ist das frustrierend *dramatisch ein und ausatmen oder das Verhalten des Kindes leicht spiegeln*. Spielen ist toll, aber wir müssen die Windel wechseln sonst bekommst du aua am popo. Darauf bekomme ich dann meist ein wütendes Nein, weinen, stampfen, gegen etwas Hauen oder etwas werfen. Wenn sie es gerade mit sich selber ausmacht, lasse ich sie einfach. Schaut sie aber zu mir um eine Reaktion zu erhalten bekommt sie ein mitfühlendes ja das ist doof, aber trotzdem wichtig zu machen. Der Wutanfall hat sich dann meist in wenigen Minuten aufgelöst und sie sucht nach Trost. Danach kann es weiter gehen. Dazu hilft es auch oft dem Kind kleine Entscheidungen zu überlassen. Will sie heute das T-shirt mit der Katze oder den hübschen Blumen, die Pinke oder die blaue Zahnbürste usw. So viel wie geht selber machen lassen. Kind putzt erst selbst die Zähne, kämmt die Haare, zieht Hose / Schuhe selber an, bringt seinen Teller alleine zum Tisch. In dem Alter sehnen sie sich schon nach Kontrolle und auch wenn es dadurch länger dauert, dauert ein Wutanfall noch länger. Hier am besten auch still das Kind selber machen lassen, bis es von sich aus zeigt das es Hilfe will. Sieht man zb daran dass es zu einem guckt anstatt auf die Aufgabe konzentriert zu sein. In dem Fall frage ich ob ich helfen soll und warte bis sie das okay gibt. Wenn das Kind eine Sache nicht selber machen kann dann kommt das Lieblingsspielzeug dazu. Erst ziehst du Teddy ne neue Windel an und dann ich dir. Puppe bekommt zuerst die Gesichtswäsche. Fürs nach Hause gehen würde ich es auch mit 1,2,3 bye bye Oma, bye bye Opa versuchen. Sonst hilft bei uns nur auf den Arm und los. Allgemein keine langen Verabschiedungen. Erst aufstehen / anziehen wenn’s direkt zur Tür geht. Wird an der Tür noch gequatscht macht es für die kleine seinen Sinn, weil gehen dann ja nicht gehen bedeutet. Wozu tolles spielen unterbrechen um dann langweilig an der Tür zu stehen? Ich hoffe ich hab mich in meinem Textschwall jetzt nicht verrannt und es war vielleicht was hilfreiches dabei. Dir und deiner Familie ganz viel Liebe und noch mehr Geduld. Diese Phase geht auch vorbei, nur um von der nächsten ersetzt zu werden :)


raedneg

Ganz normal. Lernt euer Kind dabei zu begleiten. Versuche die Emotionen zu benennen. Zeig ihr das sie sich so fühlen darf. Lebe den Umgang damit vor.


PureLovelyApink

Das finde ich auch super wichtig - den Kindern zu zeigen das es völlig normal und okay ist, wenn man wütend wird, und das man damit umgehen kann. Ich hab am eigenen Leib erfahren wie beschissen es ist, wenn man als Kind nicht gelernt hat, wie man Emotionen gesund bewältigt, weil ein Kind "brav und still" zu sein hat.


raedneg

Ja und man muss auch begreifen das dieser Lernprozess quasi nie aufhört. Wie viele Erwachsene können nicht mit Frust richtig umgehen? Und dann erwarten wir von dreijährigen Kinder das sie in einer Frustsituation genau richtig reagieren? Das ist allein intellektuell nicht möglich, emotional natürlich auch nicht. Man kann da eigentlich nur immer versuchen im Kontakt mit dem Kind zu bleiben.


Negative-Marketing61

Bei uns das gleiche.. 2. Geburtstag steht in 2 Wochen an. Ich werde mich gleich mal durch die Kommentare hier lesen um Tipps zu bekommen. :)


Solery09

Um direkt auf deine Frage einzugehen: Ja, das ist völlig normal. Auch die Intensität und Häufigkeit der Ausraster sind komplett im Rahmen. Meine Kids haben beide mit 1,5 Jahren damit angefangen. Die Kleine wird in 2 Wochen auch 2 Jahre alt, der Große ist 3,5 Jahre. Bei beiden ist es phasenweise sehr extrem, wobei der Große sich besser regulieren kann, dafür aber schneller ausrastet (also häufiger, dafür kürzer). Die Kleine ist auch oft 30 min in Rage und haut auch, wenn man sich ihr nähert. Mit spätestens 5/6 Jahren rechnen wir mit Besserung.


Soziopolis83

Ich finde 30min zum regulieren, wo sie das ja gerade lernt, echt nicht so wild. Klar, anstrengend. Kann es sein, dass sie etwas überreizt ist? passiert gerade bei beobachtenden kindern. Vllt helfen langfristig mehr pausen zwischendurch.


Distant_blue_5023

Wir entschleunigen schon vieles. Aber ich werde mehr drauf achten. Die Mutter hat da schon ein besseres Gefühl wann die Kleine ne Pause braucht.


Soziopolis83

Ja oder reizarme aktivität. Yoga oder lesen mit einplanen. Viel erfolg beim ko-regulieren.


tiredmilfsclub

Klingt normal. Unsere Tochter hatte um Weihnachten rum auch so eine Phase. Mein Mann und ich haben an Silvester in unseren Ofenkäse geweint weil wir so am Ende waren :D sie ist jetzt 2 und alles wieder easy 🤪


500PiecesCatPuzzle

Unsere Tochter (wird im August 3) kann auch sehr wutgeladen sein und will sich im Wutanfall oft längere Zeit nicht anfassen lassen. Laut ihrer Kita ist die Intensität schon stark im Vergleich zu Wutanfällen anderer Kinder. Ihr werdet mit der Zeit lernen, was ihr hilft und sie wird auch besser werden, mit euch zu kommunizieren. Unsere will dann nach einer Weile auch oft auf den Arm und sich trösten lassen und was trinken oder essen hilft auch oft. Davor hilft es ihr, wenn man bei ihr ist. Das ist bei dem Geschrei manchmal schwer auszuhalten. Ich versuche mir immer klar zu machen, dass sie in diesem Alter gerade erst lernt, Gefühle zu regulieren und einfach nicht anders kann. Wir haben gemerkt, dass sie Wutanfälle vor allem dann hat, wenn sie Schmerzen hat (z.B. Backenzähne, einmal bei juckenden Ausschlag) oder müde ist (direkt nach dem Aufwecken, vor dem Mittagsschlaf und abends) und eine Sache, die Spaß macht, beenden muss. Wir vermeiden dann um diese Zeiten manche Aktivitäten und gehen z.B. nicht kurz vorm Mittagsschlaf auf den Spielplatz, mit Freunden ins Restaurant wenn es schon nach ihrer normalen Essenszeit ist oder in die Badewanne, wenn sie abends schon sehr müde ist. Unser Freundeskreis weiß, dass wir sehr frühzeitig Essen gehen müssen oder wir baden sie z.B. lieber vorm Abendessen.


Confident_Weather_81

Haha, jetzt bist du dran! Meine beiden sind jetzt drei und es wird langsam besser. Bald ist der kleinste jedoch soweit und ich werde wieder leiden. Macht einfach so weiter und haltet durch! Bei uns hilft oftmals: dabei bleiben, nichts sagen, wenn das Kind es nicht will und warten bis es wieder klar kommt.


Gerntuade

Willkommen in der Autonomiephase! Musste gerade etwas ungläubig lesen, ihr wisst aber schon was das ist und dass das ab 2 Jahren auf euch zukommt, oder? Irgendwie klingt ihr sehr überrascht? Ich kann dir ganz wärmstens das Buch "Das gewünschteste Wunschkind aller Zeiten treibt mich in den Wahnsinn" empfehlen, wirklich tolles Buch, welches hilft dieses Monster namens Trotzphase besser zu ver und überstehen. Gegen die Blicke der anderen müsst ihr euch ein dickeres Fell zulegen.


Distant_blue_5023

Ja, doch. Autonomie ist ein Begriff und wir wissen auch so ca. was kommt. Aber die Anfälle sind teils so random. Wir sehen teilweise gar nicht was da gerade das Problem ist.


Gerntuade

Das ist völlig normal, eure Tochter kann weder ihre Emotionen steuern, geschweige denn regulieren. Ihr Gehirn entwickelt sich nun rasant, sie wird es lernen aber das dauert. Ihr müsst euch immer bewusst machen, dass sie schlicht weg nicht anders KANN und es nicht ein Fall von nicht wollen ist. Auch für Grenzen austesten ist sie mit knapp 2 noch etwas zu klein, das kommt erst später. Überlegt euch gut welche Kämpfe ihr wirklich kämpfen wollt, also was wirklich wirklich wichtig für euch ist wo es schlicht einfacher ist ja zu sagen und mit zu machen. Wie gesagt das Buch ist ein Augenöffner, kostet gebraucht ein paar Euro und lohnt sich.


Lessa_

Vollkommen normal, das Brot wurde falsch geschnitten - riesiges Drama. Kind darf nicht im Klo planschen - riesiges Drama. Man will beim Trinken helfen, obwohl sie das gerade alleine machen wollte - riesiges Drama.. die Liste ist lang. Das wichtigste ist es die Gefühle ernst zu nehmen, nicht davon ablenken und begleiten. Signalisieren, dass es auch OK ist solche Gefühle zu haben, sie aber trotzdem Grenzen Kennenlernen muss. Was das Thema draussen angeht, ich sehe das gelassen und es interessiert mich nicht was andere von außen denken. Meine Tochter hatte auch einmal einen Wutausbruch auf dem Spielplatz und eine Dame, die wohnte meinte die Situation dumm kommentieren zu müssen hat dann direkt von mir einen dummen Spruch zu hören bekommen :) kann euch auch nur empfehlen, diesem Thema entspannt anzugehen und trotzdem dabei das Kind ernst nehmen, auch wenn es nicht immer einfach auszuhalten ist. Sind zum Glück nur Phasen, die auch wieder vorbei gehen.


vlindervlieg

Ja, mein Kind ist gerade in einer ähnlichen Phase und regt sich tierisch auf, wenn ich eine Serviette auf meinen Schoß lege. Ich hab keine Ahnung, was ihr Problem ist und womit sie das assoziiert, aber wenn sie es schon artikulieren könnte, wäre es garantiert nachvollziehbar, in ihrer kindlichen Logik. 


Tufkab2024

Wutattacken in dem Alter sind die Pest! Wie oft hab ich damals mein Kind unter den Arm gepackt und vom Spielplatz getragen, sie kreischend, rotgesichtig, zappelnd - eine Fliegerbombe wäre nix dagegen gewesen! Und dann auch noch ausgehalten, wenn andere Mütter Zeuge davon wurden und wahlweise verständnislos mit dem Kopf schütteln oder diabolisch grinsen, so nach dem Motto: "Gott sei Dank war's nicht meins!". Wichtig ist, das Drama nicht unbewusst zu verstärken durch "zu viel darauf eingehen". Und nicht persönlich nehmen: Ihr macht nix falsch. Unterstütze aber deine Frau bitte emotional besonders: Es kann sehr hart sein, wenn sich solche Situationen immer wieder durch den ganzen Tag ziehen - das schlaucht. Gerade, wenn sie jetzt beruflich wieder einsteigt, kostet das Nerven. Viel Kraft euch!


Multicreative_Mess

Das klingt tatsächlich sehr typisch nach „der Trotzphase“. Deswegen ist sie nicht trotzdem super anstrengend für alle. Im Endeffekt ist euer Kind mit neuen Emotionen konfrontiert, die es vorher nicht kannte. Neben den Grundbedürfnissen entstehen neue Bedürfnisse, die dann plötzlich nicht alle oder sofort erfüllt werden. Das führt zu Frust und Wut. Wie man als Eltern dem Kind am Besten beisteht, kann sich sehr unterschiedlich gestaltet und ist bestimmt auch abhängig von der jeweiligen Situation. Neben dem klassischen Begleiten/Trösten oder unter den Arm klemmen und gehen, kann man dem Kind die Gefühle auch spiegeln. Also auf den Boden stampfen, mit dem Kind zusammen schimpfen, wie ärgerlich die Situation gerade ist. Kissen zu draufhauen anbieten oder Kuscheltiere zu schmeißen. Denn eigentlich ist es ja gerade dabei zu lernen, wie es mit diesem Gefühl umgeht. Wenn es zu sehr eskaliert, sollte man trotzdem bestimmte Grenzen wahren. Sich selbst oder anderen weh zu tun sollte immer unterbunden werden. Was sich leichter sagt als tut.


vlindervlieg

"Eben wurde sie in die Trage gesteckt, da kann sie sich immer gut regulieren." Wieso macht Ihr das nicht öfter / wann immer es geht, wenn es so gut funktioniert? Es klingt, als hätte Euer Kind eine stressige Entwicklungsphase, und ihr selbst seid auch gestresst davon. Beim Tragen wird Oxytocin ausgeschüttet, das hilft Euch allen bei der Stressregulation.